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Abschätzung der "internen Gewinne".

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von HeHe, 31 Oktober 2009.

  1. HeHe

    HeHe Gast-Teilnehmer/in

    Für unser Haus (210m^2) werden interne Wärmegewinne in der Höhe von 20kWh pro Tag geschätzt. Darin sind die solaren Gewinne nicht enthalten.
    Mir kommt diese Schätzung überhöht vor.
    Woher können diese "internen Gewinne" kommen? Mir fallen dazu nur zwei Möglichkeiten ein: Erstens Menschen/Tiere. Zweitens elektrische Geräte.

    ad Menschen/Tiere: Also die können das Kraut wohl nicht fett machen, außer sie tanzen die ganze Zeit durchs Haus. Wenn man annimmt, dass 4 Personen im Haus wohnen, pro Tag 12 Stunden anwesend sind, eine Person durchschnittlich mit 50 W (?) - eher weniger? heizt, ergeben sich interne Gewinne von 4*12*0,05=2,4 kWh. Ich vermute, dass es eher weniger sein werden.

    ad elektrische Geräte: Nach dem Energieerhaltungssatz erzeugen die schlussendlich soviel Wärme, wie sie Strom verbrauchen.
    Ich habe gelesen, dass man für eine Familie ca. 12kWh Stromverbrauch pro Tag veranschlagen kann. Nun ist es aber NICHT so, dass hiervon die gesamte Wärme im Haus bleibt. z.B: Viel Wärmeenergie benötigt man für das erwärmen von Wasser, wie es in Geschirrspüler und Waschmaschine passiert. Von diesen kWh, die in diesem heißen Wasser stecken, hat man herzlich wenig, denn diese werden in den Kanal geschickt.

    Ich, als Laie, empfinde diese 20kWh als "Schönrechnerei".

    Was meint ihr dazu?
    :wave:
     
  2. Benji

    Benji Gast-Teilnehmer/in

    Das kommt dir richtig vor.

    Nach PHPP werden interne Gewinne mit 2,1W/m² angesetzt, das ergäbe bei dir also 2,1W * 210 m² * 24h = 10,5 kWh, oder leistungsmäßig betrachtet 440 Watt.

    IIRC setzt man pro (anwesender) Person 80 Watt an, d.h. rund die Hälfte der internen Gewinne kommen von den Personen.

    In der "großen" PHPP gibt es auch ein Blatt auf dem die internen Gewinne sehr detailliert ermittelt werden können. Dazu sind aber recht genaue Kenntnis der Lebensgewohnheiten notwendig (wie oft läuft die Wm mit welchem programm? Wie oft der GS? Wer ist wie lange da? Wie lange wird ferngesehen? usw.)
     
  3. HeHe

    HeHe Gast-Teilnehmer/in

    Es ist so ein EKZ<10 Haus, das mit 50000 vom Land NÖ gefördert wird. Es ist mir schon bekannt, dass diese Berechnung nach OIB erfolgt und diese zu Ergebnissen kommt, die deutlich schlechter die reale Situation wiedergeben, als die Berechnung nach PHPP. Ich nehme mal an, da vom Baumeister rechenrisch anchgewiesen werden muss, dass es ein Haus mi EKZ< 10 nach OIB ist, wird er sich bei der Berechnung der internen Gewinne nach gewissen Vorgaben dieser OIB Berechnung gehalten haben.

    Kann ich als Laie diese Berechnung nachvollziehen? Gibt es irgendwo öffentlich den Berechnungsschlüssel? So kompliziert kann der doch gar nicht sein.

    Aber vor allem: Wie kann man es nur zulassen, dass dermaßen unrealistische Annahmen getroffen werden dürfen? Das ist Etikettenschwindel, und nicht deshalb weil halt "jede Berechnung im vorhinein zu Ergebnissen führt, die einer gewissen Schwankungsbreite unterliegen", sondern vorsätzlich. Vorsätzliche Täuschung.
     
  4. Benji

    Benji Gast-Teilnehmer/in

    Zum einen hab ich grad nachgesehen: In den OIB-Richtlinien von 2006 wird von 3W/m² ausgegangen.

    Zum zweiten findet man eine sehr genaue Erklärung der Berechnungen im internet, u.a. hier: http://www.noe.gv.at/bilder/d8/Leitfaden_Berechnung_Heizwaermebedarf.pdf

    Wie kommst du darauf?
     
  5. HeHe

    HeHe Gast-Teilnehmer/in

    Erstens vielen Dank benji, für deine Hilfe.

    Zweitens:
    Ich habe eine Tabelle, wo genau die monatlichen "TRansmissionswäremverluste", "Lüftungswärmeverluste", "interne Gewinne", "solare Gewinne" etc. aufgelistet sind. In dieser Tabelle wird gezeigt, dass es sich um ein EKZ=8,41 Haus handelt.

    Wenn ich jetzt diese 3W nehme, komme ich aber auf interne Gewinne von 3*24*210= 15120 Wh, also ca 15 kWh.

    Wo liegt mein Fehler? In der Liste wird immer von 20 kWh ausgegangen.
    Die 210m^2 sind die Wohnnutzfläche, oder verwendet man eine andere Fläche zur Berechnung?

    Drittens: Die 15kWh kämen mir ja gerechtfertigt vor, nur bei den 20 kWh Stunden, finde ich das einfach übertrieben und keine realistische Abschätzung mehr, ich sehe darin nicht einmal mehr den Versuch die internen Gewinne realistisch abzuschätzen. Es ist für mich ein absichtliches, hohes Ansetzen, um diese internen Gewinne vom Heizbedarf abziehen zu können und eine toll niedrige Zahl (EKZ<10) präsentieren zu können. Warum sonst sollte man diese so unrealistisch hoch ansetzen?

    Der Kern der Sache ist jetzt momentan für mich: Mach ich einen Fehler, weil ich zu 15 kWh komme, oder sind die 20 kWh falsch?
    Frage an alle Mitlesenden mit Energieausweis: Was wurden denn bei Euch für interne Gewinne berechnet nach OIB und welche Wohnfläche habt ihr?
     
  6. Benji

    Benji Gast-Teilnehmer/in

    Richtig vermutet (hätt ich ja auch gleich dazuschreiben können): Als Basis wird die BGF (Bruttogeschoßfläche) verwendet, diese ergibt sich aus den Außenabmessungen. Du dürftest um die 270 m² BGF haben, dann wären auch die 20 kWh korrekt.

    Ich weiss nicht warum dir das so unrealistisch hoch vorkommt? Gut, die Annahme der PHPP mit 2,1 W/m² ist sicher realistischer, aber die 3W/m² kommen ja nicht von deinem Baumeister, sondern sind eine Vorgabe des OIB.

    Schau dir mal das Blatt "IWQ" oder "Strom" in (d)einer PHPP an. Da kommt schon ganz schön was zusammen, was man gerne vergisst: Fernseher, andere Unterhaltungselektronik, Beleuchtung, Kühlschrank/Gefriertruhe, Computer, Geschirrspüler, Fön, Duschen, ....
     

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