1. Reden wir miteinander ...

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diagnose alzheimer

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von fischerl05, 24 Oktober 2011.

  1. fischerl05

    fischerl05 Gast-Teilnehmer/in

    die hat meine tante, die für mich seit meiner frühesten kindheit immer oma-ersatz war, nun bekommen.
    überrascht bin ich garnicht, muss ich sagen.
    aber schockiert.
    und ich fühl mich so so traurig,...verzweifelt,...hilflos,... :(

    vor 2 jahren, an ihrem 80. geburtstag, war sie noch topfit. sie ist (war) eine hochintelligente frau. an allem interessiert, rührig,....sie hat allen nichten und neffen, und auch vielen großnichten und großneffen mathematik-technisch durch die schule geholfen....

    vor ca. einem jahr dann die erste vergesslichkeit. aber nichts dramatisches. man verlegt halt mal was. man verwechselt mal die uhrzeiten, das datum,...die anlässe,.....

    dann, vor einem knappen halben jahr, kamen die "gespenster". sie hat leute in ihrem haus gesehen, die nicht da waren. fast immer ihre kinder. sie hat begonnen, für sie zu kochen,...mit ihnen zu reden! und wenn sie dann plözlich weg waren, hat sie rundherum angerufen, ob sie bei einem von uns zu besuch sind...!?

    schlussendlich, vor einigen wochen, ihre entscheidung, in eine betreutes-wohnen-anlage zu ziehen!
    die gespenster waren weg. wir waren alle sehr froh und dachten, es wäre die einsamkeit gewesen,...jetzt würde es wieder bergauf gehen.

    letzte woche dann die diagnose: alzheimer!

    und heute zwei hiobsbotschaften:
    -sie hat letzte nacht die polizei angerufen,...wegen eines schweren autounfalls, den es nicht gegeben hat.
    -sie hat ihre alte nachbarin nicht mehr erkannt. :(

    ich HASSE diese krankheit.
    und ich füchte mich so sehr vor dem tag, an dem sie mich und die kinder nicht mehr erkennt,.....

    es tut so weh,...
     
  2. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Ich kenn das. Meine Uroma hatte auch Alzheimer. Es war nicht immer leicht, aber sie hatte ein schönes Leben, hat viel Zeit mit der Familie verbracht und durfte lange unbesorgt leben.
    Bei ihr hat es auch mit Vergesslichkeit angefangen, dann mit Leuten, die ihr Sachen weggenommen haben, die sie aber gar nicht hatte (die Leute gab es auch nicht). Alzheimer ist ein langer Weg und man sieht, wie die geliebte Person immer mehr vergisst und es gibt gute und schlechte Tage. Aber ich denke, das Wichtigste ist, für diese Person da zu sein und da gewesen zu sein.
    Versuche dich an all die schönen Momente mit deiner Tante zu erinnern und diese im Kopf zu behalten. Im Herzen wird sie sich immer an dich erinnern, auch wenn sie durch die Krankheit vergisst. :hug:
     
  3. fischerl05

    fischerl05 Gast-Teilnehmer/in

    danke! :hug:
    momentan bin ich mal nur am heulen!

    ich glaub, ich brauch ein buch, wo ich über den umgang mit dieser krankheit lernen kann.
    die ungewissheit macht mich ja auch so fertig,....WIE wird es,..WAS kann/soll/muss ich machen oder nicht machen...?
    ich hoffe, dass ich besser damit klar komme, wenn ich weiss, womit genau ich es da zu tun habe.
     
  4. hek

    hek Gast-Teilnehmer/in

    ich hab gerade "der alte könig in seinem exil" von arno geiger gelesen, das hat mich sehr berührt.
    vielleicht kann es dir ein bisschen helfen, dich in die neue situation hineinzufinden?

    ich wünsche dir und deiner tante alles liebe!
     
  5. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Ein Buch kann sicher helfen, die Krankheit zu verstehen, aber ich denk, es wird immer wieder Tage geben, an denen dir zum Heulen zu Mute sein wird. Aber es wird auch Tage geben, die schön sind. Buchtipp habe ich leider keinen für dich, aber vielleicht jemand anders.
    Machen kann man ja leider nicht sehr viel. Ich schätze, am meisten hilfst du deiner Tante, wenn du für sie da bist und ihr zeigst, dass du sie gern hast. Und mach dich nicht fertig, sollte dich deine Tante mal abweisen oder beschimpfen. Sie meint es nicht so und kann nichts dafür. :hug:
     
  6. fischerl05

    fischerl05 Gast-Teilnehmer/in

    danke für den buchtip. habs mal gegoogelt,...und es klingt nach einem schönen buch!
     
  7. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    das buch musste ich auch schon lesen. absolut empfehlenswert. aber auch von von martin suter : "small world" ist echt gut.

    liebe TE: alles gute:hug:
     
  8. dharmapunk

    dharmapunk Gast-Teilnehmer/in

    Es tut mir leid, dass ihr so eine traurige Diagnose bei deiner Tante erfahren musstet. Ich arbeite beruflich mit dementen Menschen, musste innerhalb meiner Familie aber noch nicht diese Erfahrung machen.
    ein buch, das ich dir zu diesem Thema empfehlen kann, ist: [ame="http://www.amazon.de/Mit-dementen-Menschen-richtig-umgehen/dp/349702080X/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1319459091&sr=8-4"]Mit dementen Menschen richtig umgehen: Validation f?ngeh?e: Amazon.de: Vicki de Klerk-Rubin, Elisabeth Brock: Bucher@@AMEPARAM@@http://ecx.images-amazon.com/images/I/51rPGUtwNiL.@@AMEPARAM@@51rPGUtwNiL[/ame]
    Irgendjemand hat mal zu mir gesagt, das vergessen ist wie ein Abschied auf Raten. Versuch diesen Abschied auch ein Stück weit bewusst zu gehen und sag deiner Tante Dinge, die dir am Herzen liegen. Auf einer Gefühlsebene kommt vieles an, auch wenn nicht mehr alles geistig verarbeitet wird wie früher.
     
  9. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    :hug: Das ist eine wirklich garstige Krankheit.
    Was immer gut ist, ist sich mit den anderen Verwandten über die Sorgen und Kränkungen als Angehöriger austauschen zu können.
     
  10. inwe77

    inwe77 Gast-Teilnehmer/in

    Meine Oma ist jetzt 87, seit 4 Jahren etwa ist es "akut". Aber, tröste Dich, es gibt auch noch immer gute Tage. Ich hab vor ein paar Monaten so einen erwischt und anstatt gleich wieder zu fahren (war am Vortag oben gewesen und am nächsten Tag wäre ich sowieso auch wieder gekommen), bin ich sitzen geblieben und wir konnten sogar über Sachen reden, die erst ein paar Tage her waren und sie konnte sich erinnern :herz2:

    Vor einigen Wochen gab es einen schweren Sturz, ich bin raufgefahren, weil zufällig grade in der Nähe, und hab geholfen. Zuerst war sie im Schock, konnte sich kaum bewegen, war total unbeweglich etc.... und dann saß sie da: alt, verletzt und verletzlich, meine Oma :love:

    Sie hat auch oft "Besuch", sieht ihren Papa usw. aber auch wenn sie sich manchmal vertut, meist erkennt sie uns dann doch (nur weiß sie halt nicht mehr, wieviele Kinder ich hab, aber ok....) - aber, um nichts zu beschönigen, sie hat auch aggressive Phasen, die sicher alles andere als angenehm sind für die Betroffenen.

    Ich persönlich hab keine Angst davor, was ist, wenn sie uns vergisst (wir werden uns für sie miterinnern), ich hab bei der Krankheit vor den lichten Momenten mehr Angst, wenn sie erkennen, wie es um sie steht :( Und meine Oma väterlicherseits hatte es auch - ich fürchte mich also schon echt davor was wird, wenn ich alt werde :(
     
  11. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Hallo,

    Vor knapp 4 Jahren ist meine Grossmutter an Alzheimer verstorben... Sie wurde vergesslich - die verwechselte alles - letztendlich hat sie meinen Grossvater mit dem messer bedroht weil sie meinte es wäre ein Einbrecher... Von dem Zeitpunkt war klar - sie muss in ein Heim - denn die Versorgung zu Hause kann so nicht weitergehen...

    sie hat noch fast 5 Jahre im Heim gelebt, wobei mein Grossvater sich wirklich rührend um sie gekümmert hat - er ging täglich zu ihr Essen, hat ihr alte Geschichten erzählt und von den Enkelkindern... Es ging mal besser mal schlechter bis sie nicht mehr gegessen und getrunken hat und dann langsam eingeschlafen ist zu den Engeln gewandert ist.

    Irgendwann knapp 1 Jahre vor ihrem Tod war klar - dass all die Bemühungen meines Grossvaters sie zurück ins Leben zu zerren nicht greifen würden... Knapp halbes Jahr davor war sie zwar noch die Grossmutter von Aussehen aber vom Geist her war sie absolut neutral...

    Also versucht so viel wie möglich mit ihr zu reden - schreibt ein kleines Büchlein mit Erinnerungen an ihre Kindheit auf - vielleicht nicht für sie oder für euch aber für die Enkelkinder und angehörigen eine schöne Erinnerung...Und wenn sie euch mal nicht erkennt - sprecht mit ihr - vielleicht ein Kartenspiel oder ein Buch vorlesen - es geht wirklich nicht darum - dass sie sich erinnert - sondern dass sie sich geborgen fühlt.

    Die Diagnose wirft einen Anfangs wirklich um - man hat Horrorvorstellungen von dem was sein wird. Habt nur keine Berührungsängste - braucht ihr echt nicht haben.
     
  12. Nini.74

    VIP: :Silber

    bei einer verwandten meines LG wurde auch vor 3 jahren (sie war damals 70j) die diagnose "alzheimer" gestellt.

    sie war bis dato eine gescheite, tüchtige und belesene frau. hat gerne total schwierige handarbeiten gestrickt, täglich ihre kreuzworträtseln gemacht, die politik verfolgt. freunde getroffen.

    plötzlich wußte sie nichtmehr wie sie sich anziehen soll, lief nachts auf die straße, hatte von kochen etc keine ahnung mehr u wußte nichtmal mehr wie man ein telefon oder radio bedient.
    da entschieden ihre kinder (ihr mann war verstorben...) dass sie in einem heim betreut werden soll.

    heute lebt sie in einem alzheimer-zentrum und spricht nichts mehr, trägt windeln, ißt nichtmehr selbständig und erkennt uns alle nichtmehr.
    sie weiß nichtmal wie sie heißt oder wo sie wohnt.
    einmal haben wir mit ihr einen ausflug gemacht, um mit ihr ihre nachbarn und freunde zu besuchen... sie hat nichtmal mehr ihre enkelkinder bzw ihr eigenes haus wiedererkannt.:eek:

    absolut unpackbar und ganz ganz schrecklich!:(

    ich verstehe dich und deine trauer vollkommen!!!:hug:


    ich würd sagen, pflege den kontakt zu deiner tante... hab geduld und verständnis, zeig ihr fotos... und erinnere dich so gut es geht mit ihr gemeinsam an eure schönen zeiten.
    weine nicht zuviel, sie ist krank, aber gott sei dank noch am leben!

    alles alles liebe und viel geduld!!!
     
  13. fischerl05

    fischerl05 Gast-Teilnehmer/in

    danke ihr lieben, für eure vielen lieben worte!!! :hug:
     
  14. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Liebes Fischerl!


    :hug: ja das ist eine schlimme Krankheit. Schwiegervater hatte diese auch.

    Aber es gibt ein ganz schönes Buch zu diesem Thema das ich vor kurzem gelesen habe, und das Buch hat mir die Vorstellung und die Angst vor der Krankheit genommen.
    Vorher dachte ich auch, dass diese Krankheit was ganz tragisches ist aber seit dem ich das Buch von Arno Geiger "der alte König in seinem Exil" gelesen habe bin ich etwas anderer Meinung. Diese Menschen können kommunizieren und auch ganz interessante Gespräche führen.

    (übrigens das Buch ist auch in der gleisdorfer Bücherei und in der Bücherei St. Ruprecht/Raab auszuleihen)

    Alles Liebe
    Susa
     
  15. lasalein

    lasalein Gast-Teilnehmer/in

    Mein Großvater ist auch an Alzheimer erkrankt, noch geht es ihm halbwegs gut. Zeitweise werd ich zwar gefragt wie es mir in der Schulge geht usw aber damit hab ich leben gelernt. Im großen und ganzen schafft er sein Leben mit Hilfe meiner Oma recht gut zu regeln.

    Wie ich damit umgehen werde wenn es schlimmer wird weiß ich nicht, aber im Moment weiß er auch wer sein Urenkerl ist und das ist einfach schön zu sehen :love:
     
  16. fischerl05

    fischerl05 Gast-Teilnehmer/in

    danke für eure vielen buchtipps!
    den könig im exil werd ich mir mal sicher besorgen, nachdem er mir jetzt doch doppelt empfohlen wurde. und dann das buch, dass dharmapunk reingstellt hat,...

    ich denk mir, dass wir das alle zusammen schon schaffen! sie hat ja immerhin noch 4 kinder und 3 enkerl. in ihrer unmittelbaren nähe wohnen meine mama, noch eine schwester und ich mit familie.

    letzte nacht musste ich echt noch ständig weinen. SO blöd! :(
    gg war schon ganz fertig. :eek: immer wieder kamen erinnerungen an die letzten jahre, und wie das NIE wieder so sein wird. und dass diese krankheit einem eigentlich den menschen, wie man ihn kennt, raubt. das ist ja bei fast keiner anderen krankheit so,....! die demenz ist schon was übles.

    aber ich muss mich wirklich SEHR bedanken bei euch! eure beiträge haben mich doch ein stückweit getröstet. :love:
     
  17. theLittleNudger

    theLittleNudger Gast-Teilnehmer/in

    erstmal einen :hug:knuddel, dass braucht man bei so einer diagnose auch mal.

    Meine Oma hatte sie und meine Mutter hat beginnende (mit 69), ich weiß also wie schrecklich diese Krankheit ist. Auch ich fürchte mich davor, dass mich meine Mama mal nicht mehr erkennt...
    Bei meiner Oma wars allerdings so, dass das wirklcih das allerletzte stadium war und von ausbruch der Krankheit bis es soweit kam vergingen 10 Jahre.
    Dafür hat sie Geldscheine als Toilettenpapier benutzt, konnte nicht mehr daheim alleine sein, weil sie Herd etc immer brennen bzw. verbrennen lies etc. Das Leben in der Vergangenheit so ca. die 30iger Jahre war auch schwierig für uns alle, aber es gibt ein Leben und miteinander Leben auch mit dieser Krankheit! :love:
    Ich wünsche dir viel Kraft und schicke dir viele positive gedanken!:herz2:
     
  18. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Liebe Fischerl!

    bitte lese das Buch jetzt.

    Eine/n AlzheimerpatientIn zu Hause zu pflegen ist was, das ihr euch gut überlegen solltet. Denn ab einem gewissen Stadium geht es (fast) nicht mehr. Meine Schwägerin und die Schwiemu dachten auch " das kreigen wir schon hin" aber schlussendlich war die Entscheidung für ein Pflegeheim (das ja darauf geschultes Personal) hat für alle Beteiligten eine grosse Erleichterung.

    LG
    susa
     
  19. fischerl05

    fischerl05 Gast-Teilnehmer/in

    zuhause pflegen würde bei uns allen eh nicht gehen!
    ihre kinder wohnen zum teil nicht mal in der steiermark, und einer der söhne hat keine eigene wohung. :rolleyes:
    aber meine tante ist ja jetzt in ein eu erbautes generationenhaus gezogen. da gibt es das betreute wohnen (da ist sie momentan), und eine pflegestation,..und da kann (muss?!) sie dann früher oder später eh auch hin.
    aber es wird halt nicht so sein, dass sie nur sporadisch besuch bekommen wird. wir (meine mama, ich und familie, und eine andere tante) wohnen alle maximal 3-5 minuten mit dem auto von dem generationenhaus weg. wir können wirklich täglich bei ihr vorbeischauen, bzw, sie auch abholen, sodass sie mal einen nachmittag bei uns ist! die kinder tun ihr ja unheimlich gut. da blüht sie auf,... :love:
    und weihnachten und alle feste und feiertage verbringt sie sowieso schon seit jahren immer mit uns. :)
     
  20. theLittleNudger

    theLittleNudger Gast-Teilnehmer/in

    Betreutes wohnen ist schon ein guter schritt, ich habe meine Mama dort auch angemeldet, die wartezeiten sind leider lange, aber noch ist zuhause kein problem. Ich habe mich extra selbstständig gemacht um meinen Papa mit der Betreuung unterstützen zu können, wenn es schlimmer wird, der schritt danach oder wenn mit meinem Papi was passiert wäre dann betreutes wohnen und halt oft besuchen. Die Kinder tun ihr auf jeden Fall gut und schenken ihr momente im hier und jetzt und voller lebensenergie! :herz3: Das Buch kann ich auch nur empfehlen, habe es ebenfalls gelesen. Alles Liebe!:love:
     

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