das thema geld in unterschiedlichen kulturkreisen

Slowaken,... kenne ich nicht.
Aber ich kenne den grundsätzlichen Unterschied von armen Leuten und reichen.
Ich kenne Leute aus ganz verschiedenen Kulturen aus armen Ländern (Südamerika, Asien). Deren Grundeinstellung ist: ein Europäer ist dazu da einen aus dem Dreck zu holen, man kann ihn finanziell auspressen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, denn er ist ohnehin ein Verbrecher, wie wäre er sonst zu Geld gekommen (ab einem gewiseen Armuts- und Nichtsbildungslevel wird keinerlei Unterschied gemacht wie reich der Europäer wirklich ist).
Das hat mit dem sozialen Umfeld derjenigen zu tun in dem sie groß geworden sind - ich würde natürlich nie pauschal sagen, dass alle Leute aus solchen Ländern diese Einstellung haben, ich kenne auch (herzens)gebildete, ganz wundervolle Menschen aus anderen Ländern. Man sollte nur grundsätzlich damit rechnen, dass so wirkliche arme Leute in einem Europäer ganz oft keinen Menschen sehen, der irgendwelche Grundrechte hat. Das würde ich vor allem Touristen ans Herz legen, die sich blauäugig in Gebiete und Gefahren begeben ohne die geringste Ahnung zu haben was die Leute in Wahrheit über sie denken, wer sie umgibt. Schon hinter der Mauer der Ferienanlage wartet die Gosse - und viele Angestellte der Ferienanlage sind nur freundlich, weil es ihr Job ist, aber wirklich nur deswegen, und weil sie Angst vor ihrem direkten Vorgesetzten haben.

Klar gibt es auch gastfreundliche arme Leute, aber man sollte nicht die Massen vergessen, die nur nach dem Motto leben und keine andere Moral kennen als "friss oder stirb". In Wahrheit haben selbst viele unserer Mitbürger diese Einstellung, aber sie ist stark gedämpft durch soziales Netz und relativen Reichtum. Ich sehe daher keinen so riesigen Unterschied zwischen den Kulturen, denn Mensch ist Mensch, sondern sehr viel mehr durch soziale Strukturen und Armut bedingt. Menschen mit Moral gibt es überall, Menschen ohne Moral ebenfalls, Menschen, die ausgewachsene Materialisten sind genauso. Nur Armut oder Reichtum macht den Unterschied wie und auf welchem Gebiet das ausgelebt wird und in welcher Größenordnung (Gosse oder Börse). Um Leib und Leben muss ich bei einem Menschen aus der Gosse sicher mehr fürchten als bei einem Börsenmakler, wer der unmoralischere ist, ist davon getrennt zu sehen...(und natürlich sind auch nicht alle Börsenmakler gleich...).

Also bleibt nur übrig sich jeden einzeln anzuschauen, woher er kommt und was er wirklich denkt - ganz egal aus welchem Land und ganz egal aus welcher Kultur.

 

was mir in letzter zeit häufig auffällt ist dass das getrennte zahlen in sehr vielen ländern gar nicht üblich ist. in spanien hat man uns ganz komisch angeschaut als wir getrennt zahlen wollten...

ein freund von mir ist grieche und hat auch noch viel familie in griechenland und der hat erzählt das sie leute dort jetzt aufgrund der krise es sich nicht mehr leisten können ganze restaurantrechnungen zu bezahlen wie früher und es wird jetzt angefangen zu trennen. aber nicht wie bei uns sondern da wird die gesamtrechnung einfach durch 3 familienoberhäupter getrennt zb.

finde ich sehr interessant

 

Das zeigt vor allem wo patriarchale Strukturen noch wenig verändert wurden, wo Frauen oft noch Hausfrauen sind, wenig eigenes Geld haben bzw. die Männer "Oberhaupt" sind und auch zahlen.

 

mein ex ist nigerianer, und bei ihm uns seiner familie hab ich erlebt, wie unglaublich wichtig alles materielle ist.
er kam aus einer recht armen familie, die am stadtrand von lagos ein haus mit ein paar hühnern hatten.
bei ihm ging es IMMER um geld, kleidung und status-symbole. es war ihm immer unglaublich wichtig, dass er die teuerste kleidung hatte, und teure oder teuer ausschauende uhren und schmuck.
seine freunde und familie waren gleich.
wenn mein ex wen kennengelernt hat, waren immer die "sehr nett", die ein bissl geld hatten. er hat es nie verstanden, warum ich meine freundinnen so mag und so viel zeit mit ihnen verbringe, wo die doch "nix haben"...
ach ja....und er fand es immer absolut merkwürdig, dass leute, die geld haben, sich so "schlecht" anziehen.
männer und frauen in jeans und t-shirt waren ihm immer suspekt. er hat mir immer erzählt, dass bei ihm zuhause in nigeria sich keine, der geld hat, so "schlampig" anziehen würde. da müsste man sich ja schämen.
hat viel zu unsrer beziehungskrise beigetragen, da ich damals eher punkig unterwegs war!

 

In Asien wird man immer nach dem Aussehen (Kleidung, Schmuck, wenn vorhanden auch Auto,...) eingeschätzt. Als hellhäutiger Europäer ist man automatisch reich, auch wenn man daherkommt wie ein Sandler (dann ist man halt ein Freak) und mit echtem Schmuck um den Hals wirds noch schlimmer. Dort ist es aber auch üblich, von reichen Leuten z.B. für eine Taxifahrt mehr zu verlangen als von armen, es gibt keinen Fixpreis wie bei uns.

Ich kenne ein paar gut situierte Leute, die aus Balkanstaaten stammen. Bei ihnen fällt mir immer der Drang zur großen, tollen Wohnung sowie zu teuren Statussymbolen auf, also eine gewisse "Inszenierung" ihres Wohlstandes....vielleicht fällts mir aber auch nur deshalb auf, weil mir persönlich diese Dinge so wurscht sind.

 

hab ich in keinster weise so erlebt! wir waren viel in asien unterwegs und wir sind NIE, wirklich nie auf so eine einstellung gestossen. als uns mal von amerikanischen touris! alles geld geklaut wurde, war es für unsere vermieterin selbstverständlich, dass sie uns mitversorgte und uns auch noch mit einem kleinen taschengeld ausstattete, damit wir nicht nur an den ort gebunden waren. sie hätte uns sogar soweit vertraut, dass sie uns ohne wenn und aber nach hause fahren hätte lassen und wir hätten nur das geld zurückschicken müssen. die frau kannte uns genau 2 tage! gott sei dank hat dann die geldanweisung geklappt (was dort nicht so sicher war) und wir konnten ihr zumindest das geborgte geld zurückgeben. für die tage, die sie uns verköstigt hatte, wollte sie partout nix nehmen.

diese freundlichkeit und hilfsbereitschaft ist uns eigentlich in allen asiatischen ländern begegnet. dazusagen muss man wahrscheinlich, dass wir keine all-inclusive-touristen waren, sondern nur mit rucksack unterwegs und nur guesthouses nächtigend. da kommst automatisch mit den einheimischen in kontakt und da haben sich ganz viele nette bekanntschaften entwickelt.

abgesehen davon finde ich deine zeilen abstoßend.

 

ich hasse auch getrennt zahlen.
wenn ich mit wem zusammen bin, dann ist mein geld sein geld und umgekehrt.

 

schau, wir nähern uns einander
bin ganz deiner meinung, finde auch das klimpergeldgezähle bei gemeinsamen abenden mit freunden unmöglich. sowohl in meiner heimat als auch in der meines mannes wird nie getrennt bezahlt, mit freunden wird die gesamtrechnung dividiert.
ich muss immer über paare schmunzeln, welche in lokalen getrennt bezahlen...

 

Danke für Deine Zeilen, ich habe in Asien ähnliche Eindrücke, wobei es noch einmal einen Unterschied macht, ob man mit oder ohne (Klein)Kind reist. Ich hatte den Eindruck, dass man mit Kind viel schneller vom bloßen "Touri" zum "Menschen" wird, jedenfalls hatten wir tolle Erlebnisse, allerdings waren wir immer individuell unterwegs und viele freundliche Menschen hatten rein materiell gar nix von ihrer Freundlichkeit!

 

Allerdings, ich vermisse den Kinderbonus schon schmerzlich.

 

Hätte mich auch gewundert, wenn so etwas wie dein Kommentar hier nicht gekommen wäre. Sobald man irgendetwas Negatives über Menschen schreibt, MUSS das in diesem Forum kritisiert werden - völlig egal, wenn man dann auch noch Positives schreibt, oder auch 100x betont, dass das Negative nicht allgemeingültig ist. Ich empfinde es reichlich blauäugig der Welt gegenüber alle Leute immer positiv sehen zu wollen.

 

beim partner zahl entweder ich oder er (wer halt mehr geld hat). wenn ich mit ner freundin essen geh, dann zahlt meistens jeder die hälfte.außer ich nehm mir drei gänge und sie nur ein getränk ^^

 

Mir faellt auf, dass man sich v.a. in mitteleuropa schon fast entschuldigt, wenn man gutsituiert ist. Das understatement und kollektivjammern (ja, ich verdien ja auch so wenig...) Gehoeren da dazu. In anderen staaten wird auch keine solche geheimniskraemerei um den verdienst gemacht. Da ist man stolz 100:000 dollar zu verdienen. In ö regiert die (berechtigte) angst vor neidern.

 

Ich kenn das nicht, in griechenland zahlt immer einer bei uns, auch wenn die ganze familie essen geht. Aber ist vl. unterschiedlich, denn die wohnen auf einer insel, eher kleiner ort und dort ist auch die krise sicher nicht so spürbar wie in Athen oder so.

Wir zahlen auch nie getrennt, lustig wärs aber. Ich werd mal sagen "getrennt bitte" ^^
Einmal zahl ich, einmal er. Meist hab ich wenn wir gemeinsam sind, gar kein geldbörserl mit. Da hat er das geld und davon wird gekauft.wir haben aber eine gemeinsames Konto und so, ich würde verrückt werden wenn mir Lg immer haushaltgeld oder so geben würde.

Ich habe freunde, verschiedener Herkunft, aber strikt getrennt wird bei allen nicht.

 

es ist eine schande, in einem system zu leben, in dem es so große unterschiede gibt, dass neid in dem ausmaß aufkommen kann.

 

In ö sind doch die unterschiede vergleichsweise klein. In anderen laendern mit viel groesseren unterschieden gilt jedoch das motto "was kann ich tun, um auch soviel oder mehr zu kriegen" und hier gilt "frechheit, dass der soviel hat und ich nicht. Dem muss man was wegnehmen!"
Es ist eine schande in einem land zu leben, wo neid gesellschaftlich noch immer akzeptierter ist, als erfolg und eigeninitiative und eigenverantwortung verdammt und maximal gebremst wird um die neidgenossenschaft zu finanzieren.

 

ich kritisiere dich nicht, ich stelle lediglich fest, dass mich deine zeilen abstoßen. liegt wahrscheinlich an der art und weise, wie du geschrieben hast. recht viel positives konnte ich da leider nicht rauslesen und selbst das wenige hast noch relativiert.

und nein, ICH seh sicher nicht alle menschen positiv, ich geh schon mit einem gesunden misstrauen durchs leben. aber bis jetzt bin ich mit meinen einschätzungen menschen gegenüber doch größtenteils gut gefahren. es waren eine handvoll leute, in denen ich mich grundlegend getäuscht hab, aber bei denen dafür umso heftiger.

 

ich denke mir: "frechheit, dass die einen so viel haben und die anderen so wenig! denen muss man etwas geben!"

 

Ich glaube nicht, dass hier das getrennten Zahlen von Paaren gemeint ist, sondern, dass es pro Tisch nur eine Rechnung gibt, egal wie viele Familien an dem Tisch sitzen.
Ich glaube, dieses System in Frankreich erlebt zu haben.

Ich mag es wieder gar nicht, wenn die Tischrechnung einfach durch die Anzahl der Familien dividiert wird. Ich trinke üblicherweise nur antialkoholische Getränke und möchte teure Weinflaschen nicht mitfinanzieren.