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Netzwelt Der Strom

Dieses Thema im Forum "ZWEITES | Reden wir über ..." wurde erstellt von Mpazi.Lu, 27 November 2015.

  1. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    Der Präfix deutet schon an, es geht hier nicht um den Fluss sondern um Elektrizität. Vielleicht kann mich ja hier jemand diesbezüglich aufklären. Früher war alles sehr einfach. Man bekam die Stromrechnung, die da zu zahlen war, fertig.

    Jetzt gibt es 3Mio Anbieter wo sich der Kunde/die Kundin mal durch diverse Tarifdschungel kämpfen muss. So, was mich jetzt konkret interessiert: Man entscheidet sich für einen Anbieter X. Man zahlt diesem Anbieter genau was? Denn die eigentliche Stromrechnung kommt dann (in meinem Fall) von den Wiener Netzen, wo man auch genau aufgelistet bekommt, wie viel verbraucht wurde und wie viel so eine kWh kostet. Der Provider hingegen verspricht mir, dass der Strom unter anderem vom Strom (ha, doch der Fluss) kommt und nicht von irgendwelchen Sklaven, die den ganzen Tag auf einem Ergometer sitzen :D

    Weiters, ich habe Anbieter X, mein Nachbar (Wohnhaus) hat Anbieter Y. Wir, hängen beide am selben Verteiler im selben Netz, wie kann es dann sein, dass ich den super duper sauberen Ökostrom bekomme und der geizige Nachbar den ganz ganz bitterbösen russischen AKW-Strom? Ich versteh's nicht!
     
  2. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Der Strom, der bei dir ankommt, ist immer derselbe. Egal, wem du ihn bezahlst.

    Die Kosten sind zweigeteilt. In die eigentlichen Stromkosten (Energiekosten) und die Netzkosten (Infrastruktur, damit die Energie zu dir fließen kann).

    Das Netz gehört einem Netzbetreiber, der dafür Kosten verrechnen kann, die behördlich festgelegt sind. Diese sind zwar auch abhängig vom Verbrauch, bleiben aber gleich (pro kwh), bis sie behördlich verändert werden.

    Die Energiekosten werden vom Lieferanten festgelegt. Sie können sich je nach Vertrag oft ändern (wie beim Benzin). Auch sie werden pro kwh Verbrauch verrechnet.

    Es gibt Lieferanten, die beides zusammen verrechnen (also die Netzkosten und die Energiekosten) und welche, die getrennt verrechnen. Dann bekommst du 2 Rechnungen. Vom Netzbetreiber und Energielieferanten.

    Verwirrend wird das nur, weil der Netzbetreiber früher immer automatisch auch der Energielieferant war (und bei vielen noch ist). Er hat natürlich beides zusammen verrechnet. Ändert man den Energie-Lieferanten (was generell sehr zu empfehlen ist!) bekommt man oft immer noch weiterhin die Netzkosten-Abrechnung vom alten Lieferanten.

    Wenn du jetzt ÖKO-Strom kaufst und dein Nachbar AKW-Strom (der übrigens oft ökonomischer ist als der eigentliche Öko-Strom aus Wasserkraft) bekommt ihr trotzdem denselben Strom. Eventuell wird aber österreichweit gesehen, etwas weniger AKW-Strom ins Netz eingeschleust, wenn mehr Leute Pseudo-Ökostrom aus Wasserkraft kaufen. In der Praxis halte ich das aber für irrelevant. Diese Werbungen für Ökostrom gehörten eigentlich verboten.
     
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  3. monili

    monili Gast-Teilnehmer/in

    waum genau?
     
  4. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Weil es schlicht nicht richtig ist, dass Strom aus Wasserkraftwerken ökologisch wäre.
     
  5. lina.kurbel

    lina.kurbel Nicht alles, was glänzt, ist Gold.

    Der internationale Stromhandel, also wer wie viel ins Netz (das ja keine Speichermöglichkeiten hat und daher immer die Bedarfslast erfüllen muss) einspeist, ist ein HOCH komplexer Prozess. Wasserkrafterzeuger haben ihre Stromtrader, die errechnen bzw. prognostizieren jeden Tag in der Früh a) den tagesaktuellen Bedarf an Strom, b) die tagesaktuelle Erzeugung (Laufkraftwerke: bei zu wenig und bei zu viel Durchfluss ist der Wirkungsgrad gering, Speicherkraftwerke: werden bei Bedarf zugeschaltet) und müssen aus der Bilanz dieser Komponenten Handel betreiben. Haben sie zu viel Erzeugung, müssen sie das loswerden. Haben sie zu wenig, müssen sie einkaufen. Da geht es um sehr kurze Zeitspannen, in denen sich der Preis verändert.

    Das ist ziemlich gefinkelt, weil ja sowohl Bedarfsprognosen, als auch Erzeugungsprognosen mit unterschiedlichen und auch von den Randbedingungen abhängigen Unsicherheiten behaftet sind. In Summe muss dann natürlich irgendwann die Bilanz aus Einspeisung ins Netz und Verkauf an den Endkunden stimmen. Insofern wird dein Stromlieferant dann sehr wohl so viel Strom einspeisen, dass auch dein gekaufter Anteil aus Wasserkraft gedeckt wird (oder aber bei Erzeugungsmangel von Fremdanbietern eingekauft und dir dann weiterverkauft).
     
  6. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    Somit, da die Netzkosten immer dieselben sind (abgesehen vom Verbrauch), muss ich mich jedes Jahr aufs Neue bzgl. der Energiekosten schlau machen und werde quasi zur Energie-Bitch und wechsle die Anbieter wie Unterwäsche (nein, ich wechsle meine Unterwäsche nicht jährlich :rolleyes:) ...
     
    Sepp600 gefällt das.
  7. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Du bist nicht der einzige. Da das sehr zu empfehlen ist, werden vermutlich fast alle schlauen Leute jährlich den Strom- (und Gas-) Lieferanten anpassen.

    Ich hab das jahrelang gemacht. Voriges Jahr habe ich mich jedoch für einen Anbieter mit Floating Tarif entschieden. Dieser Tarif wird laufend automatisch an das aktuelle Energiepreisbörse Niveau angepasst. Das erschien mir fair und eventuell muss ich jetzt nicht mehr jährlich wechseln. Mal sehen...

    www.schlaustrom.at: Indexprodukte Strom
     
  8. maha

    VIP: :Silber

    Was spricht gegen Wasserkraft? Gut, Die Kraftwerke zerstören viel "Natur". Aber sonst?
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 30 November 2015, Oberer Text geschrieben: 30 November 2015)
    Wie meinst das?
    Netzkosten zahlst proportional zum Verbrauch. Die sind kein Fixbetrag.
     
  9. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    Ich meinte es eh so, habe mich schlecht ausgedrückt. Die Netzkosten sind immer dieselben, ganz gleich bei welchem Anbieter ich bin ...
     
  10. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Was "aber sonst"? Wasserkraftwerke zerstören die Fauna und Flora in einem nicht wieder gut machbaren Ausmaß. Das ist katastrophal für Fische, natürliche Sedimentsbewegungen etc.. Eh schon zu spät, ich weiß, die sind alle schon gebaut. Nur in China bauen sie noch neue, das ist furchtbar genug.

    Die weltweiten Schäden durch Wasserkraftwerke sind ungefähr tausendmal ärger als die bisherigen Schäden durch die verteufelten AKW. Die somit eigentlich ökologischer sind, als man gemeinhin so annimmt.
     
    anna-mari gefällt das.
  11. maha

    VIP: :Silber

    Mhmm? Was soll ich jetzt sagen??

    - Ich glaube dass AKWs in 20 Jahren wieder hervorgekramt werden..... Ende der Aussage.
    - Ich glaube das sich die Natur rund um vernünftig gebaute Wasserkraftwerke schnell erholt. (Der 3-Schluchtendamm in China ist klarerweise ein Testobjekt, ein Größenwahnsinnsprojekt. In 15 Jahren wird man genaueres beurteilen können. )
     
  12. Q

    Q Gast

    Ich halte "erneuerbare Energie" grundsätzlich für eine gute Sache, wenn dabei kein Etikettenschwindel betrieben wird. Z.B. wenn man einen Pumpspeicher mit Atomstrom hinaufpumpt und den dann erzeugten Strom als "Öko-Strom aus Wasserkraft" verkauft,

    Zum eigentlichen Thema: der Strom, der bei dir aus der Steckdose kommt, wird grundsätzlich im Trafohäuschen ums Eck induziert. Wie schon eingangs von 0xym0r0n erklärt wurde, geht es dabei bestenfalls darum, in welchen Anteilen welcher Strom insgesamt ins (Hochspannungs-)Netz eingespeist wird. Allerdings auch das nur in Grenzen, es wird niemand die Donaukraftwerke abschalten, weil die Konsumenten nur Atomstrom kaufen.
     
  13. maha

    VIP: :Silber

    Etikettenschwindel?
    Ein AKW kannst nicht einfach für ein paar Stunden abschalten. Die in der Nacht anfallende Überschussleistung mittels Pumpspeicherwerk zu nutzen ist also durchaus ökologisch.
     
  14. Q

    Q Gast

    Aber kein "Strom aus Wasserkraft"
     
  15. Sepp600

    Sepp600 User derzeit inaktiv

    Ich habe auf meinen Dach eine
    Photovoltaikanlage
    erzeuge mehr Strom als ich brauche,
    speise es aber ins Netz,
    muss trotzdem zahlen, Netzkarten plus Strom,
    bekomme einmal im Jahr eine Gutschrift ausgezahlt.
    Und ein gutes Gewissen habe ich auch
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 6 Dezember 2015, Oberer Text geschrieben: 6 Dezember 2015)
    Netzkosten
     
  16. monili

    monili Gast-Teilnehmer/in

    was hat dich die anlage gekostet?
     
  17. maha

    VIP: :Silber

    Richtig. Nicht wirklich.
    Sinnvoll ist es trotzdem.
     
  18. Q

    Q Gast

    Jo eh
     
  19. Sepp600

    Sepp600 User derzeit inaktiv

    Ich abe die Anlage schon ca 2 Jahre ( mit Förderung ca 10.000,--)
    Jetzt ist sie schon billiger
    Eine Anlage mit Akkus wäre zum überlegen
    Dann verbrauchst du nur deinen Strom
    Außer bei schlechten Wetter
     

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