1. Reden wir miteinander ...

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Alkoholiker in der Familie / wie helfen, handeln?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von VerenaZ, 20 Juli 2011.

  1. VerenaZ

    VerenaZ Gast-Teilnehmer/in

    Hallo zusammen,

    wir haben den Verdacht das ein "Mitglied" unserer Familie ein Alkoholproblem hat. Er ist jetzt fast schon jeden Tag betrunken, man trifft ihn selten nüchtern, er fährt betrunken mit dem Auto, auch beruflich ist er mit Auto unterwegs.

    Er hat seit längerem eine schwere Phase: Geldprobleme, Scheidung, unglücklich verliebt,...usw. Er lässt nur schwer an sich rankommen.
    Seine Wohnung schaut aus wie ein Saustall (wirklich ganz ganz schlimm) und wenn man ihn drauf anspricht, meint er: " ist mir egal!"

    Was kann man tun?? Soll man ihn "anrennen" lassen, bis er selbt merkt, dass er ein Problem hat? Oder soll man ihn direkt ansprechen, wobei ich glaub, das er selbst es noch nicht als Problem sieht.

    Bitte um Tipps, Erfahrungen,.....

    Vielen Dank!!
     
  2. mcw

    mcw Gast

    Darüber mal reden ist sicherlich nie falsch, aber ich würde mal eher mehr in die Rolle der Fragenden schlüpfen (versuchen herauszufinden wie die betroffene Person sich selbst wahrnimmt) und ansonsten vortasten, ob Hilfe erwünscht/gebraucht und angenommen wird. Wenn gemauert wird, kann man vorläufig wohl nix machen, da hilft es dann mitunter zu signalisieren, dass man da ist und zwar ohne Vorwürfe. Lange Reden machen meistens absolut keinen Sinn, viel eher das Gefühl geben: du bist nicht alleine, wenn du mich brauchst, dann kannst du zu mir kommen und wir versuchen es gemeinsam.
    Wenn ihr das Gefühl in der Familie habt, durch den Alkoholismus des Betroffenen selbst sehr zu leiden und in eine Art Co-Abhängigkeit zu schlittern, dann unbedingt selbst Hilfe bei den geeigneten Stellen suchen, es gibt auch für Angehörige Selbsthilfegruppen (einfach danach googeln).
     
  3. martinaundlisa

    martinaundlisa Gast-Teilnehmer/in

    Hallo erstmal!
    Ich kenn mich leider damit gut aus :(
    Du kannst versuchen, vorsichtig dieses Thema anzusprechen, nur vermutlich wirst du auf taube Ohren stossen! Sollte dieses Familienmitglied wirklich schon tiefer in der Sucht stecken, ist das ein langwieriger Prozess! Zuerst murr derjenige mal die Einsicht haben! Vorher is da nix zu machen! Jeder Alkoholiker spielt seine Situation herunter! Vielleicht schaffst du es, ihn mal zu einer Gesprächsrunde zu überreden! Wobei überreden auch schon wieda schlecht ist! Aber das er zumindest mal Austausch mit anderen hat! Und da kanns passieren, dass er raus geht uns meint, er habe kein Problem! Trinkt er zu hause auch schon?
    Ich hoffe, er schafft noch rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, sonst kann es Jahre dauern!
    Viel Glück
     
  4. Mimilein

    Mimilein Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    Das ist echt schwierig!

    Ich habe auch so einen ähnlichen Fall in der Familie und weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
    Diese Person sieht nicht, dass es ein Problem ist sondern spielt es noch herunter.
    Das kann ja mal passieren, ist ja nicht schlimm, ich bin alt genug, usw.
    Jedoch geht diese Person zum Glück "SO" nicht arbeiten.
    Ich weiß da auch nicht genau was ich machen soll - ansprechen bringt nichts, wie bei dir!


    Vielleicht kann man diese Leute irgendwie dazu bewegen, eine Therapie zu machen!?


    Das wird ein langer Weg werden!
    Ich wünsche dir dabei alles Gute!
     
  5. VerenaZ

    VerenaZ Gast-Teilnehmer/in

    Also weiters Problem: Der (bereits verstorbene Vater) war auch Alkoholiker und hat das erst begriffen, als er ins KH musste und operiert werden musste. Für diese OP wurde ihm klipp und klar gesagt, dass er vorher einen Entzug machen muss und das hat er dann auch gemacht. Leider war die OP dann nur der Anfang vom Ende,....

    Deshalb ist es für die Mutter (ist die Familie meines Mannes) schwer das Problem wieder zu haben. Ich hab mit ihr nur ein paar mal ansatzweise geredet, sie meint auch, das er das eh selber wissen muss. Bei ihrem Mann hat sie damals auch nichts gesagt, einfach akzeptiert.

    Meine Schwägerin wäre die einzige, die das Problem auch schon als solches erkannt hat, aber die lebt leider in Amerika :(.

    Er ist LKW Fahrer, also es ist wirklich ein Problem.
    ICh denke nicht das er denkt das er ein Problem hat, er trinkt halt ab und zu mal was.
     
  6. mors

    mors Gast-Teilnehmer/in

    Ich war auch familiär betroffen, ich glaube leider, dass man nix machen kann.
    Außer der Person es nicht leichter machen, weil man ja nur helfen will.
    Keine Nachsicht haben, wenn sich die Person schlecht benimmt oder Menschen, die ihm/ihr nahestehen verletzt, und vor allem die eigenen Grenzen wahren.
    Es wird keine Einsicht kommen, wenn man dem Betroffenen versucht irgendetwas zu ersparen, ihm Wege abnimmt, irgendetwas "für" ihn tut, wofür er selbst noch nicht bereit wäre.
    Man darf auch wirklich überhaupt gar nix vom Betroffenen erwarten, keine Dankbarkeit oder Einsicht, keine Änderung.
    Ich habe gelernt, dass man nur sich selbst schützen kann und darin würd ich auch meine Energie investieren.
    Tut mir leid, dass ich so negativ schreibe, ich hab es leider so erlebt.
     
  7. mors

    mors Gast-Teilnehmer/in

    Ich kenne die Betroffenen natürlich nicht, aber dass die Frau nichts zu ihrem Mann gesagt hat, heißt nicht zwingend, dass sie das Problem nicht erkannt hat.
    Aber was will man denn sagen? Eine Änderung muss von der betroffenen Person ausgehen, dazu kann man nicht überredet werden, dazu kann man nicht bestochen werden... ich denke jeder Angehörige der das versucht hat, weiß wie das ist
     
  8. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Kann dem aus eigener Erfahrung nur voll und ganz zustimmen! Leider muss der Betroffene oft erst ganz unten sein (Job verloren, Wohnung verloren z.B.), bis er Einscht zeigt! Eigene Grenzen wahren ist ganz wichtig, eventuell mithilfe einer Selbsthilfegruppe für Angehörige, wenn einem soetwas zusagt bzw. man das Beürfnis nach Austausch hat.:hug:
     
  9. VerenaZ

    VerenaZ Gast-Teilnehmer/in

    ja aber was macht man wenn er ganz unten ist und zb. seinen Job verliert.

    Bei ihm / uns stellt sich das Problem wie folgt:

    Er hat sich vor 2 Jahren scheiden lassen, seine Ex wohnt in seinem Haus (noch die nächsten 5 Jahre) in dem gleichen Haus wohnt auch die Oma. Er zahlt die Kreditraten für das Haus. Verliert er seinen Job, verliert er auch das Haus, weil er nicht mehr zahlen kann. Die Oma muss dann übrigens auch raus, weil die Bank vor ihre, Wohnrecht im Grundbuch steht.

    ER wohnt (sozusagen vorübergehend) in unserem Haus in seinem alten Kinderzimmer, Schwiegermutter und wir wohnen im gleichen Haus.

    Sollte er jetzt seinen Job verlieren, das Haus verlieren, steht er komplett auf der Strasse bzw. müsste dann für immer bei uns wohnen bleiben und die Oma müsste dann ja auch irgendwo wohnen können.....na wo wohl!
     

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