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Abschied vom Sozialstaat

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 24 Februar 2012.

  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Präsident der Europäischen Zentralbank, der erste der es ausspricht.

    [ame="http://www.orf.at/stories/2106733/2106725/"]Abschied vom Sozialstaat - news.ORF.at[/ame]

    .....Draghi warnt die Länder der Euro-Zone, dass es keine Alternative zu Sparmaßnahmen gebe. Die wirtschaftliche Schwäche dürfe nicht als Ausrede herhalten, bei der Bekämpfung der Haushaltsdefizite nachzulassen. In einem ausführlichen Interview mit dem Wall Street Journal („WSJ“, Freitag-Ausgabe) sagte Draghi, dass der viel gepriesene Sozialstaat - mit seinem Engagement für Arbeitsplatzsicherheit und einem generellen Sicherheitsnetz - „vorbei“ („gone“) sei und kein „Modell“ mehr darstelle. Er verweist auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, die über 50 Prozent beträgt. Hier gebe es dringenden Handlungsbedarf......
     
  2. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Wir alle könnten uns einen Sozialstaat leisten, wenn auch alleallealle Steuern zahlen würden und es nicht merkwürdige Ausnahmen und Schlupflöcher gäbe.
     
  3. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Wir haben bestimmt zuviel Staat und auch zuviel Sozialstaat, mich würde es nicht stören, wenn dieser reduziert würde und die Menschen wieder mehr Eigenverantwortung tragen müssten. Es muss nicht alles und jeder gefördert und unterstützt werden. Die Leute suddern ja trozdem die ganze Zeit, dann habens endlich einen Grund dafür.
     
  4. DorotheaM

    DorotheaM Gast-Teilnehmer/in

    Das Steuerrecht muss dafür an die wirtschaftliche Realität angepasst werden: das eigentliche Vermögen bzw BIP wird nicht mit der Erwerbsarbeit sondern mit Finanzgeschäften erwirtschaftet.
    Dieser Bereich muss nicht nur besteuert sondern auch in die Sozialversicherung mit eingebunden werden.
    Wenn man den Sozialstaat zerschlägt, geht einfach nur die Schere zwischen Arm und Reich auseinander. Auf die Wirtschaftsleistung des Staates hat das wenig Einfluss.
     
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Nein, die sv gehoert zurueckgedraengt auf personenbezogene konten wie bei der abfertigung neu. Der generationenvertrag muss aufgekuendigt und fuer die uebergangszeit neu verhandelt werden.
    Die schere zwischen arm und reich geht auseinander, egal was gemacht wird und bevor man sinnlos geld verbrennt um einen nichtumkehrbaren weltweiten trend zu bremsen sollte das geld sinnvoller genuetzt werden. Naemlich in standortsicherung, bildung und innovationen.
     
  6. HWS

    HWS
    VIP::Premium

    Bei uns zerrinnt eben alles in Korruption und Bürokratie.

    Gäbe es ein staatliches Mindesteinkommen, von dem man am untersten Limit leben kann, anstelle aller anderen Sozialleistungen oder Pensionen (freiwillig kann ja jeder eine höhere Pension ansparen), würden die Menschen, die arbeiten wollen, bessere Bedingungen haben und sich mehr entfalten können und die Menschen, die nicht arbeiten wollen oder können, zumindest von den Existenzsorgen (die Krankheiten und Kriminalität verursachen) befreit sein.

    Und es würde sich ausgehen, so rein finanziell. Im Gegenteil, es würde den Staat unterm Strich weniger kosten als jetzt.

    Nur wie macht man das im Rahmen unserer bestehenden Republik?
     
  7. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ähm..Obsidian, wenn die Schere zwischen arm und reich dann so richtig aufgeht-nämlich dann, wenn nach Deinen Vorschlägen ein sehr großer Anteil der Bevölkerung ganz einfach schauen kann, wo er bleibt-dann haben wir hier sehr rasch Verhältnisse wie in Rio, allerdings ohne die wunderschöne Naturkulisse.

    Ich finde es auch irgendwie maßlos scheinheilig, wenn diese extrem wirtschaftsliberalen Kreise sich über Sozialausgaben mokieren, erstens hält man ihnen so den Pöbel vom Hals, der sie sonst mit Überfällen und Ähnlichem belästigen würde, und zweitens sind ihre Gewinne oft genug Fusionen, Massenentlassungen und deren Folgen geschuldet, die Kosten dafür trug die Allgemeinheit, also der böse Staat und die böse Sozialversicherung.

    Und Standortsicherung hieße nichts anderes als : Lohnniveau in Richtung Indien herunterfahren.
    Bildung und Innovationen wären -wenn nicht von der öffentlichen Hand bereitgestellt- kein Allgemeingut mehr und würden in der Praxis dann von den ensprechenden Konzernen getragen werden, also Ernährungswissenschaft powered by N*stle, theoretische Physik powered by W*stinghouse, etc. Und natürlich gute Schulen für gute Kinder, und für den Rest halt..andere... .Schulen.

    Was Du vorschlägst ist noch mehr von dem Zeug, das uns bis jetzt schon nicht gut getan hat. Noch mehr Raubtierkapitalismus, noch mehr Chancenungleichheit, noch mehr Unfrieden.
     
  8. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Wir bräuchten auch keine Gesetze in der Welt, wenn sich alle anständig verhalten. ;)

    Es hat in der Menschheitsgeschichte noch nie ein Land geschafft, alle "Schlupflöcher" zu schließen.
    Vergiss es.
    Das aktuelle Ausgabenniveau ist schlicht und einfach untragbar.
    Wenn die Steuern und Abgaben gesenkt werden, dann steigt nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern vielleicht auch wieder die Zahlungsmoral.
     
  9. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Das ist eine totale Fehleinschätzung.
    Was wir real haben ist alles andere, aber ganz sicher kein Kapitalismus und keine Marktwirtschaft.

    Beispiel: Die aktuellen "Rettungen" von Banken, großen Unternehmen und Staaten widersprechen jeglichem Grundgedanken einer Marktwirtschaft! Was pleite ist, muss im Kapitalismus auch pleite gehen dürfen.
    All diese Rettungen sind purer Sozialismus! Nur eben Sozialismus für Reiche.

    Würde man nichts und niemanden retten, dann bräuchte man den Finanzmarkt auch nicht "regulieren".
    All die Zockeren und Wetten würden von alleine aufhören, wenn sie wüssten, dass sie nicht gerettet würden.
    Gerade die Rettungsaktionen fördern und subventionieren doch auch noch riskante Zockeren.
    Geht es gut: Millardengewinn.
    Läuft es schief: Der Staat rettet.

    Und das darf einfach nicht sein.
    Daher brauchen wir mehr echte Marktwirtschaft!

    Lasst verdammt nochmal pleite gehen, was pleite ist!
     
  10. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Die Bankenrettung ist Sozialismus? Wie kommst Du denn auf die Idee?

    Hat wohl eher mit Lobbyismus zu tun gehabt. Ich war bei den entsprechenden Verhandlungen nicht dabei und Du wohl auch nicht, aber die Argumentation muss irgendwie in der Richtung von "Rettet uns oder alles bricht zusammen und dann lasst uns weiterzocken wie bisher, Zugeständnisse an Euch machen wir übrigens keine, wir danken im Voraus" gewesen sein. Man könnte es auch Erpressung nennen.

    Im Deinem vorigen Post hast Du übrigens sinngemäß erwähnt, dass wir keine Gesetze bräuchten wenn die Leute anständig wären. Jetzt musst Du nur mehr verraten, wo der Anstand plötzlich wieder herkommen soll, den so viele über Bord geworfen haben. Im Moment wird der belohnt, der den stärksten Ellenbogen hat.
     
  11. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Also zum einen wissen wir doch alle welche Interessen der Draghi vertritt, der muss sich ja auch nicht wählen lassen. Die Aussage "Der Sozialstaat hat ausgedient." für sich alleine stehend ist halt net wirklich erhellend ... und in China ist ein Sack Reis umgefallen ... :rolleyes:

    Wenn wir alle Sozialleistungen abschaffen (und da würde ich gleich mal bei den ganzen unsäglichen Wohnbauförderungen anfangen, aber das ist ein anderes Thema), wer soll dann all die schönen Konsumgüter kaufen? Dienstleistungen in Anspruch nehmen? Verischerungen abschliessen? *ups* Die Personen, die ihr Einkommen nicht mit der Bereitstellung von Dienstleistungen oder Gütern erwirtschaften, können ja jetzt aufzeigen, das sind die einzigen 2% denen das wurscht sein kann.

    Fakt ist: Es gibt nicht genug Arbeit um eine Vollbeschäftigung zu erreichen, Politik und Wirtschaft ist klar, dass man die ganze Bevölkerung als Konsumenten braucht. Das und nichts anderes ist der Grund für den Segen der Transferleistungen die über uns alle herabregnen. (Für den einen halt mehr, für den anderen weniger)

    Wie DorotheaM geschrieben hat, dass Staatsvermögen kommt nicht aus Einkommen, unsere Einkommen und unser Vermögen sind nur die Sicherheit des Staates. Eine Einstellung von Sozialleistungen bringt gar nix.

    Schieflage ganz klar! Aber die Lösung ist sicher nicht die Abkehr vom Sozialstaat, denn dann haben wir auch flux eine Arbeitslosenrate von 20% und Insolvenzen en masse wie in Griechenland.
     
  12. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Klar ist es Sozialismus, weil es alle Eigenschaften von Sozialismus enthält.
    Nur dass Banken die Profitierenden davon sind. Sozialismus für Reiche, wie schon erwähnt.
    Mit Kapitalismus haben die Rettungen wiegesagt garnichts zu tun.
    Hätten wir echten Kapitalismus, dann hätte man alles sofort pleitegehen lassen.


    Wer sich mit sows erpressen lässt, ist extrem dumm. Einmal erpresst, geht es ewig so weiter.
    Ich vermute da eher eine gewaltige Menge Korruption vor allem bei unseren Volkszertretern.


    War ironisch gemeint und sollte nur verdeutlichen, dass es genauso unmöglich ist, alle Steuerschlupflöcher zu schließen.
     
  13. so ein heini! noch größere armut der bevölkerung zugunsten derer die glauben dass sie aufgrund der gescheffelten kohle sich als "leistungsträger" bezeichnen dürfen und über leichen gehen können.
    also wenn ich mich zwischen echtem kommunismus und kapitalismus entscheiden muss kann der kapitalismus scheißen gehen :D .
     
  14. Mary-Juanna

    Mary-Juanna Gast-Teilnehmer/in

    da kauft sich ein nachbar 12 obstbäume und bekommt vom land dafür 50% förderung, weil das als aufforstung gilt.

    wenn man solche förderungen einstellen würde, bräucht man die sozialleistungen nicht kürzen.
     
  15. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Der Monti war mal Bankster bei Goldman Sachs.
    Der Mario Draghi, unser toller EZB-Chef, ebenfalls.

    Da regieren Banker aus der Hochfinanz in den höchsten Ämtern innerhalb der EU und das völlig ohne demokratische Wahlen.

    Ein Schwein ist, wer Böses dabei denkt. :D
     
  16. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Im Prinzip ist es mir garnicht so wichtig, in welchem System wir leben.
    Nur eins ist klar: Im aktuellen System arbeite ich deutlich weniger, als wie ich es in einer echten Marktwirtschaft mit deutlich weniger Steuern tun würde.

    Der Kommunismus kann auch gerne kommen, dann arbeite ich eben überhaupt nichts mehr.
     
  17. Samhain

    Samhain Gast

    Wenn der Sozialstaat zu Ende ist, dann möchte ich aber auch keine Sozialversicherung, Pensionsversicherung und Arbeitslosen, etc. ... und mir dies selbst finanzieren.

    Wenn dies der Fall ist, erst dann ist der Sozialstaat am Ende.
     
  18. susi75

    susi75 Gast-Teilnehmer/in

    Naja, derzeit leben wir ja in einem ÜBERsozialstaat - und da würde ich es eh begrüßen, wenn man wieder zur Besinnung kommt ;).
     
  19. Samhain

    Samhain Gast

    Wie definierst du ÜBERsozialstaat, was könnte man deiner Meinung nach streichen?
     
  20. DorotheaM

    DorotheaM Gast-Teilnehmer/in

    Verstehe den Plan nicht.
    Mit "personenbezogenen Konten" meinst Du was genau? Pension+ Arbeitslosenversicherung?
    Was genau stört Dich am Generationenvertrag? Jede private Versicherung arbeitet nach diesem Prinzip. Die investieren das Geld derer die heute Einzahlen und zahlen diejenigen aus, die früher eingezahlt haben. Geht die Versicherung Pleite, dann schauen die Privatpensionisten durch die Finger. Da wird ja nichts angespart. Ist ja auch bei der Abfertigung so. Den Letzen beissen die Hunde.


    Standort sichern kann man, indem man entweder die Leute zu einem Hungerlohn arbeiten lässt (gehts der Wirtschaft gut, geht uns allen gut) oder die Standorte staatlich subventionniert- also typisch Privatwirtschaft halt. Geht solange gut, bis der Nachbar uns unter/bzw überbietet.
    Bildung und Innovation klingt ja ganz gut, sind aber Maßnahmen die erst in vielen, vielen Jahren greifen. Derzeit wüsste ohnehin niemand, worin man die Leute ausbilden soll.
    Alle drei Maßnahmen sind eine feine Sache, wenn man die Konkurrenz übertrumpfen will.
    Das funktionniert aber nur in einer Phase des Wachstums. Das wäre der Nährboden dafür.

    Und nein: die Schere ght nicht auseinander, egal waas gemacht wird. (Wirtschafts-)Politik hat schon einen lenkenden Effekt.
     

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