1. Reden wir miteinander ...

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Eine Frau hat zwei Lebensfragen,...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Fragezeichen, 21 August 2011.

  1. Fragezeichen

    Fragezeichen Gast-Teilnehmer/in

  2. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Schau das gerade, sehr interessant. Danke für den Link! :)
     
  3. Erdbaerin

    Erdbaerin Gast-Teilnehmer/in

    Bist du dir so sicher, daß sich inzwischen die Dinge sich geändert haben? Und vorallem, daß es durchaus noch junge Frauen gibt, die es gar nicht anders haben wollen?
     
  4. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Erdbaerin, hast du dir das Vid angeschaut?
    Ja, die Dinge haben sich geändert, alles andere wäre unglaubwürdige Schwarzmalerei!
    Dieses alte Familienbild wird allerdings von so manch naiver Damen nach wie vor idealisiert. Die sollten das mal alle anschaun, dann wüssten sie, wie wenig heil die heile Welt war...
     
  5. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Ach, die meinen dann höchstens, dass sie das Modell ja heut eh ganz anders (modern) leben. Zumindest diejenigen die solch ein Modell idealisieren.
    Genauer dahinter schauen darfst aber bei den meisten nicht.

    Meine Großmutter hat 46 maturiert und war bis auf ein paar Jahre immer berufstätig, sie hat uns immer klar gemacht, dass diese Abhängigkeit, die sie bei den Frauen ihrer Zeit erlebt hat für so viele furchtbar war und die Notwendigkeit und den Wert eines eigenständigenund autonomen Weges hervorgehoben.

    Was ich aber interessant finde, dass sich vieles in Richtung Biedermeier entwickelt, in meiner Umgebung gibts zunehmend - auch gut ausgebildete Frauen - die Jahre daheim bleiben wollen, voll in ihrer Rolle der Hausfrau aufgehen, gut ich bleib da skeptisch, wie weit das dann eben eine Rolle ist, nur ich versteh den Grund nicht,
    um was gehts diesen Frauen, ich wollt immer autonom sein, bleiben,
    die werfens einfach so weg, so locker,lässig ? (ist es so oder wirkt es nur auf mich so ),
    und meiner Meinung geht das Konzept in den meisten Fällen nicht auf.
     
  6. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Die Unterschiede sind schon rein rechtlich da. Der Mann ist nicht mehr das Haupt der Frau, er kann ihr keine Berufstätigkeit untersagen etc. Frauen HABEN hier und heute ganz andere Wahlmöglichkeiten! Hört bitte auf, das um einer billigen Pointe willen klein zu reden, das bringt niemanden weiter. ;) Es vermittelt nur den Eindruck, dass die Frauenbewegung nichts bewirkt hätte, und damit tut man der Frauenbewegung bitter Unrecht.

    Trotzdem hast du Recht, Steinfrau, dass es eine Art Retro-Welle gibt, und ich finde, wir sollten dieses Vid in jedem "Ich bin Hausfrau und stolz darauf!"-Thread verlinken.

    Ich habe es mir übrigens soeben fertig angesehen und es war sehr gut gemacht und hochinteressant. Der 2. Teil ist noch nicht online, sehe ich das recht?
     
  7. Erdbaerin

    Erdbaerin Gast-Teilnehmer/in

    Ja, es kam vor ein paar Tagen in der ARD, ich hab durch Zufall reingezappt.

    Ich glaube allerdings nicht, daß dieses Video diese Damen aufwecken würde. Die wollen eben nach wie vor daran glauben, daß die Mutter zu Kind und Haushalt gehört, es ist eben die natürliche Ordnung. Jaja, ich weiß, beim Begriff "die Natur hat es so vorgesehen" rollt es dir genauso wie mir die Fußnägel auf. :D

    Ich weiß nicht mehr wo, aber ich hab hierforums mal gelesen, würde sich eine Userin trauen die Haare abzuschneiden, würde sie vermutlich Prügel von ihrem Mann kassieren.:eek:

    Nachtrag:
    Ja, Frauen haben heutzutage rein theoretisch mehr Möglichkeiten, aber diese müssen eben auch genutzt werden wollen. Und so ganz einfach ist das immer noch nicht mit dem Nutzen können, weil's noch viele Altvorderen gibt, die hier unnötige Steine in den Weg legen.
     
  8. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Das (Prügel für Haareschneiden) war vermutlich scherzhaft gemeint, alles andere kann ich mir nicht vorstellen. :confused:

    Ich finde schon, dass das Vid ganz anschaulich zeigt, wie das Ideal vom trauten Heim bei vielen Frauen von damals immer mehr zerplatzt ist. Und das auf eine unaufgeregte, unplakative und darum um so nachvollziehbarere Art und Weise. Ich dachte schon, im TV würde nur mehr oberflächlicher effekthascherischer Schrott gezeigt, scheint doch nicht so zu sein. ;)
     
  9. mcw

    mcw Gast

    ich finde es auch traurig, dass einige frauen im 21. jahrhundert extrem auf dieser retrowelle fahren. und sich gar nicht die frage stellen, was es abseits von familie und ehe noch geben kann, sich zudem freiwillig in materielle abhängigkeit begeben. ich erachte den vergleich mit früher aber nur zum teil für zulässig, denn früher wollten durchaus viele frauen einer erwerbstätigkeit nachgehen, es gab jedoch keine möglichkeit dazu, oder sie waren im (handwerklichen) betrieb des mannes, bzw. in der landwirtschaft des mannes ohnehin tätig, auch wenn sie dann oft über kein eigenes einkommen verfügt haben. es wurde eh als selbstverständlichkeit angenommen, dass sie unbezahlte arbeitskräfte für den mann sind.
    was viele frauen total ausblenden ist, dass es sich mit 40-60 jahren, wenn die kinder dann schon größer bzw. erwachsen sind und die ehe schon 20-40 jahre alt ist (je nach persönlicher biographie) die abhängigkeit und erwerbslosigkeit sicherlich nicht mehr so besonders prickelnd anfühlt und sich dann auch keine nennenswerten perspektiven mehr am arbeitsplatz bieten.
     
  10. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Na grad weil ich die Resultate der Frauenbewegung sehr schätze und als absolut wichtig finde schockiert mich diese Retro Welle, wie du es nennst ja immer wieder,

    und sie erstaunt mich, ich hab fast den Eindruck, dass vielen Frauen gar nicht bewußt ist was alles für sie erkämpft wurde, mit welchen Schwierigkeiten und Anfeindungen diese Frauen zu kämpfen hatten und, weviele kleine und große Schritte nötig waren damit wir sind wo wir sind,

    und nun wird´s nimmer gesehen ?

    WARUM ?
     
  11. mcw

    mcw Gast

    ich kenne mittlerweile auch etliche männer die überfordert mit den ansprüchen sind, die am arbeitsmarkt an sie gestellt werden und sich durchaus vorstellen könnten z.b. als hausmann ihre zeit zu verbringen, wenn die lebenspartnerin genug verdient.
    sieh dir mal an,wie viele berufsunfähigkeitspensionisten ab 40 aufwärts es gibt, depressionen, burn-out, die sind alle ausgestiegen, mehr oder weniger freiwillig und auch wenn etliche davon sehr wenig geld haben, wollen sie trotzdem nicht mehr zurück.
    es wäre wohl an der zeit zu fragen: was ist das für ein zeitalter in dem wir leben, in dem sich immer weniger menschen (geschlechtsunabhängig) am liebsten völlig aus dem prozess der erwerbstätigkeit raushalten wollen, bzw. von den bedingungen am arbeitsplatz mehr oder weniger so zerstört werden, dass sie nicht mehr teilnehmen können und lieber a) die abhängigkeit von einem partner oder b) vom sozialstaat wählen.
     
  12. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in


    Ja,
    das große Problem war ja auch, dass viele junge Frauen gar nicht die Ausbildung machen konnten, die sie wollten oder die ihren Fähigkeiten entsprach, der Weg war schon recht einseitig vorgegeben.
    Ich denke meine Großmutter konnte auch deshalb so autonom ihren Weg gehen, weil sie eine gute Ausbildung (trotz sehr armen Elternhaus) hatte und somit frei war (so schwer sie es auch hatte)
     
  13. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in



    Das stimmt, die kenne ich auch und selbst mein Mann und ich müssen uns die Frage stellen, jetzt nach unserem Urlaub, wollen/können wir unser Arbeitsleben so weitergestalten wie es ist, wie können wir uns bewußt rausnehmen, kürzer treten um unsere Lebensqualität zu steigern,
    bei vielen Menschen tritt aber diese Bewußtsein erst dann in den Vordergrund wenn es schon (fast) zu spät ist.
    Wir leben in einer Umgebung, in der nicht der einzelne Mensch, als das was er ist zählt, sondern nur das was er leistet (im negativen Sinne - Leistung).
    Stärker, größer, mehr und immer weiter ist das was die Leut am Ende fertig macht, dieses unabkömmlich sein, auch im Urlaub verfügbar sein, nicht abschalten können - wozu eigentlich ?
     
  14. mcw

    mcw Gast

    es ist eh absolut sinnlos, ein verwandter von mir war auch in so einem betrieb, die haben ihn quasi gekrallt und ihn ausgepresst und dann hatte er drei herzinfarkte mit anfang 50 und danach haben sie ihn nach 25 jahren fallen gelassen, weil er nicht mehr die leistung bringen konnte, die sie brauchten und davor war er auch in jedem urlaub erreichbar gewesen, hat sonderschichten en masse geschoben - aber diese selbstausbeutung bringt überhaupt nichts, sie raubt einem die gesundheit und wenn du dann schwerkrank bist, bist du nutzlos geworden und bekommst zum dank die kündigung.
    es muss ohnehin jede/r für sich entscheiden was höchste priorität hat, für mich ist es eindeutig das leben, nicht die arbeit, aber ich verdiene trotzdem gerne mein eigenes geld.
     
  15. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Tolle Doku, bin schon auf den 2. Teil gespannt!
     
  16. Fragezeichen

    Fragezeichen Gast-Teilnehmer/in

    Es freut mich, dass euch der Beitrag gefallen hat. Teil 2 kommt heute auf ARD 21:15 Uhr , dh spätestens morgen ist der link online, sofern sie den Beitrag auch online stellen.


    @Erdbärin: Die Änderung der rechtlichen Situation ist schon ein gewaltiger Fortschritt. Mir ist aber auch klar, dass es Gegenden gibt (wohl va auf dem Land), aber auch Familien bzw. Kulturen, wo es heute noch so zu geht und die Frau ihre Rechte und Selbständigkeit mit der Eheschließung/Familiengründung abgibt. Auch glaube ich, dass va bei der jungen Frauengeneration die Sehnsucht nach der heilen Familie und wohl auch teilweise die Bequemlichkeit (nicht der richtige Ausdruck, aber mir fällt kein besserer ein für die Verweigerung des fremdbestimmten Hamsterrads) dazu führt, dass sie sich als zukünftige Hausfrauen sehen.

    Ich glaube aber auch, dass es einen großen Teil von Frauen gibt, die zwar als Hausfrauen arbeiten/leben, den Verstand/Selbständigkeit jedoch nicht mit der Eheschließung bzw. Familiengründung abgegeben haben. Die erkennt man im Forum va daran, dass sie Regelungen mit den GG für den Fall der Trennung getroffen haben ;)

    @MCW: Ja, auch Männer sind heute überfordert, die Frage ist nur, was ist die Ursache?! Ehrlich gesagt fällt es mir schwer zu glauben, dass die Arbeitswelt heute härter ist als zB in der Vorkriegszeit. Ist es nicht eher so, dass Erwartungen an Berufs- und Privatleben gestellt werden, die eher selten erfüllbar sind?
     
  17. DorotheaM

    DorotheaM Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, das war die deprimierendste Doku, die ich seit langem gesehen habe.
    Interessant war ja auch die beiläufige Meldung, ca in der 8. Minute, dass 50% der Frauen in den 60er Jahren wegen einer Schwangerschaft geheiratet haben.
     
  18. Toffee

    Toffee Gast-Teilnehmer/in

    So, ich habe mir beide Teile im Fernsehen angesehen und bin entsetzt. :eek:
    Ich bin seit 5 Jahren mehr oder weniger zuhause (Teilzeit arbeiten und Ausbildung) aber ich freue mich wie ein kleines Kind darauf endlich wieder Vollzeit arbeiten zu gehen. Trotz all der Hilfsmittel heute, Waschmaschine- selbstverständlich, etc. könnte ich nicht daheim bleiben. Niemals.

    Ich hatte damals das 30+6 Modell genommen, soviel Auswahl wie heute gab es nicht, aber trotzdem fiel mir nach 1 Jahr die Decke auf den Kopf. Ich fühlte mich sooo abgeschnitten von der Welt, dass wenn ich keine Ausbildung angefangen hätte ich sofort wieder arbeiten gegangen wäre. Ich fühlte mich damals wie ein Neandertaler, nur Baby hier, Baby da. Das ist definitiv zuwenig für mich.

    Für alle Interessierten, hier der Link zum 2.ten Teil:

    http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7985050
     
  19. Erdbaerin

    Erdbaerin Gast-Teilnehmer/in

    Hm, meine Mutter ist damals absichtlich schwanger geworden, damit sie heiraten durfte. Im Nachhinein sagt sie, es war der grösste Fehler ihres Lebens.
     
  20. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, Frauen haben damals alles Mögliche getan, damit sie "geheiratet werden". Eine Unverheiratete konnte ja höchstens als Krankenschwester oder Lehrerin eine gewisse Achtug innerhalb der Gesellschaft erlangen, alle anderen waren bloß "alte Jungfern".
     

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