Dschungelkind - Über Verlogenheit und Aufrichtigkeit

Das Buch steht seit vier Jahren auf meiner Leseliste, naja, vielleicht schaff ich's 2010..

 

Ich kenne das Buch und die Geschichte dahinter nicht, aber in dem Text wird das Volk, bei dem die Autorin aufgewachsen ist, als "vom Krieg und von Hass geprägt" beschrieben.

Ob das erstrebenswerter ist als die Lügen, die dem Menschen "angeboren" sind?

 

Oh, das Buch ist genial...da gibts übrigens noch eins von ihr, das heißt "Ruf des Dschungels". Da kehrt sie als Erwachsene in den Dschungel zurück. Auch seeehr gut!!

 

kohlkoepfchen, google doch einmal nach dschungelkind + gesellschaft fuer bedrohte voelker.

 

Kleinstkinder lügen vor allem nicht,weil sie kognitiv nicht drauf kommen, glaube ich.
Irgendwann schon.

Und Wahrheitsgehalt in der Kommunikation hat unterschiedliche Stellungswerte in unterschiedlichen Kulturen. Das hat aber mMn nicht direkt mit Verlogenheit zu tun.

Wo Loyalität bzw. Verlogenheit anfängt ist natürlich auch unterschiedlich. In manchen Kulturen ist es wichtig der Freundin direkt zu sagen, dass ihr das Kleid überhaupt nicht passt, alles andere wäre irgendwie verlogen. Aber es wäre viel schmerzhafter ihr das zu sagen in Kulturen wo dies auch unpassend ist, weil umso mehr der Aussage beigemessen wird.
Nachdem mein Bruder ein Kind in seiner Unterricht in Thailand beiläufig zu Ruhe rief, kam am nächsten Tag die Eltern und flehte ihn an das Kind in seine Klasse wiederaufzunehmen. Er hatte natürlich nie Ansätze gemacht das Kind wegen des Flüsterns auszuschliessen. Aber der rauheren Ton in England gewohnt, hat er für dortigen Verhältnisse ziemlich barsch gesprochen und alle interpretierten viel mehr rein.

Ich weiß nicht ob ich ständig der Wahrheit ausgesetzt werden will.
Aber ich bin vermütlich ziemlich OT jetzt.

 

Kellertierchen, danke, aber die G'schicht ist mir auch schon länger bekannt. Nur: Gerade umstrittene Bücher les ich gern im Original.

 

Manche dieser soganannten "Urstämme" bekriegen sich heut auch noch bis aufs Blut, attackieren sich oft hinterrucks mit Waffen, ich heiss die Verlogenheit nicht gut aber irgendwie dann doch die bessere Wahl.

 

ich bin kein fan der "glücklichen wilden"-romantik.

jede gesellschaftsform hat stärken und schwächen.
mich könnte man nach kontakt mit irgendwelchen asseln, skorpionen und egeln auch die klapsmühle bringen.
dafür werfen mich halt intrigen oder höflichkeitslügen nicht mehr aus der bahn.

 

das ist glaub ich eine andere baustelle - hat nix mit lügenkultur, sondern mehr mit falscher partnerwahl zu tun.
wenn man eine frau die einen vollen knall hat, schwängert - darf man sich nicht wundern.
den knall hat sie ja nicht durch den kontakt mit dir bekommen - sondern schon gehabt, denke ich.

aber du kannst ja auswandern zu einem dieser stämme in erwägung ziehen

 

Ich hab das Buch gelesen. Was mich daran am meisten gestört hat, war das Verhältnis zu ihrem späteren Mann. Sie ist offenbar eine Beziehung mit ihm eingegangen, obwohl von ihrer Seite keine große Liebe da war - weil sie ihn ganz klar als ihre Chance gesehen, der miesen Situation zu entkommen, in der sie gefangen war.
Ist sicher legitim, aber sich dann über das "Lügenklima" in dem Land aufzuregen, das einem einen existenziell abgesicherten Neustart ermöglicht hat, ist...auch nicht gerade ehrlich.

 

Bei Schimpansen gilt es als Zeichen ihrer hohen geistigen Entwicklung, dass sie lügen können. Dann wird es wohl beim Menschen auch ein gutes Zeichen sein, dass ihr Hirn es ihnen ermöglicht, einem anderen etwas vorzutäuschen. Moral und Intelligenz müssen ja nicht Hand in Hand gehen.

 

Sie sind den Menschen insofern angeboren, als dass sie eine Ausgeburt unseres Verstandes sind. Die Kinder lernen sie paralell zu den Fantasiegebilden, die sie erfinden.
Und zwar erst ab einem bestimmten Alter, weil sie davor nicht zu einer Kommunikation fähig sind, die genügend verbale Ausdrucksmöglichkeiten bietet.
Aber im Grunde lernt selbst ein Säugling relativ rasch, wie er die Umwelt zu seinem Gunsten manipulieren kann, z.B. in dem er ein Lächeln immitiert, merkt, dass er damit erfolgreich ist und es immer wieder dann tut, wenn er das Gefühl der Beachtung und andere positive Empfindungen, die mit dem Lächeln verbunden sind, erleben will. Er täuscht etwas vor. Der erste Schritt zur Lüge.

Abgesehen davon: ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Stamm tatsächlich das Prinzip Lüge nicht praktizierte. Es ist für mich vielmehr eine Beschönigung und Idealisierung, aus welchem Grund auch immer, ihn so darzustellen.

 

Ich hab ihre Bücher gelesen. Hat Abenteuer erlebt in ihrer Kindheit.

 

Das Buch gibt es jetzt um 4,95 beim Schlecker

 

Ich hab das Buch vor einiger Zeit gelesen. Wenn man irgendetwas objektives über diese Gesellschaft sucht, sollte mans besser nicht lesen. Wenn man aber, so wie ich, auf diese "glückliche Wilden"-Romantik (O.T. Lucy) steht, dann passts.