AIDS

ich verhalt mich nicht so, aber ich hatte auch schon immer angst vor weit weniger schlimmen geschlechtskrankheiten. da bin ich ganz kompromisslos.


ich denke, dass man mittlerweile glaubt, es sei heilbar bzw. dass man nicht mehr zwangsläufig daran sterben muss. die retroviralen medikamente vermitteln die schöne illusion, die krankheit unter kontrolle zu haben. die gabs früher noch nicht.

 

Das letzte Mal, dass ich in diesem Forum gebasht wurde, war, als ich es wagte, an AIDS zu erinnern - in einem Swingerclub-Thread. Ach, auch schon wieder lange her... möchte nicht jemand einen Swingerclubs-Thread eröffnen?

 

zählt swingen in der hängematte auch?
dann wäre ich mit von der partie...

 

Hm, also ich "swing" lieber mit Glenn Miller...

 

jein. es ist alles eine sache des risikoverhaltens (jetzt nicht auf sex bezogen sondern generell). genauso wie die teilnahme am öffentlichen verkehr (egal ob als fußgänger oder autoinsasse).


2010 gabs 548 verkehrstote und 2009 (hab bei meiner 3sek google-suche keine zahlen von 2010 gefunden) 507 hiv-neuinfektionen.

ich will das ganze keinesfalls verharmlosen, aber man muss das ganze auch statistisch betrachten. und das ganze vielleicht als risikosportart sehen. beim basejumping hat verhältnismäßig sicher ein mehrfaches an toten (im vergleich zu hiv in österreich). ich rede also ausdrücklich nicht von ländern mit hoher hiv-infektionsrate. und genau das ist auch leider das problem. jeder der sich ansteckt, kann auch weitere anstecken und dann kann es schnell zu epidemien kommen, wenn zuviele diese "risikosportart" betreiben.

die wahrscheinlichkeit sich zu infizieren (mit hiv - gibt ja noch genügend andere geschlechtskrankheiten) ist äußerst gering, aber wenn es einen trifft, ist man der blöde. --> besser einmal "umsonst" geschützt, als infiziert.

 

AIDS ist tatsächlich aus den Köpfen der meisten Menschen wieder verschwunden. Für mich wäre das Kondom bei wechselnden Geschlechtspartnern jedenfalls die einzige Wahl, ich hätte allerdings wahrscheinlich weniger Angst vor AIDS, als vor den vielen anderen Kankheiten. Eine Freundin von mir, die mal eine zeitlang Single war und damals...hm...ich glaube es waren sieben, oder acht verschiedene Männer im Laufe eines Jahres hatte, von denen sich einige weigerten ein Kondom zu benutzen (worauf sie sich irrwitzigerweise eingelassen hat), hat davon so viele gesundheitliche Probleme (wiederkehrende Pilzinfektionen der Vagina, Blasen (Muttermundentzündungen, alles ausgelöst durch bei ungeschütztem GV zugezogene bakterielle Infektionen) davongetragen, die lange gedauert haben und nur dem äußerst stoischen Gemüt ihres jetzigen wieder fixen Partners ist es wohl zu verdanken, dass die Beziehung nicht daran gescheitert ist, weil sie im ersten gemeinsamen Jahr vielleicht zehnmal Sex hatten.
Für mich ist seitdem ich diese Leidensgeschichte sozusagen hautnah miterlebt habe jedenfalls klar, dass ich mich nie darauf einlassen würde, hier dem Druck eines Mannes nachzugeben. Ich könnte mir so jemanden allerdings ohnehin nicht für eine Partnerschaft vorstellen, denn die guten Männer verwenden Kondom und machen gar keine Debatte daraus, sie tragen ihren Teil der Verantwortung ganz selbstverständlich. Wer sich schon davor drücken möchte, dem mißtraue ich und auf den pfeife ich.

 

Obs nicht in einer höheren Schule schon etwas spät ist?

Ich hab vor 15 Jahren in einer Hauptschule in der tiefesten Provinz grundlegenden Aufklärungsunterricht bekommen - mag zwar für Pubertierende nicht das harmloseste Thema sein, aber über Geschlechtskrankheiten und Verhütungsmittel wusste ich mit 13 schon umfassend Bescheid.

Drum erschreckt mich auch immer wieder, solche Dinge zu hören. Ich denk mir, dass grad in unserer aufgeklärten Zeit sowas schon ganz normal sein sollte.

 

AIDS ist nicht heilbar, aber mittlerweile haben HIV-Positive die gleiche Lebenserwartung (bzw. können sie haben) wie HIV-negative. Die Krankheit IST unter Kontrolle, das ist keine Illusion. Aber: Eine lebenslange Medikamentation ist nicht ohne, auch wenn sich die Therapien ständig verbessern. Und: Ansteckend ist es auch, wenn man nicht erkrankt.

Trotzdem und auch wenn ich für einen sehr verantwortlichen Umgang mit der Möglichkeit, vom HI-Virus angesteckt zu werden, prädiere: Noch mehr plädiere ich für Aufklärung und keine unnötige Panikmache.

 

Ich hatte vor einiger Zeit ein berufliches Gespräch mit einem Mann in den 40ern, mit sehr gesundem Aussehen. Er erklärte mir dann, er sei terminlich eingeschränkt, weil er immer wieder ins Krankenhaus müsse, und hielt mir einen Zettel mit seiner Diagnose unter die Nase: Nierenleiden, HIV+, Hepatitis C. Nie im Leben wäre man von seinem Äußeren her auf so was gekommen...

 

Scheiße. Hepatitis sieht man normalerweise schon, ich denke, er ist eben gut medikamentös eingestellt.

Ich kann Dir dafür fast immer sagen, welche Drogen Menschen nehmen. Alles nur eine Sache der Erfahrung.

 

Er hatte auf Grund seiner Herkunft dunklere Haut, also eine evtl. krankheitsbedingte Blässe wäre schon deshalb nicht erkennbar gewesen. Wirkte aber vom ersten Eindruck her auch sonst ganz gesund.

 

und wieso?

 

mir fehlt noch immer die argumentation. wieso sind das 2paar schuhe? beides kann tödlich sein.

 

Wenn ich ein Risiko minimieren kann, dann tue ich das. Und ich sehe auch kein Problem bei Kondomen. Also es ist mir ein Rätsel warum man nicht einfach ein Kondom verwendet (und es gibt genug andere Krankheiten außer einer HIV Infektion, die ich auch nicht haben muß).