1. Reden wir miteinander ...

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Die Briten und Amerikaner scheißen sich an

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von 0xym0r0n, 20 August 2013.

  1. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Der Snowdon hat schon jede Menge veröffentlicht.

    Wirklich Wirkung auf die breite Masse der Menschen hatte es nicht. Die nehmen ihr Rund-Um-Die-Uhr und en detail Überwachtsein schon sehr gut hin. Also zumindest im Grossen. Würde die Nachbarin jeden Tag sprechteln und aufschreiben, wann man die Wohnung verlässt, würde das schon zu einem sehr heftigen Streit führen. Oder gar der Lebensgefährte alle Emails und SMS mitlesen. Wenn der einen Freund hat, der bei A1 arbeitet, geht das vermutlich ganz unauffällig.

    Okay, aber mir geht es nicht um diese eigenartige Diskrepanz der Empfindung.

    Mir geht es darum, dass sich die Briten und die Amerikaner, trotz der bereits erfolgten Veröffentlichungen (die, wie gesagt, nicht wirklich viel Aufregung verursacht haben), offenbar extrem anscheißen vor dem was da noch veröffentlicht werden könnte.
    • Den Flieger vom Morales zwangsweise landen lassen und durchsuchen.
    • Den privaten Lebensgefährten vom Journalisten 9 Stunden aufhalten, verhören und ihm alle elektronischen Geräte und Speicherchips abnehmen.
    • Die Redaktion vom Guardian aufsuchen und alle Redaktions-Festplatten vernichten.
    Das sind doch alles Handlungen, die jede Normalität vermissen lassen. Wenn die sich so extrem aus dem Fenster lehnen, was für Dreck haben die noch am Stecken dessen Veröffentlichung sie anscheinend um jeden Preis verhindern wollen?

    Ich folgere daraus, dass es noch weit schlimmer sein muss als das bisher Veröffentlichte. Man müsste 1984 eigentlich neu schreiben. Unglaublich, wie gar nichts wert ein Mensch heutzutage ist.
     
  2. minzi

    minzi Gast-Teilnehmer/in

    Es ist eigentlich so , wie ich es befürchtet habe.
    Auch Journalisten sind mittlerweile gefährdet.

    Minzi
     
  3. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    In dem Fall war von Anfang an nichts normal, weder die Androhung der Tdoesstrafe, die dann halbherzig zurückgezogen wurde, damit Russland keinen offiziellen Grund hat, um Snowden Asyl zu geben, noch das zu beobachtende Theater während der "Jagd".
    Da man jedoch an der halbherzigen Reaktion der EU bemerkt, wo die Machtzentren global betrachtet liegen, braucht man sich bis auf weiteres auch keine Besserung der Zustände erwarten. Es wird weiter die übliche Praxis fortgesetzt werden und sogenannte Whistleblower wird es angesichts der zu erwartenden Verfolgung wohl auch immer weniger geben, außer man lebt gerne bis ans Ende seiner Tage mit der Ungewissheit, wie man den nächsten Tag verbringt, bzw. ob man diesen überhaupt erlebt.
     
  4. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe gestern ein paar Interviews zu diesem Thema gelesen.

    Der Chefredakteur des Guardian hat gesagt, dass er sämtliche Kommunikation in der Snowdon Sache weder telefonisch noch elektronisch machen kann. Sie sind gezwungen durch die Welt zu fliegen, um persönlich miteinander zu reden. Und dass jegliche Flugbewegung der Beteiligten überwacht wird und sie alle immer wieder "zufällig" aufgehalten und befragt werden.

    Die deutsche Filmemacherin, die den Snowdon unterstützt, ist sogar in Wien am Flughafen aufgehalten und detailliert befragt worden (mit Durchsuchung des Laptops, des Telefons, etc). Sie hat die befragenden Beamten gefragt, weshalb sie aufgehalten wurde und die hätten geantwortet "Weil die US-Behörden uns dazu ersucht haben".

    Das Innenministerium hat dazu läppisch mitgeteilt, dass sie bei Befragungen am Flughafen keine Akten anfertigen und es theoretisch auch ein Sicherheitsmann einer Fluglinie gewesen sein könnte.

    Ich finde, dass das mehr als genug Übergriffe sind und es eigentlich keinen weiteren Beweis mehr bedarf, dass diese Datensammlungen den Menschen ganz allgemein nichts Gutes tun. Der "Krieg gegen den Terror" ist vielleicht wirklich einer der unmenschlichsten Kriege und wird uns wohl noch mit einem sehr schmerzhaften Ende "überraschen".
     
    Weirdpunk, agnellina und bluevelvet gefällt das.
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich würde die Aktionen unter einem anderen Gesichtspunkt einordnen: Es geht darum Nachahmer abzuschrecken. Snowden ist längst abgehakt, aber wer weiss, welcher Geheimnisträger auch mit dem Gedanken spielt an die Medien zu gehen? Da lassen die Behörden ordentlich die Muskeln spielen, damit sich auch Journalisten dreimal überlegen, ob sie sich auf dergleichen einlassen.
    Ich rechne auch damit, dass "zufälligerweise" irgendein in dem Fall involvierter Journalist oder ein Angehöriger in den nächsten Monaten einen Unfall mit Fahrerflucht haben wird, als letzte Abschreckung für andere.
     

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