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Einkommen in den letzten 10 Jahren massiv gesunken

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 20 August 2012.

  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ein hochinteressanter Artikel, der das sagt, was man schon seit Jahren fühlte, aber laut offiziellen Verlautbarungen ja nur Einbildung war...

    http://kurier.at/wirtschaft/4508896-einkommen-in-den-letzten-10-jahren-massiv-gesunken.php

    Besonders herausheben möchte ich 2 Absätze:
    "So als ob das Bild nicht sowieso schon kompliziert genug wäre" hat sich durch die Veränderungen in den Einkommen aber eine langsame Annäherung der Einkommen in der Eurozone ergeben, schreibt die UBS. "Diese Errungenschaft aufzugeben müsste wohl als pervers angesehen werden."

    Warum ist es eine Errungenschaft, wenn es vielen schlechter geht?
    Ist ein Transfer tatsächlich so eine tolle "Leistung"?

    In den Berechnungen nicht enthalten sind übrigens aber auch die Folgen der "wilden Austeritätsmaßnahmen" der vergangenen beiden Jahre. Analysiert wurden nur die Daten bis 2010.
    "Für die meisten, wenn nicht alle Euro-Länder war die Entscheidung, an einer dysfunktionalen Währungsunion teilzunehmen eine in wirtschaftlicher Hinsicht schlechte", schreibt Donovan. "Der Umstand, dass in einigen teilnehmenden Volkswirtschaften der Lebensstandard gefallen ist, wird dort wahrscheinlich Ressentiments und Bitterkeit gegen jene Volkswirtschaften schüren, deren Lebensstandard gestiegen ist."

    Das fettgedruckte sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. B.t.w. Mr. Donovan gehört sicherlich nicht zu irgendwelchen populistischen Marktschreiern.

    Was haltet ihr von dem Artikel und den Folgerungen?
     
  2. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Dass die EU und der Euro unsere Einkommen nach unten nivellieren werden war abzusehen. Am stärksten wird sich dies bei den sozialen Systemen zeigen, -und natürlich am Arbeitsmarkt und bei den Löhnen.
    Ein kleines Land mit hohen Gesundheits- und Sozialstandards und einem im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten relativ hohen Lohnniveau aber wenig Einfluss in der EU hat ganz miese Karten, ist es doch einerseits gezwungen, diese hohen Standards allen Berechtigten aus dem EU-Raum zur Verfügung zu stellen, die die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen (nicht vergessen, wir sind 8 Mio Maxerl, man nehme einen Taschenrechner und rechne nach), andererseits noch ernsthafter mit Lohnniveaus zu konkurrieren, mit denen unser System nicht zu erhalten wäre. Da kann es nur nach unten gehen. Und das ist nur ein Aspekt der ganzen Geschichte.

    Allerdings ist ein gewisser, sehr liberaler Wirtschaftsstil auch nicht unschuldig am Sinken der Einkommen, in jedem Fall betrifft es die unteren bis mittleren Einkommensschichten-und da überwiegend die Lohnabhängigen bzw. Kleinunternehmer. Dieser Stil dominiert eben auch in der EU und beschleunigt das Sinken der Einkommen gewisser Schichten noch mehr.
     
    #2 Privatrice, 20 August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 20 August 2012
  3. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Einkommen sind in den letzten 10 Jahren gesunken oder
    sind die Umsätze / Gewinne / .. der Groß/Internationalen Firmen einfach nur mehr gestiegen.

    2-3% Lohnerhöhung .. viel mehr erwartet man sich nicht. Es gibt eine Berechung (Anton Benja) die div. Wirtschafts und Branchendaten hernimmt, waren in den 80/90er die ermittelten Lohnerhöhungen eben bei den 2-4% , 2011 wäre der in der Chemischen Industrie bei 9%, Energiewirtschaft 7-8%, am Finanz und Bankensektor auch in dem Bereich - nur haben sich die nie auf diese Berechung eingelassen
    Das diese % Lohnerhöhung heute nicht mehr realistisch sind ist schon klar, aber dank den Medien und div. Zeitgenossen die seit Jahren schwarz malen glauben wir alle dies schon - die Realität sieht aber anderes aus.
     
  4. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    das sinken der realeinkommen mit dem euro zu verknüpfen, ist schon sehr gewagt. ubs spricht ja davon, daß die REALEINKOMMEN gesunken sind, das hat - wie in einem anderen artikel zu lesen - damit zu tun, daß die lohnabschlüsse in manchen bereichen deutlich unter der inflationsrate waren. also das mehr im geldbörsel nicht die teuerung abdecken konnte. die größten preistreiber lt. austrostat waren energie- und mietpreise.

    aus dem ubs-artikel:
     
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Du hast Recht, es müsste eine Verknüpfung mit der EU und nicht mit dem Euro sein. Weil durch den freien Warenverkehr wurde erst eine Konkurrenzsituation mit den billiger produzierenden Ostnachbarn erzeugt, was wiederum bei den Lohnabschlüssen als Druckmittel verwendet wurde.
     
  6. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Die Medien reagieren schon auf die Studie. Nun wird uns gesagt dass es keine Reallohnverluste gegeben hat?
    Ja wenn das so ist passt doch alles...

    Quelle: www.orf.at
     
  7. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    ich hab noch wo eine studie liegen, in der das ganze aus einer völlig anderen sicht betrachtet wird. da wird untersucht, wie lange man arbeiten muß, um sich etwas bestimmtes leisten zu können. beispiel:
    1960 mußte man 20 minuten für ein kilo brot arbeiten
    1999 nur noch 11 minuten (schweiz 10 minuten)
    (Quelle ubs-studie 2006)
    spiegel online zeigt anhand einiger beispiele, wie sich die kaufkraft in lohnminuten entwickel hat.

    http://www.spiegel.de/flash/flash-23239.html

    (bei pensionsantritt relativiert sich das ganze, wie ich aus erfahrung berichten kann. ;))
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Studie von der ÖNB ist ein amüsanter Scherz. Man muss nur lange genug den richtigen Index zusammenstellen und schon hat man das gewünschte Ergebnis.

    Dabei solche Dinge tun den Menschen mehr weh im Geldbörsel:
    http://www.heute.at/news/wirtschaft/art23662,772221
     
  9. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Danke für den link.
    V.a. Kartoffel, Strom, Benzin haben teils mörderische Preissteigerungen
     
  10. maha

    VIP: :Silber

    Zur UBS Studie: "Cui bono"?
    Der UBS gehts nicht so gut..... also muss sie sich ins Gerede bringen. So eine Studie ist ideal. Viele Medien greifen das Thema auf.
    Wetten: in 3 Monaten ist alles vergessen. (weils ja gar nicht stimmt)
     
  11. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    die von mir zitierte usb-studie ist aus dem jahre 2006, es gibt aktuellere zu dem thema die aber den gleichen grundtenor haben. es geht ja bei der bewertung nicht nur den preis an sich zu vergleichen, sondern diesen in relation zum nettoeinkommen zu setzen. da ist die beurteilung der preise gemessen an arbeitsminuten nach meiner meinung die objektivste. das extremste beispiel für teuerung ist die miete. durchschnittlich stiegen die mietpreise von 2000 bis 2010 um rund 35% Quelle: AK Studie Jänner 2012)*, während die löhne deutlich darunter blieben. daraus folgt, daß das verbleibende nettoeinkommen weniger geworden ist. ebenso deutlich sind die energiekosten gestiegen. es bleibt also die bittere erkenntnis, wir haben heute weniger im börsel.

    das ist kein problem im zusammenhang mit der eu oder dem euro. denn auch von 1960 bis 2000 wurde durch die differenz einkommen/preise das realkommen vermindert. ein vorgang, der dann durch die ölkrisen verstärkt wurde. was auch nix mit eu und euro zu tun hatte, denn diese beiden ölkrisen waren lange vor dem euro.

    * Steigerungen in% von 2000 - 2010
    Mieten gesamtdurchschnitt: 34
    für Wohnungen vor 1945 errichtet: 45
    für Wohnungen errichtet 1945 ... 2000: 27
    Inflation: 21
    Löhne: 22
     
    Schokozwerg gefällt das.
  12. maha

    VIP: :Silber

    Auch der AusstattungsStandart der Wohnungen ist gestiegen!
    Und der soziale Wohnbau wird überdurchschnittlich teurer.
    ---------------------------------------------------------------------------

    Falls die Zinsen anziehen, da wird MietWohnen erst wirklich teuer. Wetten.
     
  13. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Gell, da werden sogar sonst so naive Menschen wie ich misstrauisch.
     
  14. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Stimmt! Gestern habe ich 1 kg Kartoffeln um 1,79 EUR erstanden (Ja natürlich).
     
  15. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Frag Holzmichl .. der behauptet genau das Gegenteil *GG*
     
  16. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    lt. ak liegt die teuerung bei den gemeindewohnungen österreichweit mit 8% deutlich unter der durschnittlichen teuerung. bei den mieten muß man nach den verträgen unterscheiden. eine wohnung in einem sockelsanierten haus wird bei neuvermietung dem standard entsprechend teurer sein als die miete nach mietanpassung in einem laufenden mietvertrag.
     
  17. maha

    VIP: :Silber

    Wenn du glaubst....
     
  18. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    nicht ich, die ak ;)
    inflation.jpg
     
  19. maha

    VIP: :Silber

    Naja....
    Vermietest du eine EW privat? Ich schon.
    Habe etwa 2006 die Wohnung komplett saniert: Böden, Wände, Fenster+Türen, Küche, Bad, Wc, Elektroinstallation.
    Die EW hat 105m², liegt im 3. Bezirk... also in einer recht guten Gegend.

    Ups: seit 2005 hätte ich lt. Diagramm um 22% mehr verlangen können. Ohne Berücksichtigung der erheblichen Verbesserungen.

    naja, bin anscheinend ein schlechter Geschäftsmann. Denn die beste Miete kam zwischen 1995 und 2004 rein.
    -----------------------------------------------------------
    Komisch. Warum klafft Realität und Diagramm so weit auseinender?
    Die Antwort ist einfach!
     

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