1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Braucht man eine Pensionsversicherung?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von SeMe, 22 Juli 2009.

  1. SeMe

    SeMe Gast-Teilnehmer/in

    und wenn ja wofür genau??? ähm sorry für die blöde frage aber die schwirrt mir gerade im kopf herum..

    habt ihr eine?? und findet ihr sie ist notwendig???
     
  2. fuzzl

    fuzzl Gast

    mein mann ist vermögensberater und daher haben wir auch beide eine pensionsversicherung. man weiß ja wirklich nicht, wie sich die ganze lage weiterentwickelt und ob man mal eine pension bekommen wird. so zahlt man selber ein (auch wenns kein allzu hoher betrag ist) und kann sich sicher sein, dass man im alter etwas hat. und falls es doch eine pension gibt, hättest halt dann noch eine zusätzliche! ob es für einen selbst notwendig ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden, aber es gibt ganz gute angebote!

    soll jetzt keine werbung sein, aber es gibt natürlich auch noch andere angebote, die zwar nicht als pensionsvorsorge tituliert werden, aber im prinzip auch längerfristige ansparformen sind und das geld dann später auch als "pension" verwendet werden kann.

    lg
     
  3. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Nein, ich habe keine und werde auch keine abschliessen.

    Gruss
    Manuela
     
  4. Nessylein

    Nessylein Gast-Teilnehmer/in

    Wir haben jeder eine, mein Mann sogar 2...unser Söhnchen auch.
    Heutzutage kann man sich ja wirklich fast 100 pro sicher sein das man vom Staadt nichts mehr bekommen wird und so sind wir abgesichert.
    LG
    Nessy
     
  5. MatsBM

    MatsBM Gast

    Die Antwort auf deine Frage kannst du dir nur selbst geben, da niemand deine persönlichen Wünsche und Bedürfnisse besser kennt als du.

    Fakt ist, dass es seit der Pensionsreform zum Teil massive Einschnitte bei den Pensionen gibt, da die Durchrechnungszeiträume bis 2028 von den besten 15 auf 40 Jahre erhöht wird.
    Demzufolge wird man bei Pensionsantritt eine mehr oder weniger große Lücke haben, die man je nach seinem persönlichen Lebenstil ganz oder zum Teil wird abdecken müssen/sollen/wollen.

    Eine Möglichkeit dafür ist das Ansparen mittels einer Pensionsversicherung, wenngleich nicht die Einzige - wichtig ist meines Ermessens dass man sich während des Arbeitslebens einen bestimmten Teil an Geld zur Seite legt auf das man während der Pension zugreifen kann.

    Wir haben sowohl für uns als auch für Gabriel ein Vorsorgeprodukt abgeschlossen, sparen aber auch in anderen Formen.

    Liebe Grüße
    Mats
     
  6. ellela

    ellela Gast

    Ich habe keine und habe auch nicht vor mir eine anzuschaffen. Mir sind generell allzulange Bindungen von Kapital suspekt.
     
  7. katanna

    katanna Gast-Teilnehmer/in

    Wir (LG+ich+Kind) haben alle 3 eine.

    Was mich aber beschäftigt ist die Frage, wie kann ich mir ausrechnen, welche Pension mir zusteht. (Natürlich unter den derzeitigen Voraussetzungen).

    Ist das möglich? Wie?
     
  8. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    Hallo,

    wir haben keine.
    ich kenne keine Pensionsversicherung, die nicht in Wertpapieren investiert.
    Wohin das geführt hat, sieht man eh jetzt - so viel zu sicher usw.
    Frag einmal einen Ami, der jetzt keine Pension mehr bekommt...

    netter, aber langer Artikel dazu:
    Viel Spass beim Lesen.

    SG
    IE

    Gehirnwäsche der Sonderklasse
    Reinhard Jellen 24.04.2006

    Albrecht Müller über die Riesterrente, die Große Koalition und
    neoliberale Netzwerke

    Albrecht Müller, ehemaliges MdB der SPD, Redenschreiber von
    Wirtschaftsminister Karl Schiller, Leiter der Planungsabteilung im
    Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt und Initiator
    des neoliberalismuskritischen Internetforums NachDenkSeiten (1) hat
    vor zwei Jahren mit dem Buch "Die Reformlüge" einen Bestseller
    gelandet, in dem er allgemeinverständlich die zentralen Thesen für
    einen neoliberalen Umbau des Sozialstaats einer empirischen
    Untersuchung unterzog und auf schlagende Weise relativierte.

    Auch seine neueste Publikation "Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Elite
    uns zugrunde richtet" ist bereits nach kürzester Zeit in den
    Bestsellerlisten , ohne dass der Autor die übliche Tour durch großen
    Talkshows machte. Müller untersucht in "Machtwahn" den Wahrheitsgehalt
    der bekannten neoliberalen Dogmen und nimmt sich verschiedene Netzwerke
    vor, wie etwa die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) (2),
    die diese Leitbilder in Deutschland erst gesellschaftlich
    wirkungsmächtig haben werden lassen.

    Etliche "unabhängige" Autoritäten, die in den Medien als prominente
    Meinungsführer fungieren, werden auf ihre Verstrickungen mit den
    Wirtschaftslobbies und neoliberalen Netzwerken hin untersucht, was ein
    zwiespältiges Licht auf die Wirtschaftswissenschaftler, Politiker und
    Intellektuellen wirft, die scheinbar selbstlos für mehr
    Eigenverantwortung und Reformen plädieren und sich dies mit
    Beraterverträgen, lukrativen Aufsichtsratsposten und dergleichen
    vergelten lassen.

    Das Loch in den Rentenkassen wird ausschließlich mit der
    Bevölkerungsentwicklung in Zusammenhang gebracht. Dabei wird einiges
    verschwiegen, wie etwa dass die Rentenkasse seit der Einheit in hohem
    Maße mit versicherungsfremden Leistungen belastet wurden. Oder dass
    durch die Fortschritte in der Produktivität die Abnahme der Einzahler
    kompensiert wird und zudem das Umlageverfahren relativ krisenfest ist
    und weniger Betriebskosten verursacht als die kapitalgedeckte Rente.
    Wie steht es mit unserem Rentensystem und seinen Alternativen?

    Albrecht Müller:
    Das Umlageverfahren müsste man erfinden, wenn wir es nicht schon über
    100 Jahre hätten. Denn es arbeitet preiswert und sicher. Nach meinen
    Erkundigungen werden gerade mal 4 % der Einnahmen, also der Beiträge
    für die Verwaltung aufgewandt. Norbert Blüm spricht von 1,5 %. In jedem
    Fall verursacht das Einnehmen der Beiträge und das Auszahlen der Renten
    um vieles weniger Kosten als die privaten Vorsorgesysteme.

    Verwaltung und Vertrieb der Riester-Rente nehmen etwa 10 % in Anspruch;
    das chilenische Modell der Privatvorsorge, das ich in meinem Buch
    erwähne, weil es eine Art Vorreiterrolle für die Kommerzialisierung der
    Altersvorsorge spielte, verbraucht 18 % der eingenommenen
    Versicherungsprämien, andere Systeme 25 %, in Großbritannien bis zu
    40%. Diese Kosten fallen an für den Betrieb, für Vertrieb, für Werbung,
    für Kapitalanlage und Spekulation, für Provisionen und
    Beratungshonorare und dann auch noch für den Gewinn der
    Lebensversicherungsunternehmen. Diese Kosten müssen erst einmal
    verdient werden.

    Da muss die Rendite schon sehr hoch sein. Das ist sie aber nicht.
    Manche der Versicherer spekulieren auf den Aktienmärkten, um auf
    bessere Renditen zu kommen. Viele haben dabei viel verloren. Das ist
    der zweite Aspekt: Das Risiko der privaten Vorsorge ist um vieles höher
    als beim Umlageverfahren. Und dennoch wird die Zerstörung des
    Vertrauens in die gesetzliche Rente und das Umlageverfahren bei uns
    massiv weiter betrieben - ohne Rücksicht darauf, was das für die Masse
    der Menschen bedeutet. Diese waren bisher nämlich auf das Funktionieren
    der gesetzlichen Rente angewiesen. Wer das Vertrauen zerstört, macht
    das Funktionieren in Zukunft unmöglich und wird Altersarmut
    produzieren.

    Aber dann sind die Kräfte, die heute die Zerstörung betreiben, nicht
    mehr im Amt oder es interessiert sie nicht, weil sie von der Politik
    auf üppig bezahlte Jobs in der Wirtschaft gewechselt sind. Obwohl also
    alles für die Erhaltung und Stabilisierung der gesetzlichen Rente
    spräche, wird der massive Umstieg, beziehungsweise die Ergänzung durch
    private Vorsorge - wie man verharmlosend sagt - betrieben. Der
    Hintergrund ist einfach zu verstehen. Es geht um viel Geld: wenn es den
    privaten Lebensversicherern gelingt, nur 10 % des Umsatzes der
    gesetzlichen Rente, also der eingezahlten Beiträge, auf ihre Mühlen
    umzulenken, dann erreichen die Versicherungsunternehmen einen Zuwachs
    von 15 Milliarden pro Jahr.

     
  9. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    2.Teil wegen der Länge

    Bei einem solchen Anstieg lassen sich locker größere Beträge abzweigen:
    für Werbung - also für Anzeigen, Fernsehspots und Public-Relations
    Aktionen bei den Medien, für die Einfluss-Arbeit bei Politikern, für
    Gutachten, Institute und Vortragshonorare für Wissenschaftler. Das
    alles ist keine graue Theorie, sondern inzwischen gängige und teilweise
    schamlose Praxis in der Bundesrepublik Deutschland.

    BILD, Allianz und T-Online pro Riesterrente

    So arbeitet etwa die Bild-Zeitung mit der Allianz AG und T-Online zu
    Gunsten ihrer Riester-Rente, der so genannten Volksrente der Allianz,
    zusammen, nicht nur im erlaubten Bereich der Werbung. Auch
    redaktionelle Beiträge der Bild-Zeitung werden auf die
    Marketing-Strategie des Kooperationspartner Allianz AG abgestimmt.
    Monitor hat letzthin diese Absicht, wie sie in einer Schulungsunterlage
    der Allianz AG für ihre Vertreter formuliert ist, dokumentiert (3).

    Hier wird also das publizistische Prinzip, Werbung und redaktionelle
    Arbeit zu trennen, bewusst und willentlich gebrochen. Wir alle sind
    dann Zeugen dieses Bruchs, wenn in der Bildzeitung Schlagzeilen wie
    "Schrumpfrente" auftauchen und in Variationen wiederholt werden.

    Wer will, kann auch die Interessenverflechtung von wichtigen Teilen
    unserer Wissenschaft ohne Schwierigkeiten nachprüfen. Ich habe in
    meinem Buch u.a. dokumentiert (4), wie zum Beispiel der Heidelberger
    Finanzdienstleister MLP mit den Professoren Raffelhüschen und Rürup
    wirbt. Auch die Herren Miegel und Sinn sind als Vortragreisende (5)
    mit dabei .

    Immer wenn ich in den Talkshows erlebe, dass solche Personen als
    Wissenschaftler vorgestellt werden, muss ich deshalb laut lachen. Die
    Versicherungswirtschaft beteiligt sich auch an der Finanzierung von
    Instituten unserer angeblichen Wissenschaftler. So gibt es in Mannheim
    das Institut mea, das von der Versicherungswirtschaft und dem Land
    Baden-Württemberg finanziert ist. Im Vorstand sitzen gleich zwei
    Vertreter des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft
    GDV. Den Vorsitz hat der Vorsitzende des angeblich unabhängigen
    Sachverständigenrates, Bert Rürup. Das ist ein gutes Beispiel für die
    Verflechtung.

    Strategie der Zerstörung des Vertrauens

    Weil ich in früheren Funktionen als Wahlkampfplaner und als Leiter der
    Planungsabteilung im Bundeskanzleramt immer wieder an der Entwicklung
    und Formulierung von Strategien der Politik und Öffentlichkeitsarbeit
    beteiligt war, kann ich mich sehr gut in die Lage jener Personen und
    Planungsstäbe versetzen, die für die Versicherungswirtschaft und die
    Banken die Strategie der Störung und Zerstörung des Vertrauens in die
    gesetzliche Rente und der Werbung für die private Vorsorge formuliert
    haben.

    Ich bewundere sogar ihre Professionalität, nicht ihr Ziel und nicht
    ihre Methoden. Aber ihre Professionalität ist Spitze. Wer meint, es
    gäbe solche Strategien nicht, den muss ich leider naiv nennen In meinem
    neuen Buch habe ich zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis
    der Leser eine solche Strategie der Finanzwirtschaft formuliert, ich
    habe mich dazu einfach in die Lage meiner Kolleginnen und Kollegen
    Strategieplaner der Versicherungswirtschaft und der Banken versetzt.

    Man kann davon ausgehen, dass es eine Doppelstrategie gibt: zum einen
    den Versuch, politische Entscheidungen anzuregen und auf sie
    einzuwirken zum anderen die Propaganda in allen ihren Facetten. Die
    Strategen haben klar erkannt, dass es einiger politischer
    Entscheidungen bedurfte und bedarf, um die Leistungsfähigkeit der
    gesetzlichen Rentenversicherung zu mindern und damit das Vertrauen zu
    zerstören. Ich zähle einige dieser politischen Entscheidungen auf:

    Den Rentenkassen wurden die von Ihnen erwähnten versicherungsfremden
    Leistungen aufgedrückt.

    Man hat in den neunziger Jahren sehr viele Menschen in den Vorruhestand
    entlassen, einvernehmlich zwischen Wirtschaft und Politik.

    Man hat gleichzeitig irrationaler Weise die Beitragsgrenzen fixiert, so
    als sei die Zahl "19,9" die von Gott vorgegebene Beitrags-Höchstgrenze.

    Dies zusammen hat dazu geführt, dass die Leistungsfähigkeit gesunken
    ist. Es gibt vorerst keine Rentenerhöhungen mehr, real sinken sie.

    Ebenfalls eine politische Tat zur Zerstörung des Vertrauens war die
    kürzlich erfolgte Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre.
    Rational ist diese Entscheidung nicht zu begreifen (6). Bei heute und
    in absehbarer Zeit über 5 Millionen Arbeitslosen jetzt eine
    Entscheidung zur treffen, dass ab dem Jahr 2012 stufenweise länger
    gearbeitet werden soll, ist bar jeder Vernunft.

    Dieser Vorgang bekommt nur dann den Anstrich von Vernunft, wenn man mit
    einbezieht, dass diese jetzt gefällte Entscheidung das Vertrauen in die
    gesetzliche Rente weiter schwächen soll und damit den privaten
    Versicherungskonzernen die Hasen in die Küche treibt. Das ist dann aber
    keine gesamtgesellschaftliche Vernunft, sondern nur vernünftig aus der
    Sicht privater Konzerne.

    Die Politik macht sich zu ihrem Büttel. Dafür haben wir unsere
    Politiker allerdings nicht gewählt. Es ist interessant, dass sich
    unsere Politiker auch direkt in die Propaganda der
    Versicherungswirtschaft haben einspannen lassen. Sie werben offen und
    ohne Scham für private Vorsorge. Die Bundeskanzlerin tut es, der
    Sozialminister Müntefering und die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt
    tun es. Die erwähnten Wissenschaftler tun es. Ich erschrecke jedes Mal,
    wenn ich das höre, von neuem. Und ich merke: Die Schamlosigkeit hat
    inzwischen so um sich gegriffen, dass die meisten Menschen schon gar
    nichts mehr dabei finden, wenn die von ihnen gewählten Politiker und
    Politikerinnen offen für private Interessen eintreten.

    Können Sie noch andere Reformen aufzählen, an denen sich ähnliche
    Verlaufsformen feststellen lassen?

    Albrecht Müller:
    Ich nenne Hartz IV. Diese Reform hatte aus meiner Sicht in jedem Fall
    auch das Ziel, das Vertrauen in die Arbeitslosenversicherung zu
    zerstören. Das ist umfassend gelungen. Bisher sind viele Menschen, auch
    wenn die Arbeitslosenversicherung zeitlich begrenzt war, davon
    ausgegangen, dass bei einer einigermaßen vernünftigen wirtschaftlichen
    Entwicklung ihre eingezahlten Beiträge wirklich wie
    Versicherungsbeiträge wirken und sie für den Fall der Arbeitslosigkeit
    wenigstens finanziell abgesichert sind und so die Phase der
    Arbeitslosigkeit ohne sozialen Abstieg durchstehen können. Mit Hartz IV
    ist ihnen klargemacht worden - übrigens auch in der Propaganda der
    Politiker - dass die Arbeitslosenversicherung keine Versicherung ist.
    Und schon ist das Tor auf für ein neues Geschäftsfeld. Ähnlich wird es
    bei der Pflegeversicherung laufen, eventuell auch bei der
    Krankenversicherung.
    Als letztes Beispiel in dieser Reihe nenne ich das noch vor der Wahl
    verabschiedete ÖPP-Gesetz. Es erleichtert die Privatisierung von
    öffentlichen - meist kommunalen - Einrichtungen und Unternehmen. Das
    ist ein weiteres lukratives Geschäftsfeld für eine Reihe von privaten
    Personen und Einrichtungen: für Beratungsunternehmen, für
    Wirtschaftsprüfer, für Rechtsanwälte, für eine Reihe von Spezialisten
    des Privatisierungsgewerbes. Hier kommt es offensichtlich nicht auf den
    Privatisierungserfolg an sondern auf den Privatisierungsvorgang an.
    Daran wird verdient.

    Ich mache auf diesen Vorgang deshalb aufmerksam, weil wir erleben
    werden, wie die bisher einigermaßen vernünftige Mischung von privater
    Wirtschaft einerseits und öffentlichen, meist kommunalen, Unternehmen
    zur Daseinsvorsorge der Erosion preisgegeben wird.

    Nicht weil das Sinn macht. Es geschieht, weil einzelne Personen,
    Gruppen und Unternehmen wie private Versorgungsunternehmen und Banken
    daran kräftig verdienen.

    Unter Helmut Kohl wurde seinerzeit z. B. mit der Privatisierung von
    Rundfunk und Fernsehen eine ideale Plattform installiert, auf der
    heutzutage die neoliberalen Netzwerke ihre Heilsbotschaften unter das
    Volk bringen. Die Regierung Schröder hat dieses neoliberale Credo in
    einem bisher ungekannten Maß umgesetzt und ist genau dann abgetreten,
    als sie mit ihrer Politik an die Grenzen ihrer politischen
    Leistungsfähigkeit gelangt war und eine Diskussion über den
    tatsächlichen Nutzen der Reformen unausweichlich schien. Mit
    Schwarz-Rot wird nun wieder nicht über eine Rückkehr zur
    Nachfragepolitik nachgedacht, sondern es werden im Gegenteil weitere
    sozialstaatliche Errungenschaften zur Disposition gestellt.

    Albrecht Müller:
    Ich habe in meinem neuen Buch ausführlich dokumentiert, dass
    insbesondere im Jahr 2005 eine Bilanz des Scheiterns der Reformen nach
    der andern erschienen. Auch Medien, die bis dahin den Reformkurs
    Schröders unterstützten, mussten zugeben, dass Hartz I bis III und
    Hartz IV und all die andern Reformen wenig gebracht und viel gekostet
    haben. Was viele, auch professionelle Beobachter in Deutschland nicht
    gesehen haben: Das Neuwahlbegehren von Gerhard Schröder und Franz
    Müntefering und die Unterstützung dieses seltsamen Begehrens durch
    Bundespräsident Köhler und das Bundesverfassungsgericht wirkte wie ein
    Befreiungsschlag für die neoliberale Bewegung.

    Ab der Ankündigung von Neuwahlen wurde das Scheitern der Reformen nicht
    mehr durchschlagend thematisiert. Statt dessen wurde über die nächste
    Reform geredet. Das war eine Gehirnwäsche der Sonderklasse. Ich spreche
    auch von Konkursverschleppung.

    LINKS

    (1) http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?idcat=5
    (2) http://www.insm.de/index.jsp
    (3) http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=778&sid=143
    (4)
    http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat
    =5&idart=1509
    (5)
    http://www.mlp.de/Service/Vortragsreihe-MLP-Forum/29444/29444/vortragsre
    ihe.html
    (6)
    http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat
    =5&idart=1395

    Telepolis Artikel-URL:
    http://www.telepolis.de/r4/artikel/22/22519/1.html

    Copyright © Heise Zeitschriften Verlag
     
  10. BineR

    BineR Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    also sich was für die Pension zur Seite legen würd ich unbedingt. aber ob eine Pensionsversicherung dafür der richtige Weg ist, musst du entscheiden. Ich habs nicht gemacht. Denn erstens, kommt man an das Geld eine ganz lange Zeit lang überhaupt nicht ran, ich glaub es waren 15 Jahre. Wir sind noch Jung und könnten es vielleicht für ein Haus oder etwas in der Richtung brauchen, das uns auch hilft im Alter weniger Geld zu brauchen. Ausserdem ist das Geld weg solltest du einen Tag nach Pensionsantritt sterben - deine Erben bekommen kaum etwas ausbezahlt. Das wars mir nicht wert. Da spar ich das Geld lieber so, und kanns im Endeffekt immer noch kurz vor Pensionsantritt in eine Pensionsversicherung mit Einmalzahlung einzahlen. Natürlich falle ich um die staatliche Förderung um - aber mir war das die Verfügbarkeit wert.

    lg
    bine
     
  11. Nessylein

    Nessylein Gast-Teilnehmer/in

    ICh denk mir immer das wenige was ich da einzahle ist nichts was mir fehlt !
    So sieht es halt jeder anders.
    Wir haben aber auch unser Haus schon ....

    LG
    Nessy
     
  12. MatsBM

    MatsBM Gast

    Wir sehen das genauso zumal die Pensionsversicherung ja nicht die einzige Sparform ist.
    Die frühere Verfügbarkeit ist für uns insofern nicht zwingend nötig, da das angesparte Geld ohnehin für die Aufbesserung der Pension verwendet werden und nicht vorher schon ausgegeben werden soll.

    Klar sieht das jeder anders und wie heisst es so schön? "Viele Wege führen Rom" - da muss eben jeder den für sich richtigen Weg wählen.

    Liebe Grüße
    Mats
     
  13. dayanne

    dayanne Gast

    wir haben auch keine, da spare ich lieber auf einem ind-diba oder livebank konto.
     
  14. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Rechnet dir jede Bank und jeder Versicherungsvertreter aus. Können halt immer nur Näherungswerte sein, da sehr viele Faktoren eine Rolle spielen, und diese Faktoren sich im Laufe eines (Arbeits-)Lebens oft ändern.


    Dann hast dich aber nicht gut informiert. Ich kann eine Pensionsversicherung abschließen, die ganz konservativ in den Deckungsstock der Versicherung investiert... Und unsere Versicherungen kannst mit den amerikanischen AUF KEINEN FALL vergleiche, da ganz andere Bestimmungen und Voraussetzungen vorliegen.



    die fehlende Zugriffsmöglichkeit ist aber für viele nicht so schlecht, die sich sonst NIE etwas ersparen würden... so sinds halt dazu gezwungen... muss man sich halt vorher überlegen. Aber wenn ich jetzt schon daran denke, dass ich das Geld in wenigen Jahren rausnehmen will, dann darf ich jedohc nicht behaupten, dass es für meine Pension gedacht ist, und dann ist Art von Lebensversicherung die falsche Wahl.
     
  15. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    wir haben keine und auch nicht vor, uns sowas zuzulegen.
     
  16. IronEagle

    IronEagle Gast-Teilnehmer/in

    und was kommt dann raus?

    Vergiß es.

    SG
    IE
     
  17. Q

    Q Gast

    Ich bin auch skeptisch, aus drei Gründen:

    1. Die Hypothese, es werde "keine Pensionen mehr geben", ist blödsinnig, zumindest solange keine wirtschaftliche Katastrophe von den Ausmaßen eines verlorenen Weltkrieges über uns hereinbricht. Auch die Hypothese von einer einheitlichen "Volkspension" ist kaum haltbar.

    NB: das Umlagesystem wurde im Übrigen als Antwort auf die Frage geschaffen, wie man nach einem verlorenen Weltkrieg ohne vorhandene Kapitaldeckung Pensionen bezahlen soll. Also selbst wenn ...

    2. Sollten sozialistische Umverteiler an die Macht kommen, werden eher die durch die Finger schauen, die selber vorgesorgt haben, weil man ja auf keinen Fall die, die nichts getan haben, verhungern lassen oder aussteuern kann. Also wird man unter einem solchen Regime eher sagen: wer vorgesorgt hat, ist ohnehin versorgt, also sind ihm Kürzungen oder gar Streichungen eher zumutbar als denen, die dann gar nichts haben.

    3. Zum Thema "börsengebundene Vorsorge" gibt es ellenlange Literatur, die den Kollaps dieser Systeme durch den massiven Entspareffekt vorhersagt, der dadurch entsteht, dass man diese Produkte jetzt einer Generation verkauft, die dann mehr oder weniger alle innerhalb von 5 Jahren in Pension gehen wollen - es werden da regelmäßig massive Kurseinbrüche vorhergesagt

    4. Wie schon oben angeführt: was davon billiger oder effizienter werden soll, dass sich auch noch ein privater Versicherer kropfert verdienen will, ist nicht nur bei der Pensionsversicherung unklar

    Daher: wenn schon vorsorgen, dann nicht mit den staatlich angepriesenen Produkten, sondern irgendwie anders. Eine Form der Vorsorge ist z.B. zu schauen, dass man das Haus, in dem man wohnt, bis zur Pension zurückgezahlt hat, das ist schon mal eine wirksame Vorsorge gegen die Pensionslücke. Und notfalls kann man es dann auch noch verkaufen und in eine billige Wohnung ziehen, wenn die Kinder mal draußen sind.

    Oder man wechselt die Seiten und wird Unternehmer ...

    Oder man veranlagt so, dass es die Wächter der sozialen Gerechtigkeit nicht so leicht finden können wie eine legitimierte staatlich geförderte Pensionsversicherung ...
     
  18. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Das ist eine andere Frage... Aber zu behaupten, dass es das nicht gibt, stimmt einfach nicht. Und nebenbei: so schlecht waren die klassischen Lebensversicherungen bisher auch wieder nicht...

    Sag mir: Wo hättest ohne Wertpapierspekulationen mehr bekommen?
     
  19. ellela

    ellela Gast

    Danke, mir war es zu mühsam das alles zu schreiben, aber ich schließe mich vollinhaltlich an.

    Eine weitere "Pensionsvorsorge" ist für mich auch die Investition in meine Weiterbildung, die es mir (hoffentlich) ermöglicht so lange wie nötig auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben. Darüber hinaus die Investition in Gesundheit und Fitness um auch entsprechend arbeitsfähig zu sein.

    Weil die beste private Vorsorge wird mir definitv nichts nutzen, wenn ich mit 50 dauerhaft arbeitslos werde.
     
  20. Q

    Q Gast

    Was ebenfalls bei den kapitalgedeckten Pensionen keiner dazusagt: es weiß niemand, wie sich die Inflation entwickeln wird, und langfristige festverzinsliche Wertpapiere haben jedenfalls keinen Inflationsschutz eingebaut. 1000 EUR Staatsanleihe heute zahlen in 20 Jahren exakt 1000 EUR zurück, wohingegen man kaufkrafterhaltend 1800 EUR brauchen würde (das nur bei 3 Prozent Inflation).

    Wenn ich bedenke, dass in meiner Kindheit, so vor 40 Jahren, ein Straßenbahnfahrschein 1,50 gekostet hat und heute 1,70, so entspricht das einer durschnittlichen Inflation von 7 Prozent p.a. (was durch die Inflationsschübe der 80er erklärlich ist)

    So weit für die ach-so-tolle Pensionsvorsorge für Säuglinge, die heute von gewissenlosen Keilern verkauft wird.
     

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