Aschermittwoch

Da spielt die frühkindliche Erziehung wohl stark mit. Ich selber bin streng katholisch erzogen worden. Jetzt bin ich aber Atheistin.
Trotzdem habe ich, wenn ich am Aschermittwoch in eine Wurstsemmel beiße, nach wie vor ein bisschen Schuldgefühl. Ich fühle mich ertappter als mit 16, als ich mal beim Diebstahl eines Mercedessterns erwischt worden bin, kein Porno lässt mich so betreten zurück.
Nur am Karfreitag ist es noch ein bisschen schlimmer.
Mir fallen dann immer so Bilder aus dem Katechismus ein: Jesus weint oder die armen Seelen im Fegefeuer.
Das wird man wohl nie wieder los

 

ich bin auch sehr streng katholisch erzogen worden, jetzt aber kein atheist sondern ganz leicht katholisch angehaucht.
ich halte diese bräuche nicht ein, sind nur fassade.
allerdings das gerede vom heringssalat macht mir einen enormen guster ich glaub ich werd morgen auch einen machen *sabberlechz* ... nur mit fasten hat das nullkommanix zu tun

 

Ich halte am Aschermittwoch und am Karfreitag bewußt und gerne das Fastengebot (einmalige Sättigung - sprich: nur ein Mittagessen, kein Frühstück, kein Abendessen, keine Jause und natürlich kein Fleisch (und kein Fisch) und kein Alkohol). Wobei ich mich durchaus als Katholik bezeichne.

lg
Dimple

 

mir gehts da sehr ähnlich.
bin auch evangelisch, mein LG katholisch, aber ausgetreten und nicht religiös. trotzdem hält er die diversen fastentage strengstens ein. ich finds lächerlich und es ist immer wieder eine grundsatzdiskussion wert.
was die scheinheilige fromme erziehung für spuren hinterlässt.

 

Meinem Mann ist das auch sowas von egal.
Mir eigentlich auch. Wenn ich nicht draufdenk, ess ich auch Wurst oder Fleisch.
Heute gibts zufällig fleischlos (Linsen mit Semmelknödel).

Meine Mama hält sich auch streng daran.

LG
Bianca

 

Bei uns gibt es heute kein Fleisch,genaus wie am Karfreitag.
Ich bin so erzogen worden und bin selber auch katholisch. Nicht übertrieben aber doch recht katholisch
Allerdings finde ich es total bescheuert,dass manchen Leute das ganze Jahr nix mit Glauben am Hut haben und dann meinen sie müssen Aschermittwoch und Karfreitag das Fleisch bewusst weg lassen.
Weil zweiml im Jahr "heilig spielen" und sonst keinen Gedanken dran verschwenden - davon halte ich nichts !

 

:danke:

 

ausser meiner mutter befindet sich eigentlich niemand in meiner naeheren umgebung, die/der sich an die katholischen menuevorschlaege haelt.

daher kann ich gar keine anwort dieses 'muss' betreffend geben.
und immer wieder frag ich mich, wo sich diese aschermittwochs- und karfreitagschristen bloss verstecken.

 

jeder, der nicht "mitmachen" will und es trotzdem tut, ist selber schuld. soviel eigenen willen sollte man schon haben.

meine meinung, mit der ich niemanden angreifen will.

 

Da geb ich dir recht! Und: Jeder der das Fastengebot (aus welchen Gründen auch immer)einhalten will, sollte auch nicht als "scheinheiliger Christ" bezeichnet werden. Fasten gibt es in vielen Religionen und Kulturen und selbst die Atheisten fasten. Halt nicht aus religösen Gründen, sondern um ihrem Körper zu entschlacken:blahblah:was sie halt noch für nicht religöse Gründe finden. Und die meisten fasten im Frühjahr, um ihre Winterschlacken loszuwerden. Ob man den den Aschermittwoch als Einstieg wählt oder den "Schustersonntag" ist doch powidel. Aber warum nicht gerade diesen Tag? Und wenn man wenigstens 1 oder 2 Tage versucht nicht zu schlemmen, zu rauchen, Alk zu trinken, .... ist doch auch gut! Verstehe die Aufregung nicht

 

Ich finde die Einhaltung eines durch Jahrhunderte an Tradition gewachsenen Fasttages, auch bei prinzipiell eher nicht gläubiger Gesinnung, nicht schlimm. Was mich persönlich mehr stört, ist die Heringschmaus-Schlemmerei am Aschermittwoch (mit Sekt und Bier und Völlerei). Ich kann es nicht genau erklären, aber irgendwie finde ich, einen traditionellen Fasttag als Anlass für eine Völlerei zu nehmen, grundfalsch.

lg
Dimple

 

Ganz deiner Meinung!

 

ich find sowieso, dass jeder nur für sich selbst entscheiden kann, was fasten ist.
bei uns zb gibts unzählige tage im jahr, an denen kein fleisch gegessen wird, einfach weil wir nicht so viel fleisch essen. so gesehen, ist es für mich kein fasten, wenn ich an fasttagen auf fleisch verzichte.
wenn jemand fasten will, müsste er eigentlich auf seine individuellen gewohnheiten schauen und sich dann das rauspicken, was für ihn selbst "fasten" bedeuten könnte.

 

Danke! Du sprichst mir aus der Seele!

 

na sicher ist das notwendig!
man muss auf fleisch verzichten und stattdessen lachs und kaviar- wenn einem heringsschmaus geschmacklich nicht zusagt- zu sich nehmen um wieder einen blick fürs wesentliche zu bekommen. (ok. ich glaub ich bin eine eher sarkastische gesprächspartnerin, aber was solls )

 

ich kann sowieso nix essen vor lauter zahnweh

 

..mir ist das immer schon "Wurscht" gewesen, im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Immer noch?