Die EU ist schuld ..

Danke für den Link.
Die Wahrheit wird wohl, wie meist, in der Mitte liegen.

 

Genauso schöngefärbt, wie die Kriitik übertrieben ist. Beispiele:

ad 1) hier werden Äpfeln mit Birnen verglichen: klar hat die Gemeinde Wien mehr Beamte als die EU-Zentralverwaltung, letztere leert aber auch keine Mistkübel aus, fährt keine Straßenbahnen, unterrichtet keine Kinder, pflegt keine öffentlichen Parkanlagen etc. Nebenbei gibt es kein Argument dafür, dass die Privatisierung bislang öffentlicher Dienstleistungen zu einer Verbesserung deren Qualität oder einer Verbilligung führen würde - der diesbezügliche Fetischismus wird eher von den Wirtschaftslobbies genährt, die sich satte Gewinne aus den öffentlichen Kassen erwarten.

ad 3) die Zuwanderung ist gestiegen, unabhängig davon, ob jetzt Sozialleistungen missbraucht werden oder nicht

ad 4) wenn man die Inflation halt mit starker Gewichtung von Import-Konsumgütern aus Billigländern rechnet, mag das so sein. Lebensmittel, Wohnen und Energie haben einen enormen Teuerungsschub erlitten, der "Ederer-Tausender" ist eingetreten, allerdings als Mehrbelastung der durschnittlichen Haushalte

ad 5, 6) das ist offenbar vollkommen wurscht, es werden auf undemokratischem Weg neue Vorschriften ausgeheckt, weder drin noch draußen kann man sich denen entziehen.

ad 7, 9) Die plakative Abschaffung der Gurkenkrümmungsverordnung kann nicht darüber hinwegtäuschen, WAS alles reguliert und verboten wird. Bayrische Bierkrüge, händisches Kuhmelken, Glühbirnen, leistungsfähige Staubsauger, Rauchen, .... Dazu kommen die zahllosen Maßnahmen zur Manipulation der öffentlichen Meinung, von diversen Kennzeichnungspflichten über Kampagnen aller Art ... Orwell hätte sich das in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt, sein "MiniTruth" ist ein armseliger Abklatsch der EU-Manipulationsmaschinerie

ad 8) Liberalisierung und Privatisierung sind Hauptanliegen der Wirtschaftslobbies, die die EU regieren. Wie immer man das verbrämt - am Ende soll es keine öffentlichen oder sonst wie geschützten Wirtschaftssektoren mehr geben. Wirtschaftspolitik, die sozialen Ausgleich schafft, ist in der EU verpönt ... die wollen Sozialpolitik auf schieren Überlebensschutz qua Staatsalmosen reduziert wissen

ad 10) dem EU Parlament fehlen wesentiche, für ein wirksames Parlament erforderliche Eigenschaften, u.a. das Initiativrecht. Rat und Kommission können in der EU-Realverfassung fuhrwerken, wie ihnen von den Wirtschaftslobbyisten vorgegeben wird. Wille und Anliegen der Bevölkerung sind dort ziemlich zverlässig nicht vertreten und auch unerwünscht. Die EU schafft Rahmenbedingungen, nach denen die großen Wirtschaftstreibenden an den Massen am besten verdienen können - deren sonstige Anliegen beschränken sich darauf, dass man möglichst viele Vorschriften erlässt, die deren Arbeitsfähigkeit bis ins hohe Alter sichern sollen und die Anzahl der Almosenempfänger minimieren.

 

Stimmt.

Traurig, aber leider wahr.

... und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch weiter steigen.

... der seitens unserer Regierung pflichtschuldigst ignoriert wird.

Man könnte auch sagen, die EU hat MiniTruth perfektioniert.

Siehe Mindestsicherung - was anfangs nach einer guten Idee ausgesehen hat, ist zu einer Knebelmassnahme geworden.

Kann es sein, dass ich bei Dir eine gewisse EU-Verdrossenheit orte?

 

Das einzige Argument, dabei zu bleiben, ist ihre Existenz und der Umstand, dass ein Austritt viel schlimmere Folgen haben würde, als ein Nichtbeitritt gehabt hätte.

Ich war damals dafür, weil ich mir erhofft habe, dass die EU ein gewisses Regluativ für den bizarren Macht- und Gestaltungswahn der heimischen Polit-Kaste darstellen würe. Mittlerweile bin ich zu der Ansicht gelangt, dass uns der letztere immer noch vor den bizarrsten Auswüchsen des EU-Regulierungswahns schützen würde. Immerhin hat Österreich mit der Sozialpartnerschaft ein Instrument des Interessenausgleiches gehabt, während es in der EU nur um Wirtschaftsinteressen geht und die Menschen nur Konsumentenmasse darstellen.

Sehr folgerichtig ist ja eingangs zitierte Broschüre auch von der WKO (und keineswegs von der Arbeiterkammer oder der Gewerkschaft)

 

Das ist aber auch ein Musterbeispiel für Meinungsmache durch die Medien.

 

Das ist allerdings regional höchst unterschiedlich!

Das, denke ich, behauptet auch niemand. Ein Gutteil der EU-Normen macht auch durchaus Sinn. Staubsauger, Glühbirnen und Tonmasskrüge eindeutig ausgenommen.

 

Warum wohl? Doch nicht etwa, weil dann uU Werbeeinnahmen fehlen könnten?

Also das einheitliche Netzteil fand mMn sehr wohl Beachtung in den Medien, sowohl elektronisch als auch print.

 

Die EU wird es natürlich nicht verbieten, es aber durch entsprechende Kennzeichnungsplfichten sozial immer weniger akzeptabel machen, eines zu kaufen ...

 

Monsanto gibt es noch, Apple verwendet nach wie vor eigene Netzteile, und Konsumentenschutz - s. oben, es geht mittlerweile hauptsächlich darum, unerwünschtes Essverhalten sozial unmöglich zu machen. Kann man natürlich auch als "Konsumentenschutz" bezeichnen.

 

Monsanto stellt ja auch nicht ausschliesslich genmanipuliertes Saatgut her.

Apple ist bekanntlich ja auch GAAAAANZ anders.

Meinst du da das oben angesprochene Salzstangerl?

 

Je mehr man sich mit der Verknüpfung von Politik und Wirtschaft auseinandersetzt umso weniger kann man die EU als positiv einschätzen.
Wenn GB aus der EU austritt, was ich als sehr wahrscheinlich sehe, dann wird man sehen, dass auch denen gar nichts Schlimmes passiert, im Gegenteil. Auch die Schweiz hat durch die mit Heulen zur Kenntnis genommene Volksabstimmung gegen den freien Personenverkehr keinerlei Nachteile. z.B. Dass Schweizer Studenten nicht mehr gleichrangig im Erasmusprogramm sind, ist sogar denen selbst egal.
Je früher sich die EU wieder zu ihren Wurzeln, einer Wirtschaftsgemeinschaft, zurückentwickelt, umso besser. Der Versuch Politik zu machen, ist zum Scheitern verurteilt.

 

Seit die EU heimlich über diverse Knebelverträge verhandelt, die selbst einen 13jährigen stutzig machen würden (und nein, TISA ist nicht mein neues Steckenpferd, es ist nur der Rubikon, den sie da überschritten haben), finde ich die Idee, sich einmal mit Plan B zu beschäftigen, durchaus sinnvoll.
Es wäre auch interessant, ob man damit diesen Verträgen noch auskäme (formal ist es die EU, die für alle Mitgliedstaaten unterzeichnet bzw, schon Grundlagen dazu unterzeichnet hat (?) wenn man nun nicht mehr dabei ist dann...ist Ruhe?), oder ob da vielleicht noch eine Klausel lauert, die einen weiterhin bindet-dann hätte der Austritt weniger Sinn .

Mir fehlt da das Hintergrundwissen, aber ich nehme nicht an, dass man einfach so auf Knall und Fall da die Mitgliedschaft zurückgeben kann ohne Federn zu lassen (die Briten mögen da vielleicht doch anders aufgestellt sein), aber möglicherweise könnte in vielen Staaten der Wunsch aufkommen, wenn einer anfängt unruhig zu werden.

Möglicherweise könnte das zu Zugeständnissen führen bzw. die EU auf ein für alle erträglicheres Maß zurückführen, eine wirkliche finanzielle und soziale Union wäre ein bürokratischer und finanzieller Albtraum und würde sehr viel Zündstoff bergen.

Ich denke halt so vor mich hin....

 

Du meinst wahrscheinlich den EWR bzw. EFTA? Da konnten wir als Staat aber noch halbwegs souverän entscheiden.
Mittlerweile geht das den Bach hinunter, und mit den genannten Abkommen TTIP und TISA kann dann endgültig von Souveränität keine Rede mehr sein.
Mag sein, dass wir sonst auch damit konfrontiert würden, aber in diesem Fall bekommen wir es stillschweigend aufgesetzt.

Und- da ich in Deinem Avatar den Rektor Skinner sehe-um die Simpsons zu zitieren: ich fühle mich immer mehr an eine Halloween-Folge mit Kang und Kodos erinnert ("Es ist völlig egal, wen von uns ihr wählt, Ihr seid alle verdammt....").
Ds ist leider nur bei den gelben Comic-Manderln lustig, in der Realität könnte man ja zumindest versuchen, die Umstände etwas zu optimieren.