1. Reden wir miteinander ...

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Aufmerksamkeit

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 7 August 2012.

  1. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Inwieferne spielt dieser Begriff in eurem Leben ein Thema ? Ich empfinde es im allgemeinen so, daß die Kinder heutzutage zunehemend unter mangelnder Aufmerksamkeit der Eltern leiden. Was denkt ihr, was die Gründe dafür sind, bzw. glaubt ihr, daß meine Ansicht überhaupt richtig ist ?
     
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  2. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    nö.
    ich seh das anders.

    wenn ich mich an meine kindheit erinnere, gab es einige "schüsselkinder".
    also kinder, deren eltern ganztags arbeiteten und sie nach der schule in ein "verwaistes" zuhause kamen, das sie sich alleine aufsperren mussten. (ganztagsbetreuung gabs damals nicht)
    dennoch erledigten diese völlig selbständig ihre hausaufgaben und wärmten sich ihr essen, danach trafen sie sich mit den nachbarskindern im hof und man spielte miteinander.
    abends, wenn die eltern heimkamen, kontrollierten sie die aufgaben der kinder und verbrachten noch 1 - 2 stunden intensiv gemeinsam mit ihnen, ehe die kinder zum schlafen geschickt wurden.

    die kinder waren glücklich und ausgelastet. sie mussten sich größtenteils alleine beschäftigen und es gab kein "am computer abhängen", aber sie hatten genügend sozialkontakte.

    ich finde, dass dieses heutige "gluckenverhalten" mit unbedingter auslastungsstrategie die aktuellen kids krank macht. und vor allem furchtbar einsam.
     
    #2 Petboum, 8 August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 8 August 2012
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  3. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke, dass es beides gibt, aber generell die meisten Kinder in meinem Umfeld zwar viel Aufmerksamkeit kriegen aber auch durch das Ausgelastetsein der Eltern im Job, Kurse, Medienkonsum, Schulstress schon in der VS (im Hinblick auf die weiterführenden Schulen) einfach Stress haben und ziemlich fremdbestimmt werden,
    ich war so ein unbelastetes Kind, auf dem Weg von der Schule heim, in der Freizeit, in der Schule,....ich hab einfach so gelebt ohne Zwänge oder auch Aufmerksamkeit im negativen Sinne.
    Gilt sicher nicht für alle Kinder, es gibt sicher auch viele die zu wenig, wie auch immer gelagerte Aufmerksamkeit bekommen, aber oben Genanntes fällt mir auf.
     
  4. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    aufmerksamkeit ist ein großes thema m.M.
    ich kenn es noch aus meiner jugend (still komo - keine anspielungen und ja die dino´s waren das schon ausgestorben:)), ich war ein schlüsselkind, ich hab nach der schule mir mein mittagessen gewärmt, aufgaben gemacht und dann ab in den "hof". dort traf ich die anderen kinder und wir spielten. irgendwie mit einem gefühl der freiheit mitten in wien. die navratil (und es gab in jeden gemeindebau eine navratil) saß eh immer beim fenster und keifte uns kinder zam, wenn wir was verbotenes gemacht hätten :)
    heute gibts diese "hofgschichten" irgendwie nimmer - zumindest nicht bei uns im umfeld und somit fällt diese "freiheit" weg. die navratils von früher sind verstorben und die neuen wollen die kids wirklich nimmer. die sozialen kontakte müssen wirklich gepflegt werden und somit ist gefühltermaßen der aufwand für die eltern grösser.
     
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  5. babsi60

    babsi60 Gast-Teilnehmer/in

    Haben die dann ein Aufmerksamkeitsdefizit:verymad:
    Nein im Ernst, mein Kind hat ADHS und eine Mutter hat mir mal auf den Hinweis darauf gesagt, nein IHR Kind hat kein Aufmerksamkeitsdefizit er bekommt genug Aufmerksamkeit. Viele glauben wirklich dass man Aufmerksamkeitsdefizit bekommt wenn man zuhause zuwenig Aufmerksamkeit bekommt und nicht dass das Kind ein Defizit hat Aufmerksam zu sein.
     
  6. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in


    Jaaaaaaaaaaa, den Hofdrachen hatten wir auch, ständig ists am Fenster ghängt und hat uns hinterhergekeift und wir haben halt blöde Streiche gespielt,

    die Freiheit war meiner Meinung nach total positiv und das war nix mit mangelnder Aufmerksamkeit.

    Es ist find ich auch schwierig die Kinder so ziehen zu lassen, ich merks selber an mir, ich lass die Kinder alleine einkaufen gehen (in der Nähe), alleine in den Wuzihof aber ich muss ehrlich gestehen dass die Große ersteinmal alleine U Bahn gefahren ist (Bus schon öfters) und ich die Kinder noch nie alleine auf einen weiter entfernten Spielplatz gelassen hab, das muss jetzt langsam kommen, bei mir bezieht sich das Problem aber auf Wien, wenns bei der Oma sind, sind sie sehr autonom, latschen in der Gegend herum, sind unterwegs, ...

    Durch die permanente Aufmerksamkeit in Wien, dieses Überbetreuen haben wir alle zuwenig Freiräume, diese Aufmerksamkeit ist nicht gut, wobei ich wesentlich liberaler bin als meine Bekannten mit gleichaltrigen Kindern - wobei ich mich jetzt eher auf meine 6 jährige beziehe, die geht auch mal einkaufen, ist sehr selbständig aber so wie ich das in ihrem Alter kannte ists nicht.
     
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  7. chikinki

    chikinki ist guter Hoffnung :-)

    ich war als kind schon gern allein und fand es immer schrecklich, wenn ständige gesellschaft aufgezwungen wurde. (z.b. bei sportwoche mit der schule) immer ein geplanter tagesablauf, ständig wa szu tun, horror!
    ich kam heim vom kindergarten/schule hab was gesessen, hü gemacht und dann raus entweder mit freundin getroffen oder eben alleine gespielt und auch das sehr genossen. diese ständige "bespaßt-werden" der kinder heutzutage versteh ich nicht. können die sich nicht mehr selber beschäftigen?
    ich sehe es in der gesellschaft eher zwiegesplaten: die einen kinder werden von ihren überfürsorglichen eltern fast erdrückt, gefördert bis zum geht nicht mehr, hobbys, verplant usw. und die anderen, oft sozoial schwächeren, werden irgendwie einfach links liegen gelassen und die eltern sind eher mit sich und ihren problemen beschäftigt. das mittelding fehlt irgendwie.
     
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  8. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    Dafür hab ich urwenig fernsehen dürfen und elektronisches gabs ja gar nicht ............... hach dafür hab ich eine fantasie entwickelt, die sucht ihresgleichen:LOL:
     
  9. Tina11

    VIP: :Silber

    hihi, ich glaube meine kinder hätten gern einmal ein bisschen weniger aufmerksamkeit als die, die ich ihnen entgegenbringe :D
     
  10. MissGogol

    MissGogol Gast

    Na du warst sicher keiens von diesen Kindern. Denn dann wüsstest du, wie sehr Kinder unter einem verwaisten Zuhause leiden können. Ich habe sehr, sehr gelitten. KInder brauchen Eltern. Wenn Eltern keine Zeit dafür haben, dann sollen sie einfach bitte keine Kinder kriegen. So einfach ist das.
     
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  11. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    da hast du recht. war ich nicht. bei mir war immer die oma und zumeist die mama zuhause.
    mir ist das auf die nerven gegangen, drum war ich viel draussen unterwegs.

    ich hatte 3 schlüsselkinder in meinem freundeskreis.
    2 davon waren mit der situation ziemlich "glücklich", zumindestens haben sie das gesagt. sie fanden es toll, selbst entscheiden zu können, wann sie was machen und sie waren ja nie nie lang allein, weil sie daheim nur gegessen haben, hausübung erledigt und dann trafen wir uns schon im hof. und ich hab sie beneidet.
    das dritte schlüsselkind war eines, dem ständig voll fad war - den hab ich oft nach der schule mit zu mir genommen, wir machten gemeinsam die hausübung und gingen gemeinsam spielen, bis seine eltern wieder daheim waren. meiner family hat das nix ausgemacht.
     
  12. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Ich weiß was du meinst und ich war trotz der Freiheiten froh, daheim wen vorfinden zu können (meine Mutter war Lehrerin und spätestens ab 14 Uhr daheim)
    Nur heute betrifft das im übertragenen Sinne viele Kinder, sogar die meisten, nur dass sie halt (zumindest in Wien) nicht Schlüsselkinder sind, sondern in die Nachmittagsbetreuung gehen, in den Hort,...und die Eltern auch erst am Abend sehen Unsere Große mag das gar nicht, wenn sie lange im Hort ist, sie kommt jetzt langsam in ein Alter wo sie auch mal alleine zhaus sein kann und ich denke sie wird das auch hie und da machen, spätestens wenn sie in eine weiterf. Schule geht. Einfach eben um nicht ständig beaufsichtigt zu sein.
    Es ist halt nicht immer so einfach.
     
  13. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ICH war aber ein schlüsselkind und ich habe nie das gefühl eines verwaisten zuhause gehabt. denn ich hatte viele freunde, meinen hof und meine mutter nach der arbeit. als sie dann krank wurde und zu hause war, war ich auch ein schlüsselkind nur mit dem unterschied, dass meine mutter krank zu hause war und ich nach der aufgabe trotzdem im hof war
     
  14. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ich geh sogar noch weiter und sag: in manchen familien herrscht so ein "freizeitstress", dass die gemeinsame zeit heutzutage kürzer kommt als früher
     
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  15. Jana73

    VIP: :Silber

    Ich kenn eher viel Kinder, bei denen auf jeden Schmarrn eingegangen wird... das halt ich nicht aus.
     
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  16. MissGogol

    MissGogol Gast

    Ich denke, es ist weder das Eine, noch das andere Extrem gut. Ab einem gewissen Alter sind Kinder bestimmt froh, wenn sie auch einmal eine Ruhe von den Eltern haben. Aber schon ab dem Volkschulalter ein Schlüsselkind zu sein, ist nicht schön. Kinder brauchen ihre Eltern. Es hilft auch nichts, sie in unzählige Kurse ( Freizeitstress) und Betreuungseinrichtungen abzuschieben, Eltern kann man einfach nicht ersetzen. Ich sehe da eher im Moment ein großes Problem in der Gesellschaft, in der es allgemein als toll empfunden wird, sein Kind so schnell wie möglich in die Krippe zu bringen, damit die brave Mama wieder arbeiten und Steuern zahlen kann. Überhaupt sollen Frauen Vollzeit arbeiten, den Haushalt und die Kinder schupfen und das bitte mit links. Auch die Männer sind dem enormen Druck ausgesetzt: ´Der moderne Mann soll 50 % von Hausarbeit und Kindern übernehmen, gleichzeitig aber Haupternährer bleiben. Tja, der Tag hat nunmal nur 24 Stunden. Und somit kaum Einer ( der nicht gerade einen Lotto-Sechser gemacht hat ) wirklich die Möglichkeit, seinen Kindern DIE Aufmerksamkeit zu schenken, die sie eigentlich bräuchten. Sie selbst zu erziehen, anstatt sie fremdbetreuen zu lassen. Und mit ihnen über mehr als über ihre Hausaufgaben zu reden. Ich sehe da schon, dass eine ganze Generation von Jugendlichen, immer extremer wird, mit ihrer ( viel zu großen) Freiheit kaum umgehen kann und die Orientierung vreloren hat. Meiner Meinung nach das Produkt der Hochleistungsgesellschaft.
     
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  17. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    hmmm liegts nicht eher daran, dass jeder ALLES will
    jede sportart, jeder kurs, die welt ist mit internet kleiner geworden, viele spielarten, immer extremere reisen müssen es sein, nix ist gut genug.
    doch MUSS das sein? sind wir da nicht selber schuld, dass wir uns da mitreißen lassen?
     
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  18. MissGogol

    MissGogol Gast

    Ganz sicher hat das damit auch zu tun! Das meinte ich mit " zuviel Freiheit". Du kannst heute ALLES haben und zwar SOFORT, es kostet dich meistens nur einen Klick mit der Maus und verliert somit an Wert. Du musst so viel wie möglich getan und gesehen haben und das so individuell wie möglich und ganz anders als die Anderen, sonst ist dein Leben nichts wert. Ja und nebenbei will dann jeder doch noch ein " klassisches Leben" führen, Karriere machen, viel Geld haben und natürlich KInder. Das geht sich nur niemals alles aus..
     
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  19. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    stimm ich dir zu.

    ich hab schon des öfteren ein rustikales almwochenend gemacht. schlafsack auf ner almhütte ohne strom und eiskasten (in einer gruppe). kein fernsehen, kein laptop, kein handy - nix, nur zeit - welche gemeinsam verbracht wird. ich würds nicht ständig aushalten, aber für ein paar tage tut es uns gut. ich komm runter - mein sohn ist wie "neu" und wir entwickeln in diesen tagen eine innere entspanntheit, das kann ich keinen erklären.
     
  20. amina

    amina Gast-Teilnehmer/in

    ICH war ein solches Schlüsselkind und ich kann sagen, dass ich mich mit dieser Situation sehr wohl gefühlt habe und nie den Eindruck hatte, unser Zuhause wäre "verwaisst". Vielleicht auch, weil bei uns am Land (wo ich aufgewachsen bin) zumindest damals der Zusamemnhalt unter den Nachbarn sehr groß war. Kinder wurden dort durchgefüttert und auf sie geachtet, wo halt jemand daheim war. Aber wir konnten auch mal stundenlang alleine im Wald Baumhäuser bauen, ohne dass uns ständig Erwachsene auf die Finger geschaut haben. Ich habe den Eindruck dass wir - vor allem verglichen mit den Kindern, die ich jetzt in Wien aufwaschsen sehe - viiiiiiiiiiel mehr Freiheiten hatten und durch diese Erfahrung auch viel selbstständiger waren. Unsere Eltern haben uns Vertrauen entgegen gebracht und uns damit die Möglichkeit gegeben, uns frei zu entwicklen und eigene Erfahrungen zu machen. Wenn ich denke, dass viele Kinder in meiner Wohnanlage keine 10 Minuten mal wirklich alleine und unbeobachtet spielen können... nein danke!

    Meine Eltern haben sich am Abend und Wochenende ausgiebig mit uns (und dann wirklich mit uns) beschäftigt, von daher hatte ich nie das Gefühl zu kurz zu kommen. Ich denke da geht schon auch ein wenig Qualität vor Quantität.

    Meine Kindheit war für mich eine Erfahrung, die ich auch meinen Kindern bieten möchte. Genau deshalb werden wir Wien wieder verlassen, sobald das Thema Kinder ernst wird. Auch wenn das für mich als Mutter bedeutet, dass ich eine lange Anfahrt zur Arbeit in Kauf nehmen muss.
     

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