1. Reden wir miteinander ...

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bindung eines rettungshundes

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Petboum, 18 August 2012.

  1. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    ich muss das jetzt hier loswerden, weil ich vor lauter liebe fast zerplatze.

    wir hatten vergangenen donnerstag einen einsatz, wir suchten nach einem vermissten alten mann. da er bis dato nicht aufgetaucht war, wurde gestern eine erneute suche auf bitte der angehörigen in einem beliebten wandergebiet des vermissten herren gestartet.

    gesucht hat unser neo, da er als einziger unserer suchhunde über flächenerfahrung verfügt. (die hündin ist mantrailerin, der youngster reiner trümmerhund.)

    das suchgebiet war der leopolsberg, da sind einige höhenmeter zurückzulegen und dies ohne wege in rutschigem gelände - trockenes erdreich und rutschiges geröll.
    göga war hundeführer und ich helfer (gesucht wird immer in 2-er teams mit einem suchhund).

    beim abstieg war der hund fest bei der arbeit und fast nicht zu sehen, er hat das gelände selbständig abgesucht.

    beim aufstieg (durch das bereits abgesuchte gebiet) - es war bereits dunkel und das gelände war somit wesentlich beschwerlicher - wich der hund nicht von unserer seite. er wartete immer, bis wir die schwierigen trampelpfade (oder wenn wir davon abweichen mussten) bewältigt hatten und zeigte uns eindeutig den rückweg an - wir haben weder kompass noch karte benötigt.
    der wär im leben nicht weggelaufen, auch wenn einiges an wild unterwegs war. einmal kreuzte sogar ein reh unseren weg, das war ihm komplett wurscht.
    er wollte uns einfach nur heil nach oben bringen, etliche male kam er retour und hat geduldig gewartet, bis wir hindernisse überwunden haben.

    hab ich schon erwähnt, dass ich den köter ÜBER ALLES liebe? <3
     
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  2. Toller Hund :) immer noch nicht fündig geworden?

    Fehlt nur noch ein Foto vom Neo ;)
     
  3. habt ihr den alten mann gesucht, der am bisamberg wandern wollte und nicht mehr heimgekommen ist?
    furchtbar, kann ich nur sagen. :(
    ich ziehe den hut vor rettungshunden und ihren besitzern
    sie retten leben und opfern dafür ihre freizeit.
    das ist wirklich super.
    die mutter und die schwestern von meiner weißen (2005 verstorben) waren in salzburg und OÖ lawienensuchhunde.
    das waren helden auf 4 pfoten. ein wahnsinn.
     
    Delfin1970 gefällt das.
  4. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Kann dem nur beipflichten, Superhund! :thumbsup: Und ein Foto von Deinem Prachtkerl würde ich auch gerne sehen - am besten von alle drei! :)
    Das Avatarbild ist "Joey", oder?
     
    #4 Pegasus, 18 August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 18 August 2012
  5. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

  6. habens den mann jetzt schon gefunden?
    es kann doch ein 87 jähriger nicht 2 wochen unauffindbar sein.
    mir kommt das irgendwie komisch vor.
     
  7. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    aufgrund diverser angeblicher sichtungen suchten wir weiter.
    man will ja nix unversucht lassen, um die angehörigen zu unterstützen.


    nein, man hat ihn noch nicht gefunden.

    was wir persönlich denken, tut hier genau nix zur sache. die hunde werden angesetzt und wir als hundeführer hirschen hinterher. und hoffen, dass man findet. :cool:
     
  8. ich finde das so schlimm und man darf sich das alles gar nicht vorstellen.
    man kann froh sein, dass es euch und die hunde gibt, weil ihr ja immer wieder erfolge vorweisen könnt.
     
    Plastilin gefällt das.
  9. Petboum, habts den mann schon gefunden?
    im TV war ein bericht darüber, da gabs auch rettungshunde.
    der fall ist wirklich äußerst komisch.
     
  10. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    nö.
    der beitrag im TV vom 26.08 berichtete über unseren einsatz am 18.08 (auf den sich mein einsatzposting bezog), es suchten mehrere organisationen zusammen über 2 tage hinweg.
    der fall ist nicht komisch, ganz im gegenteil.
    die angehörigen möchten nichts unversucht lassen und alamieren RH-organisationen gleichermaßen wie die medien.
    sie sind verzweifelt und klammern sich an jeden strohhalm.
    das ist durchaus verständlich, tät ich auch, würd ich jemanden vermissen - ich würd gott und die welt in bewegung setzen. und das macht die familie des herrn pernauer sehr intensiv.
    ob die in den medien verbreiteten sichtungen des herrn pernauer von fremdpersonen tatsächlich stattgefunden haben, können wir nicht beurteilen. wir rücken aus und suchen, das ist unser job.
     
  11. ich meine, es ist komisch, dass ein mensch total unauffindbar ist. der mann ist 87, der kann doch nicht so weit weg sein.
    euer einsatz ist spitze und man muss froh sein, wenn es solche organisation gibt, die helfen können.
     
  12. Hasenfratz

    VIP: :Silber

    Nein, so komisch ist das nicht.

    Ich will jetzt nicht geschmacklos sein, aber ich vermute, dass man den Herrn demnächst in einem kraftwerksrechen aus der Donau fischen wird.

    Fall es mit der S-Bahn nach Bisamberg gekommen ist zum Wandern, ist die Donau nicht weit- heiss wars auch, vielleicht wollte er nur die Füße hineinhalten und ist ausgerutscht...
     
  13. oh gott, daran habe ich noch nicht gedacht.
    irgendwie kamen mir die gedanken, dass er vielleicht überfallen wurde, einen herzinfarkt hatte oder gestürzt ist.
    für die familie muss diese ungewissheit furchtbar sein.
     
  14. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    meist ist in solchen fällen die todesursache eine "natürliche", dem alter und den umständen entsprechend.
    absturz, kreislauf- oder herzversagen, abrutschen, ertrinken etc.

    der herr ist sehr betagt, überschätzte sich vielleicht. ein unbedachter augenblick - und vorbei ist es.
    ein überfall ist das letzte, woran wir dabei denken.

    zumal der mann weder senil war noch an altersbedingten erkrankungen litt.
    man kann nur hoffen, dass er irgendwann irgendwo aufgefunden wird, damit die angehörigen ihre ruhe finden. :cool:
     
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  15. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    wir hatten mittwochs wieder einen einsatz.

    67-jähriger dementer mann von einem tagesbetreuungszentrum als vermisst gemeldet. der mann war körperlich fit, geistig nicht ansprechbar, angewiesen auf seine medikamente, seit 12 uhr abgängig. ort: wien simmering.

    die mantrailer zeigten an, dass nahe einer baustelle (trümmergebiet) die spur endete. wir haben daraufhin unsere hunde (trümmerhunde) die baustelle absuchen lassen. sie haben das gebiet verlässlich abgedeckt, waren nicht fündig.

    stunden später wurde der mann von der polizei in wien oberlaa aufgegriffen. die busstation richtung oberlaa war wenige meter von der baustelle entfernt. deshalb verlor sich auch die hundespur an dieser stelle, da der patient dort offensichtlich in den bus eingestiegen war.

    wir sind glücklich, dass der patient unversehrt aufgefunden wurde - auch wenn er bei der "einlieferung" ins tagesbetreuungszentrum gleich direkt wieder abhauen wollte.
    offensichtlich hatte er in seiner getrübten wahrnehmung einen tollen tag, obwohl die ehefrau natürlich fertig mit der welt war. und der sohn unendlich dankbar über die auffindung.

    das macht nachdenklich, trotz aller dankbarkeit.
    eventuell macht demenz-kranke was andres glücklich als uns normalbürger. man kann halt nicht reinschauen in ein krankheitsbild, das uns nicht betrifft.
    just my 2 cents.
     
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  16. mir geht beim thema alzheimer und demenz den arsch auf grundeis.
    meine stiefmutter erzählt ja immer, der papa hat alzi und bekommt medikamente.
    komischerweise ist er besser drauf als meine schwiegermutter, die kein alzi hat.
    ich vermute, sie hat alterdemenz.
    denn sie schaut auch nicht mehr auf ihr äußeres, sieht flecken auf der kleidung nicht mehr und wiederholt vieles 100mal.
    mein papa ist zwar körperlich schlecht beisammen, geht oft tagelang nicht aus dem bett raus.
    aber man kann mit ihm noch immer gut reden.

    ich möchte nicht, dass ich einmal wirr durch die straßen irre und nicht weiß wo ich wohne.
    der gedanke daran ist furchtbar.
     
  17. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    interessantes thema. auf den pukt gebracht könnte man feststellen, dass in unserer gesellschaft, wo jeder, der dazugehören will, nach schema f funktionieren muss, "renitente" subjekte weggesperrt werden.
    dazu gehören alte und kranke genauso wie ungewollte tiere.
    demenzkranke müss(t)en in die gesellschaft integriert werden.
    dann hättens auch keinen grund, sich vom acker zu machen.
     
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  18. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in


    ich kenne (bedauerlicherweise) mehrere demenzkranke patienten - die alle nach einiger zeit ihr "integriertsein" in die familie und den freudeskreis nicht mehr registrieren konnten, und nurmehr den drang hatten, sich vom acker zu machen.
    am WE waren wir zum grillen bei einem freund eingeladen, dessen frau seit jahren vollständig gelähmt ist (guillaume barre - ich hoffe ich habs einigermaßen richtig geschrieben - oder eine ähnliche erkrankung vermutet man, genaueres weiß man nicht).
    die frau "saß" im rollstuhl in unserer runde, da sie geistig intakt ist, konnte sie unserer unterhaltung folgen und durch lächeln und blinzeln mit den augen auch sehr eingeschränkt, aber doch, eine zeitlang teilnehmen.
    weder am absaugen (sie wird beatmet) noch am harnsackerl hat sich wer gestoßen - aber ein demenzkranker mit fluchttendenz wäre ungleich schwieriger bis unmöglich zu integrieren.
     
  19. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    schon lucy. ich beschäftige mich im rahmen meiner ausbidung mit dem thema demenz und es ist scho so, dass die tendenz dahin geht, demenzkranke aus der gesellschaft auszugliedern.
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ich beobachte in den 23jahren meiner berufstätigkeit im med.bereich eigentlich die tendenz, grade demenzkranke so lange wie möglich im normalen alltag integriert zu lassen - aber der verlauf der krankheit erschwert das, weil die menschen recht bald selbstgefährdend unterwegs sind.
    eben diese rastlosigkeit, die dann zum weglaufen treibt.
     

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