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Die Bürgschaft.... DIE Bürgschaft (dangerross: XXL Text)

Dieses Thema im Forum "ZWEITES | Reden wir über ..." wurde erstellt von Wildcat, 7 Februar 2008.

  1. Wildcat

    Wildcat Gast

    Zum Dionys, dem Tyrann von de Griechen,
    is der Mörus mit an Dolch hingschlichen,
    aber wia er si so zuwedrängt
    und ans Stechen net amol no denkt,
    ham eahm scho de Kiberer derglengt.
    Da sagt der Tyrann: "Hab i di, du Strolch!
    Speib, was hast denn da machn wolln mit´n Dolch?'"
    Mant der Möbus: "I bin a ehrlicher Knopf,
    aber i sag´s - und soll mi der Teifel holn:
    Ja, Pülcher, i hab di hamdrahn wolln!"
    "Aha", schreit der Tyrann, "du pestigs Luader,
    i hab´s glei gwusst, du bist ka Guater.
    Aber bei mir, du Sandler, hast di vergoglt,
    dafür wirst jetzt ans Kreiz anegnagelt."
    Da winselt der Mörus ganz dasig: "O mei,
    wia kann ma nua so nachtragert sei?
    Der macht, wia wann i eahm wehtan hätt,
    derweil war i zan Stechn eh viel zu bled.
    Wann i net so patschert war, du Pippn,
    hätt´st den Feitl scho lang zwischn de Rippn.
    Aber wannst mir scho nehmen willst mei Lebn,
    kunterst mir vurher a Gnad no gebn.
    Wann i gach sterbert, war des saubled,
    weil heite mei Schwester de Hochzeit hätt.
    Lang gnua hätt´s ja gsuacht, die schiache Zechn,
    und jetzt hat´s an gfundn, eh so an wechn,
    der is so teppert und packt´s als a blinder
    und spielt den Vatern für ihre drei Kinder.
    I warert ihr Beistand, und wann i net kann,
    rennt ihr des Weh vielleicht wieder davon.
    Drum tät i di bittn: Lass mir mei Pflicht no derfülln,
    wann´s vorbei is, kumm i zruck und derfüll dir dein Willn.
    Nacher lasst mi halt bratn am Kreiz in da Sunn."
    "Was warst denn so teppert?", sagt drauf der Tribun,
    "Hättst halt mit dein Dolchstoß zuagwart bis morgn,
    dann hättst zwegn der Hochzeit jetzt kane Sorgn.
    Wer mitn Feitl spielt, verbrennt sich die Klebeln,
    drum halt jetzt des Mäul und her auf mitn Keppeln.
    I bin der Dionys, aber du glaubst i haß Ottl,
    lassert i di jetzt gehn, dann war i a Trottl!
    Du hast an Klopfer, wia stellst dir des vur?"
    Drauf mant der Mörus: "Jetzt hörn S´ amal zua!
    I hättert an Freind, der stingert ma guat,
    und bleibert als Pfand da, derweil i bin fuat."
    Und wirkli, der Freind is bereit zua der Hackn
    und sagt: "I vertrau dir, du wirst´s scho derpackn!
    Aber dass d´ waßt, dei Wurt, des muaßt haltn,
    geh i statt dir ein, nacher sag i´s deiner Altn!
    Und was dir dann bliaht, des kannst da ja denkn!"
    "I kumm scho zruck", sagt der Mörus, "liaber lass i mi henkn!"
    Da spricht der Kenich: "Dass net allawei haßt,
    i bin a Tyrann und a pestiges Gfraßt,
    so gib i halt nach deiner Bitte.
    Aber weh eich, i kneiß a Petite,
    dann kennts eich, es zwa alte Spezln,
    glei die Baner anzeln zammenkletzeln.
    Und jetzt schleich di zua Hochzeit, aber geh net in d´ Bliah,
    i g´halt mir derweil den Haberer statt dir,
    bevur dreimal de Sunn scheint, hängt er am Steckn,
    und wan du bäulisierst, dann muaß er verreckn!"
    "Bei mia hast di täuscht, i lass eam net stockn!",
    sagt der Mörus und macht si auf de Sockn.

    Duat hat er als Beistand ganz schnell unterschriebn,
    aber trotzdem is er dann no picknbliebn
    und hat gfressen und gsoffn und kudert und glacht,
    und de Remasure hat dauert zwa Tag und zwa Nacht.
    Wia er mit an depperten Schädl derwacht in der Hapfn,
    fallt eahm der Freind ei - da hauts eahm aus d´ Schlapfn.
    Zwölf Stund hat er nua mehr bis zum Abendrot
    und wann er net zrechtkummt, is der Haberer tot.
    Ohne Abschied, ohne Fruahstuck und ohne Rasiern
    schleicht er si furt und fangt an zu Marschiern.
    Da fangt´s an zan Trepfln, dann regnet´s und schitts,
    aber er, er hatscht weita bei Dunna und Blitz.
    Doch wia er zan Fluss kummt, verliert er den Reis,
    de Bruckn is weg - was tua i, o Zeus?


    Wia soll i da drüber, i hab kan Schinakl,
    und bei dem Wellengang schwimmen, na, des is ka Hackl!
    Aber es bleibt eahm nix über, er muaß durch des Wasser,
    also hupft er halt eine, er wird immer nasser,
    und raft mit de haushochn Wogn.
    Und x-mal hätt´s eahm bald abezogn,
    aber er tuat betn und bittn und sempern,
    und dar Zeus hat a Mitleid und lasst eahm net schlempern.

    So kummt er mit Ach und Krach ume,
    kräult auße, sagt: "Wann i mi tummel
    kumm i no vurn Abendrot eine in d´ Stadt.
    Der machert an Fotz, der Zwiefelkrawat!"
    Und weiter rennt er mit patschnassem Frack,
    wia wann eahm scho sitzert der Ginkerl im Gnack.
    Da versperrn eahm auf amal Räuber den Weg.
    "Schleicht´s eich", schreit er, "i hab ja an Dreck.
    Des anzige, was i no hab, is mei Lebn,
    und des muaß i heite mein Kenich no gebn!"
    Aber de kräuln eahm net abe und wolln eahm derschlagn,
    da geht er brisant, da platzt eahm der Kragn,
    er gibt an a Tetschn, dem zweitn an Schuss,
    dem drittn an Magnbeitler voller Genuss,
    dem vierten an Ferschler, von hinten an Reiber,
    de andern varkummen - und er rennt scho weiter.

    Aber sche langsam werdn bleiern de Haxn,
    er wiad miader und miader, es krachn de Flaxn,
    und er denkt si: "Kummt des von dem Jauken
    oder hätt i net allaweil solln so viel rauken?"
    Doch er jappelt stur weida auf d´ hinichen Schleich,
    de Sunn geht scho aba, der Himmel wiad bleich.



    Da kummt er zan Stadtrand mit hängender Zungan
    und denkt nua des ane: "Gelungan, gelungan!"
    Da kummt eahm sei Hausmasta no in de Quer
    und schreit: "Du rettest den Freind nimmermehr!
    ´s is z´spät, se ziagn eahm scho aufe aufs Kreiz,
    rett du dia dei Lebn und verduft in die Schweiz!"

    Doch er gibt net nach, reißt si no amal zamm,
    spuckt in die Händ und sagt: "Glei wer ma´s ham!"
    Und start´ wia der Nurmi eine in d´ Stadt.
    Durt zaans´ den Freind aufs Kreiz aufe grad.
    Und der Tyrann, der hänselt eahm immer:
    "Na Tepperter, dei Spezi kummt nimmer!"
    "Der kummt!", rechelt der Freind, obwohl er´s net glaubt.
    Auf amal siacht er von der Weitn, wias´s staubt
    und ana brüllt: "Macht´s ma Platz, i hab ja ka Zeit!"
    Der Freind voller Freid schreit: "Holladero!
    Was sagst jetzt, Tyrann, der Mörus is da!"
    Dem Tyrann fallt vor Enttäuschung abe des Ladl,
    er glaubt, er tuat tramen und zwickt si ins Wadl,
    aber es is wahr und wirkli ka Tram:
    Der Mörus - des gibt´s net - is wieder daham.
    "Freindschaft", schreit der Mörus, "geht mia über alles,
    jetzt bin i da, Freind, und rett dia dein Hals!"
    Und de zwa falln si vor Rührung so lang in de Arm,
    dass d´ Leit umadum scho glaubn, de san warm.
    Der Tyrann, der steht danebn und sinniert:
    "Der Mörus, des Huhndsviech, der hat mi blamiert.
    Jetzt kann i nix tuan wie vertuschn mein Gizzi."
    Und urfreindlich sagt er: "Es seids mia zwa Strizzi.
    I mecht eich schee bittn in derer Stund:
    Nehmts mi als drittn in eichern Bund!"
    Da sagt der Mörus zum bekehrten Tyrann:
    "Du, des is leiwand, mir brauchn eh an,
    und i hoff, du Surm, du wirst uns net pflanzen,
    du wirst unser Dritter - beim Preferanzen!"
     
  2. warum hab ich das nicht vor 6 jahren gelesen :(
     
  3. dudl79

    dudl79 Gast

    ja, des kann was!:D

    lg dudl
     
  4. Wildcat

    Wildcat Gast

    Ich find die Version sooo genial, ich kenn die schon lang, von einem Freund, dem sein Dad das original und die wiener Version in der Schule gelernt hat damals. (Das Original von den Lehrern, die Wienerversion von den Mitschülern.....logisch):wave:
     

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