1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Die Rolle der emanzipierten Frau in unserer Gesellschaft

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 3 Juni 2010.

  1. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Was haltet ihr von dem Text (wenn ihr ein bischen lesen wollt und wenn dann bitte möglichst alles lesen).

    Die Rolle der emanzipierten Frau in unserer Gesellschaft

    Text: Digital_Data also Zitat

    Alleine mit der Überschrift ziehe ich mir wohl schon den Groll so mancher Frau an, denn ich verwende ja das Teufelswort "Rolle". Und gerade Rolle und die Position der Frau in unserer Gesellschaft sind etwas, was man grundsätzlich am besten gar nicht anspricht. Denn es ist verbunden mit Rollenklischees, veralteten Rollenbildern oder der Frau als gebärender und zu Hause erziehendem Teil der Gesellschaft.

    Sicher sehen einige Frauen unserer Gesellschaft diese Rolle ganz anders. Sie wollen Karriere, sie wollen in sogenannte Männerdomänen vorpreschen, sie wollen über Kinder und ihre Familienplanung, vor allem aber wie die Rollen in der Familie verteilt sind, selbst entscheiden und sie wollen natürlich Gleichberechtigung. Das alles ist selbstverständlich voll okay, nur die Einschränkung lautet eben auf "einige".

    Gerade die Mehrzahl der Frauen scheint mit der Emanzipation, wie sie die Feministinnen vorgeben, noch viel weniger zurecht zukommen als die Männer. Stimmt das oder ist es nur eine relativ chauvinistische Behauptung von einem durchgeknallten User auf jetzt.de . Prüfen wir mal, was Frauen durch ihr Verhalten zu diesem Themenkomplex beitragen.

    Frauen wollen zwar die Emanzipation, wenn man dann aber Frauen darauf anspricht, dass die Große Last des ersten Ansprechens beim Date immer noch bei den Männern liegt, dann antworten Frauen gerne. Ich kann das nicht oder ich lasse mich lieber ansprechen. Frauen verweigern also einen Punkt der Emanzipation, nämlich einen Punkt wo sie etwas geben müßten.

    Auch wenn man die Berufe anschaut, die Frauen wählen, dann stellt man fest, dass die Rollenklischees anscheinend doch härter verwurzelt zu sein scheinen, wie man eigentlich denken würde. Friseusen, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, sämtliche sozialen Berufe, Verkäuferinnen, Bürokauffrau, Arzthelfer alle diese Berufe sind weiterhin fest in Frauenhand. Während Berufe wie Bauarbeiter, Fernfahrer, Mechaniker, alles technische weiterhin fest in Männerhand ist, obwohl die computerisierte und mechanisierte Welt für alle diese Berufe keine außergewöhnlichen körperlichen Belastungen mehr darstellt. Feministinnen hätten also gerne Automechanikerinnen alleine die Frauen wollen das nicht.

    Auch Spielzeug für Mädchen und Jungen ist weiterhin sehr von Rollenklischees behaftet und durch die Farben rosa und blau dominiert. Da allerdings die Kindererziehung noch immer zu knapp 98 % in Frauenhand ist, wären die Frauen überhaupt doch eigentlich an der Position durch ihre Kaufentscheidung diese Rollenbilder aufzudröseln. Auch die Erziehung bietet viele Einflußmöglichkeiten um die jeweilige heranwachsende Generation dazu zu erziehen, dass Frauen gleichberechtigt sind, gleich viel zu verdienen, alle Jobs für sich zu entdecken etc. Warum passiert das aber nicht ? Warum fallen Frauen bei der Erziehung ihrer eigenen Kinder zurück in die selben Rollenklischees, die sie eigentlich verurteilen ? Warum sprechen die meisten Frauen keine Männer an ? Warum ergreifen die wenigsten Frauen den Beruf der Automechanikerin ? Wegen dem Kinderspielzeug, das die Rollenklischees verstärkt ? Ja warum kaufen sie das dann ?

    Eine ganze Menge interessanter Fragen. Was hat das alles mit Dating zu tun ? Wie wir erkennen, wollen Frauen zwar ganz rational eine emanzipierte Welt und einige können dieses für ihre eigene, kleine Welt sogar realisieren, die meisten Frauen leben aber in ihrer eigenen Welt (Kindererziehung, Dating, Berufswahl etc.) weiter in einer sehr klischeebehafteten Welt. Nun könnte ich ja behaupten, dass dies genetisch vorgegeben ist, dann wäre das Geschrei riesig. Nichts bewiesen, alles Blödsinn, was für ein Schwachsinn, was soll denn das.

    Nur es ist eigentlich volkommen egal, warum das so ist, wir müssen uns nur vergegenwärtigen, dass die Mehrzahl der Frauen selbst nicht wirklich emanzipiert sind. Das heißt alles das was man uns beigebracht hat und aus uns emanzipierte Männer gemacht hat, funktioniert nicht wirklich, eben weil die Frauen bei weitem noch nicht so emanzipiert sind wie sie denken.

    Wenn man also eine Frau dauernd fragt, was sie will, dann wirkt das im Kopf zwar super, aber rein beziehungstechnisch bringt das mehr Probleme als Vorteile. Wenn man eine Frau immer entscheiden läßt, dann fühlt sie sich zwar emanzipiert, aber es ist rein beziehungstechnisch problematisch. Wenn man einer Frau seine Gefühle mitteilt, sie fragt ob man miteinander geht, dann zeigt das zwar eine neue Seite Mann mit viel Gefühl, aber beziehungstechnisch ist das Mist. Wenn man wirklich gleichberechtigt ist und nicht der dominante Teil in einer Beziehung, dann wirkt das zwar sehr emanzipiert, aber Frau kommt nicht wirklich damit zu recht. Und das ist der Grund, warum 2/3 aller Scheidungen von Frauen eingereicht werden, weil sie mit der Art der Beziehung nicht zurecht kommen und ihnen dabei die Liebe abhanden kommt.

    Kurz Feministinnen propagieren ein neues Geschlechterbild, dass zwar objektiv betrachtet sehr viele Vorteile hätte und Feministinnen kommen damit sehr gut zurecht, nur Feministinnen sind meistens sowieso mehr an anderen Frauen interessiert als an Männern. Und selbst wenn man sich lesbische und homosexuelle Paare anschaut, wird man schnell feststellen, dass einer von beiden das männliche Klischee und der andere das weibliche Rollenklischee erfüllt. Bei lesbischen Paaren ist das teilweise sogar an der Haarlänge festzumachen. Die die den männlichen Part spielt, hat den Bubikopf und die die den weiblichen Part spielt hat die Mähne.

    Was lernen wir Männer daraus ? Aus der Emanzipation sollten wir Männer gelernt haben, das man Frauen nicht unterdrückt. Ihre Meinung ist wichtig, ihre Meinung sollte respektiert werden und wenn es Konflikte bei den unterschiedlichen Meinungen gibt, dann sollte das im beiderseitigem Einvernehmen so geregelt werden, dass sich nicht einer übervorteilt fühlt. Aber so lange es keine Konflikte gibt, sollten wir unsere Stärke demonstrieren, Entscheidungen treffen, nicht zu viel Gefühl zeigen, sie nie sicher wissen lassen, das wir verrückt nach ihr sind, nicht um Bestätigung fragen und schlicht unser Ding dominant durchziehen. Dabei sollten wir bei unseren Entscheidungen aber beide Seiten im Auge behalten. Wir sollten gut für "uns" entscheiden, also für sie und ihn. Wenn wir Entscheidungen treffen, die ihr nicht gefallen, dann gibt es dauernd Einspruch, dann muss dauernd Konsens gesucht werden und dann sind wir weiter von dem Ziel eine gleichberechtigte aber gute Beziehung zu führen entfernt, als wenn wir sie alles entscheiden lassen.

    Die Zeiten des Machos sind vorbei. Der Macho hatte nur seinen eigenen Vorteil im Blick, während der Softie alles tut, um sie glücklich zu machen. Beide extreme sind schlecht. Deshalb suchen fast alle Frauen etwas zwischen einem Macho und einem Softie. Sie wollen einen Mann, der zwar entscheidet, dabei aber eben nicht nur an sich denkt. Dabei geht es um Beziehungsentscheidungen. Ich würde nie bei Entscheidungen zu ihrem Beruf führen, ich würde nie bei Entscheidungen oder Problemen mit ihrer Familie führen, ich würde nie bei der Entscheidung um unsere Kinder führen, ich würde ihr meinen Rat geben, ich würde ihr bei der Entscheidung helfen bzw. nach einem Kompromiss suchen, wenn es uns beide betrifft. Aber wenn es um die Beziehung geht, dann führe ich und nur wenn sie nicht einverstanden ist und das mitteilt, dann suchen wir nach einer Entscheidung.

    Wir müssen also gut entscheiden, wir müssen einen guten Geschmack haben, wir müssen abwechslungsreich entscheiden, sie sollte nie wissen, was als nächstes passiert, und das funktioniert sehr viel einfacher als man denkt. Und wenn es wirklich nicht funktioniert, dann müssen wir wirklich darüber nachdenken ob sie die Richtige ist. Und da draußen sind genug Frauen, die einen ähnlichen Geschmack haben wie Du, die Deine Entscheidungen im Großen und Ganzen akzeptieren, ja sogar schätzen und Du damit für beide eine tolle Beziehung bauen kannst.
     
  2. Berthold

    Berthold Gast

    Wenn man zitiert, Komodo, dann wäre eine Quellenangabe nett. Von diesen "anonymen" Zitaten mit einem "was haltet ihr davon" bin ich absolut unbegeistert.

    Und zum Thema (die Überschrift reicht schon): Jede, die sie haben will.
     
  3. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe durchwegs sehr negative Erfahrungen damit gemacht, als starke Frau zu wirken und Männer anzusprechen. Nicht der Attraktivitäs wegen, sondern weil sie dieses Verhalten ablehnten.
    Grundsätzlich frage ich mich auch, was Frauen von höherbildenden technischen Schulen abhält.

    Aber zu dem Artikel: was ist z.B. mit dem medizinischen Bereich, der Wirtschaft, der Justiz? Da ist die Frauenquote in der Ausbildung teilweise höher als der Männeranteil. Trotzdem gibt es weniger Frauen in qualifizierten Experten - oder Führungsjobs als Männer.
    Ich weiß, dass ich nicht die einzige Mutter bin, die ihre Tochter und ihren Sohn dahingehend - und auch erfolgreich - jenseits der Klischees erzogen hat. Der Effekt ist sichtbar.
    Das ist eine der größten Untergriffigkeiten überhaupt: Feministinnen sind eh zumeist lesbisch.
    Und als Nachsatz kommt dann zumeist "weil sie so hässlich sind und keinen Mann abbekommen haben." oder "sie haben keinen Mann abbekommen und sind aus Frust Feministinnen geworden" und dann noch "aber die gehören nur mal ordentlich durchgefickt, dann wird ihnen der feminstische Blödsinn eh aus dem Hirn getrieben."

    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/432755
     
  4. Q

    Q Gast

    Entkleidet man den Text seiner - wohl bewusst eingesetzten - antifeministischen Folkore, bleiben schon ein paar interessante Fragestellungen.

    Insbesondere die, welche Auswirkung eine Gesellschaft von gleichberechtigten, allein gut lebensfähigen Individuen auf deren innere Strukturierung, deren Zusammenhalt und deren Fähigkeit hat, eine gut auf das Leben vorbereitete nächste Generation (oder überhaupt eine) heranzuziehen.

    Der derzeitige Ansatz besteht ja nur darin, alle arbeitsfähigen Menschen in den Erwerbsprozess einzugliedern und jegliche Versorgungsarbeit zu professionalisieren und durch staatliche oder private Einrichtungen erledigen zu lassen.

    Zu Ende gedacht, führt das zu einer gänzlichen Auflösung der Familienverbände und zu einer vollkommen individualisierten Gesellschaft, in der Beziehungen nur mehr lustbetont und auf Zeit eingegangen werden. Die Grund-Fürsorgepflicht wird an den Staat delegiert und durch erwerbsabhängie Transfers sichergestellt.

    Die Auswirkungen bleiben abzuwarten. Ebenso, ob die für diese Entwicklung immer ins Treffen geführte "Selbstbestimmung" sich nicht als Illusion herausstellt.
     
  5. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/432755
     
  6. Berthold

    Berthold Gast

    Kommt mir von irgendwo bekannt vor, lasst mich nachdenken ... Eva Hermann?

    Und ich bin ein glühender Verfechter von Entscheidungsfreiheit des Individuums! Das sollte beantworten, was ich von dem Text halte.
     
  7. Q

    Q Gast

    Ja natürlich, aber jede individuelle Entscheidung wird im Kontext gesellschaftlicher Paradigmen getroffen, die nicht vom Individuum beeinflussbar sind. Die Frage ist, wie man diese Paradigmen gestaltet und was das für Auswirkungen hat.

    Also mit anderen Worten: man könnte auch eine andere gesellschaftspolitische Großwetterlage schaffen (das ist historisch auch schon mehrfach passiert), in der die freien, individuellen Entscheidungen statistisch ganz anders aussehen.

    Insofern ist das kein Widerspruch, für individuelle Entscheidungsfreiheit zu sein und trotzdem die Frage zu stellen, welche Gesellschaftspolitik welche Auswirkunen haben könnte.
     
  8. Berthold

    Berthold Gast

    Na, geh komm, Q, die Frage, die da gestellt wird, ist aber die:
    Soll man es den Frauen erlauben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen?

    Und ein Nein darauf kann ja wohl nicht die gesellschaftspolitische Großwetterlage sein, die ich will! :eek:
     
  9. der autor/die autorin macht da meines erachtens einen schweren denkfehler. bei emanzipation gehts nicht darum, dass frauen männerjobs machen, blau tragen und sich im schritt kratzen, und männer frauenjobs machen, rosa tragen und ein hello kitty telefon benützen, sondern um die freie wahlmöglichkeit. jeder mensch soll das tun können, was er oder sie tun möchte, und diese möglichkeiten entstehen aus emanzipation. und eine frau, die einen klassischen frauenjob ausübt, rosa haarspangen und glitzerfingernägel trägt, ist nicht automatisch unemanzipiert.
     
  10. Q

    Q Gast

    Noch einmal: natürlich sollen alle Menschen freie Entscheidungen treffen. Allerdings: wie diese Entscheidungen aussehen, das ist sehr stark von den Paradigmen der jeweiligen Zeit geprägt. Tu doch nicht so, als ob alle Frauen früher von bösen Paschas gezwungen wurden, zu Hause zu bleiben, die haben das in ihrer großen Mehrheit ganz gern getan, weil es sozial akzeptiert und mit Prestige verbunden war.
     
  11. Q

    Q Gast

    Diese Sichtweise der Emanzipation teile ich sofort. Allerdings stimmt das mit der Wirklichkeit und den geschaffenen Rahmenbedingungen leider nicht überein.

    Konkret hat man das System der Altersversorgung so umgebaut, dass man von einer Pension kaum mehr leben kann - das gilt zunehmend auch für den öffentlichen Dienst und die "guten" Firmen, die das früher mit üppigen Pensionszusagen kompensiert haben;

    Konkret werden Firmen und der öffentliche Dienst zunehmend gezwungen, Frauenquoten zu erfüllen, bzw. werden die Forderungen danach immer lauter; so manche Ministerin schreckt nicht davor zurück zu fordern, dass Förderungen oder öffentliche Aufträge an die Erfüllung dieser Quoten gebunden sein sollen;

    Konkret gibt es im Pflichtschulbereich massive Agitation dafür, Frauen in Richtung bisheriger traditioneller Männerberufe zu beeinflussen, es gibt dafür auch eigene Förderprogramme (unteressanterweise gibt es das in umgekehrter Richtung überhaupt nicht - warum auch immer);

    Konkret hat man privaten Schulen, die weiter getrenngeschlechtlich unterrichten wollten, den Entzug des Öffentlichkeitsrechtes angedroht, um sie zu Koedukation zu zwingen;

    Kurzum: hier wird keine Wahlfreiheit geschaffen, sondern hier weren massive Verpflichtungen aufgebaut und das sozial akzeptierte Leitbild massiv verändert.

    So, soll sein, aber: es muss wenigstens die Frage erlaubt bleiben, wie sich das alles auf die sozialen Strukturen und den Zusammenhalt der Gesellschaft auswirken kann und wird. Denn dass das überhaupt keine Auswirkungen hat, dass Kinder bereits im Regelfall nur mit einem Elternteil aufwachsen und ihre Erziehung zu 80% durch den Staat erfolgt, das scheint mir nicht sonderlich plausibel. Womit noch nicht a priori gesagt ist, ob das gut oder schlecht ist.

    Aber wie Bertholds ausgesprochen unwirsche Reaktion auf die Frage zeigt, scheint sie so eine Art feministisches Tabu zu sein und darf sicherheitshalber nicht gestellt werden, weil sie das übergordnete Ziel von allgemeiner Arbeitspflicht und Frauenquote gefährden könnte.
     
  12. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Ich verstehe nicht, wieso so viele Männer davon ausgehen, dass die Tatsache, mit einem bestimmten Geschlecht geboren worden zu sein - in dem Fall mit dem weiblichen - sofort impliziert, dass man diverse Repressionen in Kauf nehmen muss und per se für die Kinderbetreuung und das "Familieninterne" zuständig ist bzw. dass dies die einzig gangbare Art und Weise sein darf, wie soziale Strukturen aufgebaut sind.
     
  13. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    der autor.
    irgendwo im text heißt es "wir männer".
    mehr läßt sich über den autor nicht herausfinden.
    es läßt sich nicht verifizieren, ob hier ein mann oder eine frau schreibt sowie auch sonst kein relativierender hintergrund.
     
  14. Sonderzeichen

    VIP: :Silber

    Das ist vielleicht die Herausforderung unserer Zeit.
    Eine Zukunft, die für Mann und Frau ein gutes Stückchen mehr Lebensqualität bringt.

    Weil, dass Frauen wie früher die Männer arbeiten sollen (dürfen) kann nicht das non-plus-Ultra sein. Weil der Arbeit als Ideal hinterherjagen ist irgendwie bissi... hm. Seltsam eigentlich. (Bis ins 19. Jhdt hätte sich jeder an den Kopf getippt.)

    Wobei ich sehr für die erwerbstätigkeit der Frau bin, Unabhängigkeit und so.
    Aber warum jetzt in einer Familie beide Eltern je 40h/Woche machen sollen (oder 50 der Mann, 40 die Frau), geht mir nicht ganz ein.
    Man könnte die Wochenstunden doch für alle senken. Damit Zeit für Bildung, Familienleben, Freizeit usw bleibt. Es würde unsere Wirtschaft eher ankurbeln als ihr schaden.

     
  15. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    das problem mit diesem (für mich schlechten, weil unsauber verfaßten) artikel ist, daß er vorgibt, eine rollenbildanalyse zu machen, in wirklichkeit aber dann auf einer völlig anderen ebene argumentiert (nämlich subjektive entwürfe gegeneinander stellt, subtil wertet und manipuliert und va. auch in äußerlichem und nicht wirklich wesentlichen bereichen versickert und permanent äpfel mit birnen vergleicht und mischt.).

    die rolle der emanzipierten frau ist nicht gleichbedeutend mit der lebensgestaltung einer emanzipierten frau.

    rollenbilder werden gemacht, und individuell wird mehr oder weniger gemäß dieser rollenbilder (und beeinflußt davon oder eben emanzipiert davon) entschieden.
    mal besser mal schlechter. (je nach selbstsicherheit, angstpegel und status)

    berthold, ich finde trotzdem, q hat sehr recht, wenn er feststellt, daß die "reine individuelle entscheidung" eine illusion ist.
    und eine (imer wieder stattfindende) bewußtheit und generelle hinterfragung der rollenbilder, deren veränderung und den auswirkungen auf die individuelle (entscheidungs)ebene einfordert.
    ich halte auch die frage danach für esseziell.

    denn immerhin ist es ja jetzt (gerade wieder) so, daß massive gesellschaftliche veränderungen und damit auch rollenbildveränderungen aktuell gerade ablaufen und von verschiedenen seiten/weltbildern unterschiedliche entwürfe wieder mit sehr viel mehr druck und manipulation "durchgedrückt" werden sollen.

    wobei die zunahme der letzten beiden parameter (anpassungs)druck und manipulation die eigentlichen paradigmenverschiebungen sind für mich.
    ohne diese verschärfung und versuch der vereinheitlichung wären möglicherweise themen wie feminismus oder emanzipation (bzw. das finden einer ausgeglichenen weniger "feindlichen" balance) weitaus weniger brisant als sie es gerade sind.
     
  16. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe den Eindruck, dass es dem - meiner Meinung nach eindeutig männlichen - Artikelverfasser eher darum geht, Männer Tipps zu geben, wie sie sich beim Anbalzen richtig zu verhalten haben, um möglichst erfolgreich zu sein.
     
  17. Papperlapapp, das ist doch bloß ein Propagandatext....
    :rolleyes:
    In Wirklichkeit kommt es nicht auf theoretische Emanzipation an, sondern darauf, dass sich Männer möglichst wenig einmischen, mit anderen Worten: Es gibt zu viele Männer. Wo zu viele Männer sind, gibt es Probleme, siehe China, und wo es weniger Männer gibt, kommt eine angenehme Generation nach.

    Zum Beispiel war die Nachkriegsgeneration in Westeuropa deshalb so lustig in den sechzigern und den siebzigern, weil sie das Glück hatte, mit viel weniger Vätern aufzuwachsen.
    :D
     
  18. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    was mir noch einfält dazu:
    der titel: "die rolle der emanzipierten frau" ist ja sowieso eine contradictio:
    emanzipation in der eigentlichen bedeutung heißt ja unter anderem emanzipation AUS (alten) rollen(einengungen) heraus.

    ist ja irgendwie kurios, daß emanzipiert sein jetzt wieder zu einer eigenen einschränkenden, weil beschränkten und beschränkenden "rolle" wird (oder dazu gemacht werden soll)...
    á la wie hat eine emanzipierte frau rollengerecht zu sein, daß sie emanzipiert ist....

    übrigens: es läuft ja die ganze zeit nicht nur die emanzipation der frauen, sondern parallel, wenn auch ein bißl reaktiv-zeitversetzt und leider so gar nicht wahrgenommen, viel unspektakulärer, auch eine emanzipation "der" männer (aus deren alten rollenbildern). mit den selben schwierigkeiten im gesellschaftlichen und intrapersonellen bereich wie die "der" frauen... ich seh da viele ähnlichkeiten.

    und das ist gut so weil ein sehr lebendiger, wenn auch immer ein sehr dynamisch chaotischer prozeß...

    und noch eins:
    rollen(bilder) habe sowieso immer eine gesellschaftliche UND eine individuell-intrapsychische dimension, die einander beeinflussen.
    kein individuum lebt nur eine rolle, sondern jede/r hat mehrere rollenentwürfe/ lebt mehrere rollen, die je nach lebensbereich passend gelebt werden können und dürfen.

    sogesehen sind fragen bzüglich der auswirkungen in beiden dimensionen richtig, wichtig und sollten auch erlaubt sein.
     
  19. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    naja.
    die kernfrage lautet dann aber wohl eher: ist ein wahlfreies emanzipiertes leben und gleichberechtigung der frauen in einem neo-kapitalistischen ökonomisierten rein leistungsorientierten gesellschaftssystem, aus dem jede solidarleistung der gesellschaft nach und nach eliminiert wird, überhaupt noch möglich?

    oder stellt sich heraus, daß die bisher unbezahlten frauenarbeitsleistungen nicht im erwerbssektor ersetzbar sind. (80% aller pflegebedürftigen alten wird nach wie vor in der familie gepflegt -im allgemeinen von der frau, nach der kindererziehungsphase, neben dem geringfügigen oder teilzeitjob...)

    und wenn nein, wer soll auf seine wahlfreiheit zugunsten der anderen wieder verzichten, die unbezahlten gesellschaftlich notwendigen verpflichtungen wieder übernehmen und seinen lebensstandard senken?
    und um welchen preis.

    da hakt es momentan gewaltig.
    imgrund läuft ein aufteilungskampf um ressourcen, pflichten und (lebens)standards. aber der bezieht sich nicht nur auf die aufteilung: werte und rechte und pflichten von männern und frauen, er wird dort nur so besonders spürbar weil sichtbar. (in anderen bereichen auch. überall halt, wo es alte tradierte sozialgefälle gab und gibt.)

    eigentlich stellt sich hier diefrage, was tut man, wenn das ende der faenstange der reinen leistungsorientierung (als vorherrschenden wert der gesellschaft) erreicht ist?

    lg, die windfrau.
     
  20. Q

    Q Gast

    Das tut ja niemand, aber genauso, wie es für Frauen Wahlfreiheit geben muss, muss es für Männer Wahlfreiheit geben. Der Feminismus sagt hingegen: "Die Frau darf wählen, und der Mann hat sich anzupassen und das zu nehmen, was übrigbleibt. Entscheidet sie sich ganz frei für die Hausfrauenkarriere, hat er ganz selbstverständlich arbeiten zu gehen; entscheidet sie sich für eine berufliche Karriere, hat er eben die Versorgungsarbeit zu leisten"

    Der Mann wird da einfach zum "Rest", zur in seinen Wünschen und Vorstellungen vernachlässigbaren Größe gemacht, der - offenbar aus der Kollektivschuld seines Geschlechtes heraus - für die unerhörte Gnade, überhaupt noch von einer Frau erhört und später behalten zu werden, einfach das tun muss, was sie ihm zuweist und übrig lässt.
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden