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Als Radfahrerin immer die Blöde

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Ipani, 9 Oktober 2013.

  1. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Ich muss meinen Ärger loswerden:
    Ich bin eine wirklich besonnene und defensive Radfahrerin (keine jung Wilde mehr ;)) und fahre beinahe täglich mit dem Rad quer durch Wien zur Arbeit. Fast jeden Tag erlebe ich Situationen, in denen es nur meiner Vorsicht zu verdanken ist, dass mir trotz rücksichtsloser oder einfach nur unaufmerksamer Autofahrer kein Unfall passiert.

    Heute morgen fuhr ich vor einer großen Kreuzung/rote Ampel auf dem Radstreifen langsam an stehenden Autos vorbei. Es wurde grün, die Kolonne setzte sich langsam in Bewegung, und ein Autofahrer neben mir fuhr immer weiter auf den Radstreifen, kam immer näher und gefährdete mich. Ich klopfte ihm mit der flachen Hand auf`s Auto, um ihn aufmerksam zu machen und einen Unfall zu vermeiden. Darauf stieg er aufs Gas, schnitt mir mit seinem Auto den Weg ab, sprang raus, baute sich aggressiv vor mir auf und schrie mich an, ob ich wahnsinnig wäre, auf sein Auto zu hauen etc.
    Ich erklärte ihm so ruhig ich konnte den Sachverhalt und dass ich erreichen musste, dass er mich wahrnimmt und mich eben nicht auf "meinem" Radstreifen einquetscht oder anfährt. Er meinte, er hätte das schon nicht getan, und ich könne doch nicht einfach etc etc, und er würde ja auch nicht auf mein Rad eintreten - und dann tat er genau das, trat höchst aggressiv gegen mein Vorderrad.
    Darauf hin sagte ich, ich möchte mir nun seine Autonummer notieren, er zog sich zu seinem Auto zurück, ich merkte mir die Nummer und setzte meinen Weg zur Arbeit fort.

    Es ist nicht wirklich etwas passiert, außer dass ich mich natürlich aufgeregt habe über den Beinahe-Unfall und die unglaubliche Aggressivität des jungen Mannes.

    Ich schrecke eigentlich vor Anzeigen und blöden Rennereien zurück, aber muss ich mir das gefallen lassen?

    Es kommt ja auf manchen Straßen öfters vor, dass Autofahrer beim Spurwechsel ohne gut nachzusehen über den (mittigen) Radstreifen fahren und dabei die Radfahrer gefährden.

    Würdet ihr so etwas anzeigen? Und wenn ja, wegen welchen Tatbestandes? Gefährdung der Sicherheit o.ä.?
     
  2. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    ich mache als - wirklich umsichtige und ruhige - autofahrerin dagegen oft und oft die erfahrung, dass sich radfahrer gefährdend und rücksichtslos verhalten und ich weiß dabei, dass ich gegen diese verkehrsteilnehmer keinerlei handhabe habe, weil ich mir ja keine nummer aufschreiben kann. und es drängt sich immer wieder der gedanke auf, dass diese radfahrer das sehr genau wissen und sich dadurch bestärkt fühlen.

    so gibts halt nicht immer nur gute und böse.

    allerdings... wenn jemand auf mein auto klopft, bin ich auch definitiv not amused.
     
    #2 cyn, 9 Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 9 Oktober 2013
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  3. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Ich würd gern zu Fuß in die Arbeit gehen. :)
     
  4. Q

    Q Gast

    Hast du schon einmal bedacht, dass die Bodenmarkierungen, die unsere Grün-Freunde so in den letzten Jahren durchgesetzt haben, die eigentliche Gefahr darstellen könnten?

    Mittige oder gar kreuzende Radwege sind gefährlich, und man hat als Autofahrer oft wenig Chance, einen (v.a. rechts) vorfahrenden Radfahrer zu sehen. Die Spiegel leisten das einfach nicht.

    Gleiches gilt für Radwege rechts von der Fahrbahn beim Rechtsabbiegen. Ich wüsste nicht, wie man einen von hinten mit 15 km/h daherkommenden Radfahrer dort verlässlich sehen sollte.

    Der Grant auf einen konkreten Radfahrer richtet sich zwar gegen den falschen, jedoch "pars pro toto" gegen eine Verkehrspolitik, die durch derartige Regeln ihre Zielgruppe "Radfahrer" irgendwie bevorrechten will, ihnen damit aber nichts Gutes tut, da derartige Regeln nur unter erheblicher Verletzungsgefahr durchsetzbar sind.

    Ich kenne keinen Autofahrer, der ein anderes Ziel verfolgt, als Radfahrern großräumigst auszuweichen (und eventuell Vorschlängeln zu verhindern, um den selben Radfahrer nicht alle 100 Meter wieder überholen zu müssen), da keiner Lust auf einen Prozess nach einem Radunfall mit Personenschaden hat, der wohl im gegenwärtigen Meinungsklima nicht einmal zu gewinnen ist, wenn der Radfahrer den Unfall durch Missachtung eines Rotlichtes verursacht hat.
     
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  5. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    Ich schimpfe prinzipiell auf die Anderen. Wenn ich mit dem Snowboard unterwegs bin, auf die Schifahrer. Wenn ich mit Schi unterwegs bin, auf die Boarder. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin auf die Radfahrer und wenn ich mit dem Bike unterwegs bin auf die Autofahrer. Da fällt mir auf, auf die Biker schimpfe ich nie :love:.

    OnTopic: Ich würde mir die Anzeige sparen, hat ja doch keinen Sinn. Gegen die Grundaggressivität, die im städtischen Verkehr herrscht, ist -aus meiner Sicht- kein Kraut gewachsen.
     
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  6. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    Brauchst doch nur rechtzeitig weggehen :D
     
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  7. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Ich nicht. Ich bin sowohl Autofahrerin als auch Radfahrerin als auch Fußgängerin. Daher kann ich mich ganz gut in die Situation des jeweils anderen hineinversetzen. Deswegen bin ich ja auch vorsichtig und rücksichtsvoll.

    Ich fahre nicht mit 15 km/h vorbei, sondern in Schrittgeschwindigkeit. Weil ich ja weiß, dass man als Autofahrer einen schnell Daherradelnden nicht gut bemerkt. Und ich bleibe auch hinter einem spurwechselnden Auto, wenn ich den Spurwechsel rechtzeitig bemerke. Bin ja nicht lebensmüde. Aber wenn ich schon daneben bin, wenn der spurwechselt, kann ich nix mehr tun.

    Das versteh ich schon. Aber wenn du fahrender Weise deine Spur verlässt und auf die Nebenspur gerätst, wunderst du dich ja auch nicht, wenn dein Auto mit dem Auto auf der Nebenspur kollidiert. Ich hab halt keine Auto-Knautschzone um mich herum und bin daher noch weniger amused.
     
  8. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    ich versteh dich schon auch. aber du kannst nicht die einhaltung einer grenze verlangen, wenn du sie selbst nicht wahrst. glaubst du wirklich, dass jemand positiv aufmerksam gemacht fühlt, wenn ihm wer aufs auto klopft? wenn du einen kratzer machst, wer zahlt für den? du wohl kaum.

    und dass du keine knautschzone hast, ist dir ja bei der einlassung als radfahrerin im straßenverkehr sicher bewusst.
     
  9. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Ach ja, das hohe Risiko eines Kratzers auf dem heiligen Auto. Da wärs natürlich besser gewesen, ich hätt ihn auf mich drauffahren lassen. Dann hätte ich mich nicht der Tatsache schuldig gemacht, ihn nicht positiv aufmerksam zu machen. Und selbstverständlich gibt ihm das das Recht, auf mein Rad einzutreten. Vermutlich muss ich noch froh sein, dass er nicht auf mich eingetreten hat.

    Aber sorry, du bist ja nicht diejenige, auf die ich wütend bin.
     
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  10. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    :) nein, ein auto ist nicht heilig, aber teuer, wenn es zB den lack betrifft. wenn du ihm mit dem fuß gegen den reifen gestoßen hättest, wäre die gefahr einer beschädigung auch minimal gewesen, ähnlich wie wohl seine chance, dein rad mit einem fußstoß (was für ein wort! :D ) zu beschädigen, sehr gering war.

    und ich meinte nur: hast du wirklich erwartet, dass er sagt 'oh ja, ich war zu nah dran, tschuldigen vielmals', wenn du ihm aufs auto klopfst? das fände ich wohl recht ungewöhnlich...

    also ICH würde recht unfreundlich werden... vielleicht wär ich nicht ausgestiegen und hätte deswegen auch dein rad nicht berührt,, aber ein paar unfreundliche worte hättest du schon abgekriegt ;)
     
  11. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Nein, aber nix sagen, auf seine Spur zurückkehren und einfach weiterfahren hätt er auch können.

    Ich an seiner Stelle wäre wohl so erschrocken über die Tatsache, dass ich da jetzt beinahe einen Radfahrer "abgeschossen" hätte, dass ich ganz still gewesen wäre. Aber ich bin ja auch blöd und such den Fehler immer zuerst bei mir selber.

    Ich habe nicht aus Jux und Tollerei geklopft, aber als Radfahrer hat man leider keine Hupe, die Klingel hört der Autofahrer gar nicht.

    Aber wir können uns gerne darauf einigen, dass jeder mal Fehler macht und auch anderen seine Unzulänglichkeiten verzeihen darf.:)
     
    gaffatape gefällt das.
  12. es gibt wirklich überall deppen.
    aber mir ist auch schon aufgefallen, dass die radfahrer immer aggressiver werden.
    sie sind überall, ampeln und verkehrszeichen sind vielen fremd.
    was mich stört.
    jeder 15 jährige muss einen mopedführerschein machen, damit er sich auskennt.
    und radfahrer?
    da sind einige selbstmordkandidaten dabei. :eek:
     
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  13. mama1982

    VIP: :Silber

    ich bin keine radfahrerin (ja, ich kann radfahren :) ), aber autofahrerin. fährt ein radfahrer auf der radspur, halte ich genügend abstand dazu, da es ja SEIN fahrstreifen ist. ich verstehe dich, dass du (mit der flachen hand) aufs auto geklopft hast, und so macht man weder einen kratzer noch sonst was rein. ich hätte dir (in dieser speziellen situation) entschuldigend gewunken, nie würd es mir in den sinn kommen, auszusteigen, wenn ja ich den fehler begangen habe...

    allerdings ist mir letztens auch was mit einem radfahrer passiert (naja es ist ja nix passiert, aber ich habe mich trotzdem geärgert): ich biege bei einer beampelten Kreuzung links ab, muss aber aufpassen, weil die Fußgängerampel grün ist. Radelt ein Radfahrer voll frech drüber und deutet mir, weil ich nicht stehen geblieben bin. Es war eine Fußgängerampel, der hat da abzusteigen und das Rad rüber zu schieben oder sich in den Verkehr einzuordnen und bei der "normalen" Ampel zu fahren. Da ärgere ich mich oft, dass die Radfahrer die Verkehrsregeln oft gar nicht kennen!
     
  14. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    mama1982mama1982
    Danke für deine lieben Worte, das tut mir gut :)

    Und natürlich sind Radfahrer keineswegs immer die Guten, wie dein Erlebnis zeigt.

    Mich ärgert vor allem, dass es kein friedliches Miteinander gibt, sondern viele prinzipiell davon ausgehen, dass nur sie allein im Besitz von Wahrheit und Recht sind und gleich auf den anderen schimpfen.
    Denn selbst wenn jemand einen Fehler macht, na meine Güte, bin ich dann soviel besser, wenn ich den anderen runtermache?
     
  15. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Ich fahre ja auch täglich mit dem Rad zur Arbeit und habe das Gefühl, jedes Mal mein Leben zu riskieren.
    Wenigstens fahre ich nur ein ganz kurzes Stück auf dem Radweg (u.a. deshalb habe ich die Strecke gewählt)

    Am schlimmsten finde ich das kurze Stück, wo ich die Straße mit Straßenbahngleisen benützen muss. Ich habe die Wahl: ganz am Rand zu fahren (und eventuell in sich plötzlich öffnende Autotüren zu knallen) oder in der Mitte der Gleise. In beiden Fällen werde ich oft mit Zentimeterabstand überholt.

    Am Radweg (besser: umgewidmeten Gehsteig) hingegen gibt es zahlreiche Radfahrerüberfahrten. So etwa alle 10m ist ein Stück rot markiert. Autofahrer ignorieren prinzipiell, dass Radfahrer dort Vorrang haben und wenn mir mein Leben lieb ist, bleibe ich stehen. Es gab dort schon mehrere Unfälle, selbst habe ich einen gerade noch verhindern können: ich bin sicherheitshalber stehengeblieben, habe Blickkontakt mit der Autofahrerin aufgenommen und erwartet, dass sie mich zur Kenntnis genommen hat. Als ich losfahren wollte, ist sie auch losgefahren.

    BTW: alle, die sich über Radfahrer am Gehsteig beschweren, können sich bei den Verkehrsplanern bedanken. Denn mit welcher Rechtfertigung muss ein Radfahrer einmal am Gehsteig fahren, dann wieder darf er es nicht? Mir leuchtet es nicht ein und ich wäre froh, wenn ich keinen Umweg nehmen müsste, um dieses zweifelhafte Privileg nicht zu haben.

    Ich sage immer, die Deppen verteilen sich ziemlich gleich auf Fußgänger (wenn man am Handy telefoniert, kann man natürlich nicht darauf achten, wo man hingeht - ich habe erst heute eine erlebt, die ging quer über die Straße, völlig in ein Telefonat vertieft), Autofahrer (zu knappes Überholen, Schneiden, die Meinung, Autofahrer haben grundsätzlich Vorrang) und Radfahrer (auch zu knappes Überholen, rechts vorbeifahren an anderen fahrenden Radfahrern - finde ich extrem gefährlich)

    Leider geht heutzutage die Tendenz dahin, auf die depperten Radfahrer zu schimpfen, während alle anderen Verkehrsteilnehmer Unschuldslämmer sind.
     
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  16. Q

    Q Gast

    Das hat aber auch viel mit einer agressiven Polit-Lobby zu tun, die z.B. in regelmäßigen Abständen irgendwo in Wien provokant verkehrsbehindernde Massen-Radfahrten veranstaltet, sich solche Schnitzer wie die Mariahilferstraße leistet und Radwegmarkierungen durchaus mit der Absicht ändern (wollen), dadurch bewusst Gefahrensituationen herzustellen. Z.B. die geplante, gsd. aber noch verhinderte Radweg-Spurquerung auf dem Getreidemarkt.

    Und damit, dass Radfahrer ein erhebliches Gefährdungspotential (v.a. Fußgängern gegenüber) mit vollkommener Anonymität im Verkehr kombinieren und viele sich dieser Macht auch durchaus bewusst sind.
     
  17. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in


    ja, leider.
     

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