1. Reden wir miteinander ...

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Ein Hoch auf alle Pflegekräfte

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Mama32, 15 September 2011.

  1. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Um ein gewisses Gegengewicht des wohl nicht umsonst im "Tratschforum" befindlichen Threads bezügl. den haltlosen und unbewiesenen "Zuständen" in einem Wr. Pflegeheim herzustellen, möcht ich mal folgendes loswerden:

    Tagtäglich kümmern sich sehr hingebungsvoll viele viele Menschen um alte und/oder behinderte, hilflose Menschen, 24 Stunden am Tag.
    Ihre Ausbildung ist anstrengend und anspruchsvoll.
    Sie unterstützen die SAenioren liebevoll und geduldig in all ihren Lebensbereichen, bilden sich weiter, sind Feuer und Flamme für ihren sinnvollen und wichtigen, ehrenwerten Beruf.
    Nicht selten gehen diese Menschen mit Bandscheibenvorfällen in Pension, weil dieser Beruf neben psychischer auch starke körperliche Belastungen mit sich bringt, vom Schichtdienst ganz zu schweigen.


    Diesen Menschen gebührt der GRÖSSTE DANK und unbedingter RESPEKT. Von uns allen.

    Und das gebietet auch, nicht jeden Unsinn, der in Waschblättern steht, nicht sofort und unreflektiert für bare Münze zu nehmen. Das empfinde ich als respektlos.

    Aber die vermeintlich schlechten News "ziehen" eben mehr als die Guten. Immer das Gleiche :boes:
     
  2. Magnasaphena

    Magnasaphena Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost::goodpost::goodpost:
     
  3. Hevia

    Hevia Gast-Teilnehmer/in

    Und ich für mich kann nur sagen, dass es solche Mißstände sehr wohl gibt, durfte es vor fast 10 jahren selbst in einem Heim miterleben (nicht in Wien) und so weit mir bekannt, hat sich dies auch bis heute kaum geändert.

    Und Feuer und Flamme, wie du es schreibst, sind nach wenigen Jahren im Beruf nur mehr wenige.
    Vor allem dort nicht, wo das Personal rar ist.
     
  4. du hast schon recht.
    ich weiß nicht ob es auf dieser station tatsächlich so war, allerdings weiß ich durchaus, dass solche sachen immer wieder vorkommen vielleicht nicht in diesem heim, auch nicht in dem heim in dem ich als letztes war. aber eben zb. in dem ersten pflegeheim in dem ich arbeitete.

    und mein enthusiasmus für diesen beruf hat sich im laufe der jahre leicht zurückgeschraubt. irgendwann wirst kaputt und dann schauts übel aus. die motivation der kollegen und kolleginnen ist auch unterschiedlich.
    die personellen ressourcen sind oft so ausgelegt, dass man gerade das allernötigste schafft, damit man gerade noch an der gefährlichen pflege vorbeischrammt.
     
  5. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    ja das stimmt auch so,wie du schreibst,
    aber wie Mama32 schreibt gebührt denen die ihren Job so gut es ihnen möglich ist machen , schon ein grosser Dank, gerade weil die Umstände in denen sie arbeiten alles andere als leicht sind, es wird immer Menschen geben die in den Beruf nichts zu suchen haben, oder auch die die einmal Feuer und Flamme waren, bei denen aber bald wegen der Umstände das Feuer auf Sparflamme brannte, weil sie sonst keine Energie mehr für sich selbst und die Familie haben.

    also ich zieh auch meinen Hut vor denen die nur mehr auf Sparflamme brennen und noch nicht das Handtuch geworfen haben!
     
  6. Stiefelette

    Stiefelette Gast-Teilnehmer/in

    schwer ist es auch in so einem beruf voll Engagement und Freude zu arbeiten, wenn alle rundherum frustriert sind, da kannst als einzelne oft nicht viel ändern...
     
  7. sunny23

    sunny23 Gast-Teilnehmer/in

    doch ich schon :) weil ich rechtzeitig den absprung geschafft hab, und mir eine andere stelle gesucht hab!
     
  8. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Natürlich gibt es dann und wann "Missstände", auch in diesem Bereich.

    Oftmals oder sogar zumeist beruhen diese aber am "System", z.B. aberwitzigen Forderungen des Trägers, die nicht erfüllt werden können oder auch Sparmassnahmen, die das engagierte Personal zermürben.

    Nicht umsonst sind grad in sozialen Berufen, allen voran der Krankenpflege, die meisten Burn-out-Fälle zu beklagen.
    Und nicht umsonst gibt es einen massiven Rückgang an Interessierten, die sich in Krankenpflege ausbilden lassen möchten.
    Viele sind abgeschreckt von den Entwicklungen der letzten Jahre, sprich immer mehr Schreiberei statt Patientenkontakt etc.

    Ich fände es wichtig, in solchen Fällen nicht auf die "Frontarbeiter" hinzuhacken, sondern sich dessen bewusst zu werden, daß oft Systemfehler dahinterliegen.
    DAS erwähnen die depperten Zeitungen aber nie !!!

    Es wäre sinnvoll, daß die "Schreibtisch-Chefitäten" aus der Basis kommen und nicht einzig ihr Studium ausschlaggebend dafür ist, wichtige Entscheidungen treffen zu dürfen.

    Dieser Fakt wäre auch politisch interessant.

    Meine Meinung: trotz Einzelfällen, die aus welchem Grund auch immer "ausscheren", ist doch die überwiegende Mehrheit, die in diesem Bereich tätig ist, mit einer überdurchschnittlichen Kraft gesegnet und könnte ohne Herz und Liebe zum Job und ohne Zähheit nicht in diesem arbeiten, und das oft jahrzehntelang.
     
  9. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Da hast du nicht ganz Unrecht.

    Würden sich aber mehr Pflegekräfte GEMEINSAM (sprich bessere Lobby) dagegen auflehnen und mal Tacheles reden, durchaus auch auf politischer Ebene, könnte doch etwas geändert werden!

    Auch die Zeitungen könnten ihren gesellschaftlichen Auftrag ernster nehmen und statt Massenverunsicherung und Verurteilung einzelner Mitarbeiter (meist eben "Schwestern" aus der Front) mal darauf setzen, hinter die Kulissen zu sehen und sich im positiven Sinne daran beteiligen, daß Arbeitsbedingungen optimiert werden und somit auch die Patienten/Klientenzufriedenheit.
     
  10. natürlich gibt es gute pflegekräfte aber umsonst stehen solche vorfälle nicht in zeitungen.
    es gab in den letzten jahren immer wieder übergriffe und misshandlungen.
    ich glaube, du solltest schon realistisch denken.
    denn auch wenn mein thread in *traschforum* steht, sollte man auch an die vielen armen, alten leute denken.
    die 40 jahre gearbeitet haben, einen krieg erleben mussten und dann im pflegebedürftigen alter ein sch....dasein führen müssen.
     
  11. womit du vollkommen recht hast.
    es scheitert halt einerseits am "helfersyndrom" - das androhung von arbeitsniederlegung zwar gelegentlich passiert niemals wirklich durchgesetzt würde- und andererseits am mangelnden interesse der gewerkschaft und arbeitkerkammer etwas an den arbeitsbedingungen oder der bezahlung zu ändern.
    hinzu kommt noch, dass "das auf die barrikaden steigen" auch dann ausbleibt wenn beide seiten (pflegende und patienten) von neuen problemen die durch sparmaßnahmen zustandekommen weiter nach unten rutschen, wie zb. dass keine pflegebetten mehr für pflegebedürftige in ihrer wohnung zur verfügung gestellt werden und dies pflegende und gepflegte schädigt bzw schädigen kann.
    hauptsache man sieht sie nicht, dann kann man schön davon ausgehen, dass eh alles in ordnung ist.


    [/quote] zeitungen, allen voran krone österreich und heute schreiben ohnehin immer wieder ohne jedes hinterfragen des wahrheitsgehaltes.
    es ändert jedoch eben nichts an der tatsache, dass solcherlei sachen eben wirklich vorkommen und nur eine veränderung der rahmenbedingungen großräumig daran etwas ändern könnte.
     
  12. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    Ein Hoch auf alle könnte ich nicht unterschreiben. Aber das wäre wohl bei jedem Berufsstand so.
    Es gibt sehr sehr viele, die ihren Job mit Hingabe und Enthusiasmus machen. Ebenso viele, die halt ihren Job machen (und das muss nicht zwangsläufig schlecht sein), und dann doch einige, die unter aller Sau sind.
    Daher: Von mir kein "gefällt mir", sondern ein: "das kann man nicht so pauschal sagen"
     
  13. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Na dann hilf den armen, alten, misshandelten Leuten mit deiner Unterschrift, nämlich hier:

    www.Gesundheitskampagne.at

    Bringt mehr, als deine Zeit hier für unreflektiertes Gequatsche zu verplempern ;)
     
  14. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    zeitungen, allen voran krone österreich und heute schreiben ohnehin immer wieder ohne jedes hinterfragen des wahrheitsgehaltes.
    es ändert jedoch eben nichts an der tatsache, dass solcherlei sachen eben wirklich vorkommen und nur eine veränderung der rahmenbedingungen großräumig daran etwas ändern könnte.[/QUOTE]

    Stimmt, dann helfen wir alle zusammen und tun, was uns möglich ist, zum Beispiel hier zu unterschreiben :)

    www.Gesundheitskampagne.at
     
  15. du wirst auch irgendwann mal so weit sein das ganze mit anderen augen sehen zu können ;)

    es hat keinen sinn missstände kleinreden zu wollen und als argument auf die vielen guten hinzuweisen - die es wirklich gibt und das in doch relativ großer menge-. gerade wenn man gute pflege durchsetzen will muss man damit anfangen schlechte pflege zu beenden und auch aufzuzeigen.

    diese unterschriftensammlung ist zwar nicht schlecht, aber es wird beim sammeln bleiben.

    und glaub mir ich hab in den vielen vielen jahren dinge gesehen (respektlosigkeit, nötigung, gewalt, usw) wo ich mir echt denk ich möcht ned alt werden.
     
  16. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, du vestehst mich nicht.

    Meine Intention ist NICHT, Missstände kleinzureden, sondern etwas dagegen zu unternehmen und sie zu hinterfragen.
    Ich glaube dir, daß du vieles gesehen hast. ich auch in 17 Berufsjahren. Und ich fürchte mich nicht davor, alt zu werden, denn ich kann AKTIV daran mitarbeiten, daß sich gewisse Zustände bis zu meinem geriatrischen Alter optimieren, wie wir alle! Handeln statt jammern !!
    Und auch jetzt gibt es viele sehr gut und liebevoll geführte Heime für Senioren, in denen es sich prima leben lässt.

    2. Intention: einzuwerfen, daß mündige Erwachsene nicht unreflektiert jeden Scheiss glauben sollen, der in der Zeitung steht !

    3. Intention: Menschen nicht vorzuverurteilen, deren Schuld in keinster Weise bewiesen ist.

    That´s it.

    Und warum denkst du, es bleibe beim Unterschriften-sammeln bei der Kampagne ??? Hast schon unterschrieben ??
     
  17. diese heime - bzw stationen- gibt es. es gibt auch leute die daheim sehr gut betreut werden.
    aber es gibt eben auch anderes und genau hier finde ich es auch wichtig dies auch öffentlich aufzuzeigen, da die ganzen unterschriftenaktionen ohne das nötige medieninteresse ohnehin noch sinnloser sind als mit.


    wie schon mal geschrieben: ich weiß es nicht wie es auf besagter station wirklich war, ich weiß aber dass es stationen gibt auf denen solcherlei sachen ablaufen.
    wichtig fände ich auch nicht den einzelnen pflegepersonen alleine die schuld zu geben, sondern eine mitschuld auch am system zu suchen, welches überforderung und daraus möglicherweise resultierende rachegelüste auch noch fördert.
    diese menschen habe ich nicht (vor)verurteilt, ich habe jedoch angemerkt, dass es dies gibt und dass auch eine abteilungshelferin einiges mitkriegt.
    weil es bei den anderen aktionen auch dabei blieb.

    weil jedes jahr großspurig geredet wird, dass diese und jene erhöhung der kv gehälter das absolute minimum sind (und sie es trotzdem jedesmal schaffen dies zu unterbieten und zwar gewaltig)

    weil die einzige unterstützung durch die gewerkschaft als ich wegen unhaltbarer zustände in der firma in der ich zuvor war anrief die war, dass mir der nette mann am anderen ende der leitung sagte: "schauens! die klienten müssen ja betreut werden!" (was zwar stimmt, aber es gibt immer noch ein arbeitszeitgesetz, es gibt immer noch einen kollektivvertrag -der eh ein beschissener ist und gummimäßig dehnbar- und offenbar ist es nicht notwendig sich an solcherlei kinkerlitzchen zu halten, weil es geht ja um die klienten! (für die ICH zuständig war, die gewerkschaft wäre für MICH zuständig gewesen).

    und weil der einsatz der gewerkschaft vida in einem verein einen betriebsrat zu gründen demaßen halbherzig umgesetzt wurde, dass es nach wie vor keinen gibt. (es gibt immer wieder leute die sich zusammenfinden einen zu gründen, es scheitert an angst der mitarbeiter und an kleinen seitenhieben der chefetage und an verhalten den leuten die einen gründen wollen gegenüber das man durchaus als mobbing bezeichnen kann).

    ach ja: lange zeit war nur burn out thema auf der hp unserer gewerkschaft. thema war es. konsequenzen hatte es keine.
     
  18. Heidi14

    Heidi14 Gast-Teilnehmer/in



    Wobei ich mich schon seit Jahren frage, egal ob Hauskrankenpflege oder Pflegeheim, wo den all die Angehörigen sind, damit die Menschen nicht so ein sch.... dasein führen????!!!!!!!

    Natürlich gehören die Rahmenbedingungen fürs Personal überdacht, darüber wird und wurde eh schon genug geschrieben, aber irgendwie kommen nie die Angehörigen vor.

    Ich frage mich, wenn all die Menschen die sich ständig über das Pflegepersonal aufregen, diese Zeit für ihre Angehörigen "opfern" würden, wie es dann wäre.

    Das finde ich oft schlimm, wir nehmen uns zwischendurch immer wieder diese wenigen freien Minuten für einen Tratsch, ein Streicheln, einen Trost, ein Lachen, was auch immer. Und es ist trotzdem immer zu wenig!

    Wie hat der Krone-Reporter geschrieben: Er hofft, d es seiner Oma besser geht.

    Ich frage mich, wann er denn d letzte Mal seine Oma besucht hat, wenn er d nicht weiß.

    Und jedem kranken, alten, beeinträchtigten Menschen wünsche ich Angehörige die sich kümmern, denn das ist noch immer die beste Absicherung.

    LG
     
  19. teilweise hast du recht.
    aber wie soll man seine eltern, großeltern pflegen, wenn man arbeiten geht?
    für mich ist das haus eine altersvorsorge.
    wenn ich nicht mehr kann, dann verkaufe ich die hütte und zieh in eine seniorenresidenz.

    meine großeltern waren in einem seniorenheim in NÖ, meine andere oma kam mit 85 auch in ein pflegeheim, kosten im jahre 1994, 30.000.- ATS

    meine mutter ist selber krank und konnte sie nicht tragen, wir sind alle arbeiten gegangen oder hatten ganz kleine kinder.
    wenn die menschen krank werden, dann ist es nicht mehr möglich sie perfekt zu pflegen.
    das ist doch logisch.
    wenn jemand in einem altenheim arbeitet, dann muss er seinen job auch ernst nehmen.
    er hat sich das ja ausgesucht.
    wie schon geschrieben, ich könnte es nicht und dazu stehe ich auch.
     
  20. mooooment!
    erstens: pflege durch angehörige ist nicht die beste variante. es hat schon seinen grund, warum wir doch so lange lernen müssen um wirklich zielführend pflegen zu können.
    zweitens: pflege durch angehörige zerstört familien. ist einfach so, hab ich schon oft genug erlebt. und pflege durch angehörige geht eine zeit lang aber nicht über viele jahre, da baut sich meist so viel aggression auf dass es sicher nicht sinnvoll ist.
    drittens: auch unser berufsstand würde massiv davon profitieren wenn sich die rahmenbedingungen ändern. wer kann noch von der station oder aus der wohnung gehen und sagen: "perfekt versorgt, dem gehts jetzt gut, es passt alles" es ist doch eher so, dass sich gerade das aller notwendigste ausgeht, und für soziale betreuung kaum zeit ist - oft muss man gespräche führen während man den hintern abwischt, weil sonst keine zeit dafür wäre, und das ist meiner ansicht nach schon etwas entwürdigend für den gepflegten.

    ansonsten: ja! die angehörigen sollten die verwandten im heim regelmäßiger besuchen, das würde ihnen sicher gut tun, unabhängig davon ob die schwestern und pfleger mehr personal haben um sich mehr um das psychische wohlergehen der leute kümmern zu können
     

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