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Bewerbung - schlecht machen der alten Firma?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von LordVetinari, 1 April 2011.

  1. LordVetinari

    LordVetinari Gast-Teilnehmer/in

    Hallo an alle Profis!

    Meine Nichte ist seit 3 Jahren bei einem Unternehmen angestellt und möchte jetzt den Arbeitsplatz wechseln. Wir haben jetzt darüber diskutiert- da sie ein Bewerbungsgespräch in kürze hat- ob sie die tatsächlichen Gründe des Wechselwunsches sagen darf. Sie würde den alten Arbeitgeber schlecht machen bzw. kann man das weiter unten angeführte anders "positiv" erklären; mir fällt dazu nämlich nichts ein. Ich habe ihr aber gesagt, dass hier Profis wären, die da schon einige Erfahrung haben und ich für sie nachfragen werde.

    tatsächliche Gründe: Abteilungsleiter und seine Freundin arbeiten in der Abteilung; sie machen ein schlechtes Betriebklima, da sie auch oft persönliche Sachen in der Arbeit ausstreiten; es wird vom Abteilungsleiter intrigiert gegen verschiedene Arbeitnehmer (nicht gegen meine Nichte); das zeigt er allen anderen Untergebenen, nur nicht der Person die es betrifft (Sie weiß nie, ob sie nicht die nächste auf der Liste ist); er steht auch bei Problemen nicht seinen Mann und trägt die meisten Probleme auf den Schultern der Untergebenen (Freundin ausgeschlossen; eh klar) aus, obwohl die keine Schuld daran tragen; meist erfahren diese dann durch Umwege informell diesen Umstand und können sich aber nicht dagegen verteidigen; natürlich schmückt er sich umgekehrt mit fremden Federn; jedes Jahr geht mind. eine der Arbeitskräfte, da sie das Klima dort nicht aushalten. Obwohl meine Nichte erst seit 3 Jahren dort in der Abteilung arbeitet, ist sie bis auf den Abteilungsleiter und seine Freundin, die Dienstälteste (von insgesamt 10 Personen). Jetzt müsste meine Nichte noch verstärkter mit den Beiden zusammenarbeiten und befürchtet schon größere Probleme und möchte wechseln.

    Habt ihr eine Idee, wie das bei einem Bewerbungsgespräch am Besten ankommen könnte? Danke
     
  2. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Sie möchte sich beruflich weiterentwickeln, sucht neue Herausforderungen, evtl. sagen, dass sie in einem Bereich tätig ist, wo Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Entwicklung in andere Bereiche aus XY Gründen sehr limitiert sind.

    NIE den vorherigen Arbeitgeber schlecht machen und all die Details würde ich ohnehin außen vor lassen. Das interessiert niemanden, das will keiner hören und man kann ohnehin nicht bewerten was daran objektiv ist und was nicht.
     
  3. Verenalein

    Verenalein Gast-Teilnehmer/in

    seh ich ganz genauso.. besser könnte man es nicht formulieren! :wave:
     
  4. chucky1

    chucky1 Gast-Teilnehmer/in

    All das sollte deine nichte, wenn sie dann einen neuen arbeitsplatz gefunden hat, an der richtigen stelle anbringen - nämlich bei den betroffenen personen bzw. deren vorgesetzten. bei einer bewerbung machen sich solche äußerungen bestimmt nicht gut.
     
  5. Wie bereits mehrmals erwähnt, niemals den alten Arbeitgeber schlecht machen. Denn sonst denkt sich der neue Arbeitgegeber, dass deine Nichte diesen auch einmal schlecht machen wird bzw. dass man mit ihr nicht gut zusammenarbeiten kann, weil sie schlecht über andere redet. Es würde nur ein negatives Bild auf deine Nichte werfen.

    Sie könnte sagen, dass sie eine berufliche neue Herausforderung sucht, sich weiterentwickeln möchte, was auch immer auf sie zutreffen könnte. Wenn sie nicht weiß, wie sie ein Bewerbungsgespräch am besten führen sollte, könnte sie ein Bewerbungscoaching in Anspruch nehmen und vorher üben, das gibt ihr mehr Sicherheit.

    Liebe Grüße
     
  6. schaf1

    schaf1 Gast

    Ich stand genau wie deine Nichte vor einer ähnlichen Herausforderung (Jobwechsel wegen Mobbing durch Ex-Chef). Ich habe - wie schon empfohlen- argumentiert, dass ich eine neue Herausforderung suche, da es keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt und das ist gut angekommen.

    Je nach konkreter Situation und neuer/alter Firma könnte man auch z.B. noch angeben: eine neue Branche kennenlernen wollen, lieber in einer großen/kleinen Firma arbeiten, spezifische Gründe, warum man gerade in die neue Firma will.

    Ich hab dann beim Bewerbungsgespräch gesagt (als ich gefragt wurde, was ich mir vom neuen Job erwarte), dass ich auf ein freundliches Betriebsklima und einen angenehmen Umgang untereinander großen Wert lege. Auch das wurde positiv aufgenommen. Natürlich hab ich auch über neue Herausforderungen etc gesprochen. ;) Aber auf diese Weise habe ich -höflich- klar gemacht, wie ich erwarte, dass mit mir umgegangen wird.
     
  7. LordVetinari

    LordVetinari Gast-Teilnehmer/in

    Danke für die vielen Antworten; ich werde es ihr auch so weiter geben; ich habe ihr auch schon gesagt, dass sie nicht ins Detail gehen darf und soll;
    Ich dachte aber schon, dass sie den hohen Wechsel bei den Arbeitnehmer ansprechen könnte; aber es stimmt schon was ihr vorher geschrieben habt: der neue Arbeitgeber weiß ja nicht, ob das stimmt oder nicht

    Ich hoffe, dass sie sich bald etwas Neues findet
    LG
     
  8. ellela

    ellela Gast

    Wie alle Fragen dieser Art hängt es mmn stark von der konkreten Situation und dem Job ab.
    Ein guter Recruiter der sich wirklich dafür interessiert warum jemand wechselt läßt sich nicht mit so einem "ich möchte mich weiterentwickeln" blabla abspeisen.
    Ich hab in vielen Positionen schon nachgefragt, wie denn diese Weiterentwicklung nach Vorstellung des Bewerbers in meinem Unternehmen aussehen soll. Ich kann da ziemlich bohren. Und wenn ich merke da kommt nichts, dann weiß ich irgendwas hats da. Und mir ist lieber ich weiß was es hat als ich weiß es nicht. WEil dann kann ich beurteilen, ob das für mein Unternehmen passt oder nicht.

    Es gibt mmn eine Gratwanderung zwischen alten Arbeitgeber schlecht machen und darstellen, das man sich einfach beim alten Arbeitgeber nicht wohlgefühlt hat.

    Kurz zusammengefasst: Authentizität ist immer wichtig. Antworten wie neue Herausforderunge, Weiterentwicklung etc nur geben, wenn man das auch wirklich möchte und das neue Unternehmen das wirklich bieten kann. Weil ich hab als AG sonst Angst, dass mir die neue bald nicht mehr zufrieden mit ihrem Job ist.
    Und nicht davor zurückscheuen bei Interesse und Nachfrage die Wahrheit zu sagen. Kurz, sachlich, und möglichst wertfrei dem alten AG gegenüber.

    Jeder halbwegs vernünftige Recruiter weiß, dass man nicht mit jedem zusammenarbeiten kann und wenn man dann einfach sagt: Es gibt strukturelle Änderungen, man muss verstärkt mit Leuten zusammenarbeiten, die ein anderes Arbeitsverständnis und Einstellung haben...... dann kann ich als Recruiterin persönlich da ganz gut mit.
    Ohne Raunzen, ohne Jammern, ohne Vorwürfe einfach sagen, es passt für mich nicht.

    Noch ergänzend ist eben auch darauf zu achten, aus welcher Firma komme ich, in welche Firma wechsle ich. Weil wenn ich aus einer 1000 Personen Firma in eine 100 Personenfirma wechseln möchte, kann ich ganz anders argumentieren als umgekehrt!
     
  9. Der Grund der Bewerbung muss authentisch und schlüssig rüberkommen und auch nach längerem Nachfragen Stand halten. Wer nicht gut vorbereitet ist, kann sich leicht in einen Strudel reinreden und erzählt dann etwas Negatives über die alte Firma, wenn das der eigentliche Grund der Kündigung war. Also sich vorher gut überlegen, warum man wechseln will, welche neuen Herausforderungen im neuen Beruf angestrebt werden. Denn möglicherweise wird da ganz genau nachgefragt, was beruflich erreicht werden möchte oder wo man sich selbst in 5 Jahren sehen will. Ungereimtheiten fliegen beim genaueren Nachfragen oft auf. Wichtig ist, sich gut auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten und den alten Dienstgeber niemals schlecht zu machen.
     
  10. torheinal

    torheinal Gast-Teilnehmer/in

    Wie ja schon einige vorher gepostet haben, kann ich auch nur davon abraten, den vorigen Arbeitgeber in irgendeiner Form schlecht zu machen. Selbst wenn es der Wahrheit entspricht, sollte man wenigstens neutral bleiben. Irgendwie bekommt es der Ex-Chef immer zu wissen und dann ist man in der ganzen Branche unten durch...
     

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