1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Der Raiffeisen-Chef und sein Porsche

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von 0xym0r0n, 12 April 2013.

  1. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Am 3. April 2013 fuhr der Nachfolger des Raiffeisen-Oberober-Bosses Konrad, ein Herr Hameseder (verglichen mit dem Herrn Konrad ein sehr unscheinbarer Mann) mit seinem privaten Porsche 911 auf der Donauuferautobahn vor Wien.

    Für diesen Tag war schon tagelang vorher dichter Schneefall angesagt und, wer im Osten wohnt, weiß es, tatsächlich fiel so viel Schnee, dass er auch auf der Strasse liegen blieb.

    Blöderweise wollte sich der Raika-Boss keine Winterreifen leisten und hatte auf seinem Porsche nur Sommerreifen montiert. Was bei Schneefahrbahn klar gegen das Gesetz verstößt.

    Es kam, wie es kommen musste. Er stieg dem 911er mit mehr als Federgewicht auf's Gas, der Wagen drehte sich mit hoher Geschwindigkeit und er baute einen schweren Unfall mit einem Porsche Totalschaden. Er selbst wurde nur leicht verletzt.

    Der Mann hat diverse wichtige Amterln, ist Raika Ober-Ober-Boss (Aufsichtsratspräsident der Raiffeisen-Zentralbank), Obmann der Raiffeisen-Holding, Aufsichtsrat zahlreicher grosser Firmen usw.

    Wer nun glaubt, er ärgert sich ein wenig, nimmt seinen Fehler zur Kenntnis und kauft sich einen neuen Porsche von seinem sicher nicht zu geringen Monatsentgelt (eines reicht vermutlich für mehrere Porsche) irrt. Nein, er reicht den Totalschaden bei seiner Kaskoversicherung (der Raiffeisen-Versicherung natürlich, eine Tochter der Uniqua, wo er idealerweise ebenfalls im Aufsichtsrat sitzt) und fordert frech die Bezahlung des Schadens von "seiner" Versicherung. Trotz Sommerreifens, trotz Schneefahrbahn. Trotz Gesetzesverstoßes. Und ich will gar nicht wissen, ob seine Versicherungs-Prämie für den Porsche nicht geringer ist als meine für den Polo...

    Schließen wir Wetten ab, dass er es bezahlt bekommen hätte, wenn das nicht vorher öffentlich geworden wäre (einem kleinen Sachbearbeiter sei dank)? Wetten wir weiters, dass er seinen gut bezahlten Job behalten wird und den nächsten Porsche nicht mehr auf sich anmeldet?

    Ein paar Medien gibt es in österreich anscheinend doch, die keinen Kredit bei der Raiffeisen haben und das zu schreiben wagen. Wundert es jemanden, weshalb im Kurier kein Wort davon steht?

    Nur ein kleines Beispiel aus Österreich. Irgendwann werden die Mächtigen vielleicht bemerken, dass solche Dinge nicht nur unnötig, sondern absolut ungustiös sind.
     
    #1 0xym0r0n, 12 April 2013
    Zuletzt bearbeitet: 12 April 2013
  2. Neon

    Neon Gast

    Aha.
     
    Pegasus gefällt das.
  3. Marion.T

    Marion.T Gast-Teilnehmer/in

    das wissen sie bereits und trotzdem ändert sich nichts, im gegenteil der unterschied zwischen arm und reich und mächtig und unmächtig wird gewatlig, gewaltiger ....
     
  4. Jostein

    VIP: :Silber

    Was soll man dazu sagen? Einerseits bin ich froh, dass ich nicht so bin und andererseits bin ich froh, dass sowas immer wieder aufgedeckt wird. Es ist ein Graus mit welchem Selbstverständnis manche glauben sie wären der Nabel der Welt.
     
    Lila-Pause, spacedakini3 und Ipani gefällt das.
  5. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Wäh
     
  6. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    FB ist für solche Geschichten ein sehr gutes Medium. Herr Zuckerberg hat bei der Raika bestimmt keinen Kredit.
     
    Ipani gefällt das.
  7. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Da habe ich andere Erfahrungen. Die Moderatoren von Facebook würden so einen Eintrag binnen 24 Stunden schlicht prüfungs- und kommentarlos löschen. Es müsste nur jemand auf "Melden" drücken, was irgendein Anhänger mit Sicherheit tun würde. Facebook löscht generell sehr schnell.
     
  8. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ein Bankoberdirektor, der sich schnell mal um ein paar zigtausend Euros bereichern will.
    Klar, eigentlich nicht der Rede wert. :rolleyes:
     
  9. Neon

    Neon Gast

    Kannst es eh nicht ändern. :LOL:
     
  10. flip210475

    flip210475 Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaub wenn wir wirklich mehr wissen würden, was da alles so läuft, würde es bald auch zu Aufständen kommen.
     
    mo-mo gefällt das.
  11. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Nun - ganz ehrlich - ich versteh das Problem nicht.

    Wenn man ein Auto hat, das eine Vollkaskoversicherung hat, und man macht es fahrlässiger weise kaputt, dann ersetzt die Versicherung den Schaden.
    Ganz egal, ob man den Chef von einer Bank ist, oder ein Hilfsarbeiter aus Simmering.

    Im Gegenteil - ich fände es schlimm, wenn die Versicherung einen Schaden unter Berufung auf das Einkommen ihres Versicherungsnehmers ablehnen würde.
     
    striezerlhase und Neon gefällt das.
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Nein, würde es nicht. Österreich ist unbrauchbar für Aufstände.
     
    Acryl gefällt das.
  13. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ernsthaft ?
    Eine normale Vollkaskoversicherung bezahlt nicht, wenn grobe Fahrlässigkeit beim Unfall vorliegt. Also, wenn man z.B. unter Drogen- oder Alkoholeinfluß mit dem Auto fährt. Oder bewusst gegen eine Mauer, damit man den Leasingvertrag los wird. Oder, wenn man eben mit Sommerreifen auf schneebedeckten Autobahnen rast.



    Ich glaube ein guter Teil der aktuellen Politik-Verdrossenheit liegt auch darin begründet, dass die Justiz seit Neuestem besser arbeitet als früher und genau solche, früher gänzlich an der Öffentlichkeit vorbei begangenen Fälle, genauer und gewissenhafter verfolgt. Alle Veränderungen haben eben Vor- und Nachteile. Würde wirklich alles geschrieben werden, was die Journalisten so wissen, gäbe es vielleicht doch einmal einen Aufstand.

    Der grössere Skandal an diesem Geschichterl ist, dass Raiffeisen-affine Medien (Kurier, Krone, Profil, Trend, etc.) eben genau NICHTS über diesen Vorfall schreiben. Während ihnen sonst solche "Mensch nützt macht für persönliche Bereicherung" Geschichten jede Zeile wert sind.
     
    cestlavie gefällt das.
  14. flip210475

    flip210475 Gast-Teilnehmer/in

    nein das glaub ich so nicht mehr, eher so wie Dominosteine, beginnt einer, würden viele mitmachen.
     
    Pegasus und 0xym0r0n gefällt das.
  15. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    äää - nein, sie kann leistungsfrei sein, wenn der Unfall wegen einer Straftat begangen wurde.
    Also, bei Alkoholisierung, Fahrt unter Drogen, oder als Fluchtwagen bei einem Bankraub....

    Wenn man zu schnell fährt, was ja die Unfallursache gewesen sein dürfte, zahlt sie.
     
  16. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Politikverdrossenheit ist doch kein Phänomen der Jetztzeit. In Österreich hat es Tradition, dass es sich "die da oben" richten können. Das war zu Kaisers Zeiten nicht anders und die obere Schicht hat sich seither nur unwesentlich geändert unabhängig vom gerade herrschenden politischen System.


    Leider nein. Österreich ist kein südeuropäischer Staat.Revolutionen sind hier unüblich.
    Hier gehen die Leute nicht auf die Strasse und selbst wenn, sind sie extrem friedlich (bzw. phlegmatisch). Es ist kein Wunder, dass sämtliche Putschversuche in Österreichs Geshcichte schmählich versagt haben. Du siehst es doch auch daran, dass völlig egal, was passiert, die eingesessenen Parteien ihre Stammwähler haben. Der Stammwähleranteil in Österreich ist noch immer eklatant hoch.
     
    mo-mo gefällt das.
  17. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    So stimmt das nicht, möchte ich behaupten. Gerade die Zwischenkriegszeit war in Österreich eine hochpolitische Zeit, ebenso die 60er Jahre und sogar noch die 80er. Wir waren mit unseren Eltern in Hainburg, um die Au zu retten, für mich war das prägend ...

    Nichtsdestotrotz muss auch ich mich beherrschen, angesichts solcher Meldungen nicht einfach die Achseln zu zucken und mir zu denken "Na und, einer mehr". Weil der Oxmox hat recht, es ist eine unglaubliche Schweinerei und nicht nur ein Einzelfall, sondern nur ein (weiteres) Beispiel für den unglaublichen Umgang der Politik-und Wirtschaftselite mit Steuergeldern und Recht.
     
    Mpazi.Lu und cestlavie gefällt das.
  18. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich halte die Österreicher auch für aufstandsfähig. Vielleicht ist die Erregungs-Schwelle höher? Oder die Dummheits-Menge zu hoch? Aber Populismus ist auch bei uns sehr beliebt und es wird schon wieder einen Populisten geben, der die Massen auf die Strasse bringt.

    Das war wieder etwas sarkastisch, entschuldigung.
     
    Acryl gefällt das.
  19. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Und wie!
    Mit einem Freibier sind sicher viele dabei!
     
    bluevelvet und 0xym0r0n gefällt das.
  20. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Und einige davon bekommen nachher vielleicht sogar einen Frei-NR-Abgeordneten-Job. Oder werden Finanzminister!
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden