1. Reden wir miteinander ...

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Kündigung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kalliope, 17 April 2015.

  1. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich arbeite selbstständig mit 2 Angestellten. Vor einiger Zeit ist eine meiner beiden Angestellten in Pension gegangen, seit daher ist eine neue Angestellte da. Grundsätzlich ist das Klima bei uns sehr gut.

    Die neue hat sich recht gut eingelebt, war zu Beginn wirklich wahnsinnig schnell in der Einarbeitung, kurzum, ich hab mich gefreut, nach einer Kraft, die wirklich phantastisch war, und zu einer Kraft, die absolut wahnsinnig toll ist, wieder so einen Glücksgriff gemacht zu haben.

    Aber leider ist es nicht so. Wir harmonieren nicht immer so gut, sie macht viele (teilweise wirklich schwerwiegende) Fehler, ist langsam (also nicht nur im Vergleich zur Vorgängerin, sondern wirklich langsam beim Tippen im 2 Finger Such System etc). Sie ist nicht so flexibel, wie ich mir das wünsche. Und damit meine ich gar nicht einmal die zeitliche, sondern in der Arbeit die Flexibilität des Denkens. Sorry, wenn das schwer verständlich ist, ich kann das nur schwer in Worte fassen. Ich hab es einmal ein wenig sexistisch so ausgedrückt (nicht ihr gegenüber natürlich): sie arbeitet wie ein Mann, immer eine Sache nach der anderen. Ich bin aber gewohnt, dass man multitaskingfähig ist, dass man mitbekommt, was sich rundherum tut und auch auf diese sich ständig ändernde Situationen reagiert. Ist ungefähr vorstellbar, wie ich das meine?

    Sie macht noch immer viele Fehler (ist aber jetzt schon seit über einem Jahr dabei), vergisst irrsinnig viele wichtige Dinge und ordnet häufig Wertigkeiten falsch zu. Also Dinge, die weniger dringlich sind zuerst. Und wenn ich oder die Kollegin etwas sagen, dann ist sie schnell beleidigt. Ich trau mich schon gar nicht mehr, die Fehler aufzuzeigen, weil sie dann nur ein beleidigtes Gesicht macht und der Rest des Tages noch schlechter abläuft.

    Fakt ist: sie ist lieb und nett, ich mag sie wirklich gerne, verstehe mich auf persönlicher Ebene gut mit ihr. Aber ehrlich gesagt mag ich sie nicht mehr in meinem Team haben. Es leidet die gesamte Arbeit darunter. Mir macht die Arbeit nicht mehr so viel Spaß wie früher. Die Kollegin, die viel Mehrarbeit zu leisten hat durch sie, ist auch schon am Sand (und wenn ich nicht wüsste, dass sie das nie tun würde, hätte ich jetzt bald Angst, dass sie kündigen könnte, weil IHR nun der Stress bleibt, die Dinge zu erledigen, die die neue Kollegin nicht schafft). Ich leide. Hab schon Magenkrämpfe. Ich mag der neuen Kollegin keinen "Hund" antun. Aber ich mag auch mir und der alten nicht die Zeit verderben. Wenn ich tief in mich gehe, möchte ich einfach nur jemand anderen an der Stelle haben. Aber ich kann es nicht griffig begründen.

    Und da sehe ich nun 2 Probleme. Erst einmal: wie soll ich ihr das klarmachen? Ich sag ihr immer, wenn etwas nicht passt. Aber mein Tonfall ist immer bemüht nett (weil sie ja sowieso immer gleich beleidigt ist). Und wenn ich einmal doch weniger freundlich bin, macht mein um Harmonie bemühtes ich dann gleich wieder eine Entschuldigung danach. Das geht gar nicht anders. Sprich - sie muss völlig ahnungslos sein, auch wenn ich häufig Kritik übe.

    Und das zweite: was kann da arbeitsrechtlich auf mich zukommen? Kann ich überhaupt jemanden kündigen, dem nichts Konkretes vorzuwerfen ist? Ist das überhaupt legal? Andererseits kann ich ja nicht gezwungen werden, mit jemandem, mit dem es einfach nicht passt, zusammenzuarbeiten, nur weil ich die Kündigung nicht während der Probezeit oder ganz zu Beginn ausgesprochen habe, oder?

    Ich weiß, kenne das Forum nur zu gut, dass jetzt etliche bitterböse Posts kommen werden, wie scheiße Arbeitgeber sind, und dass ich das A... überhaupt bin. Ich sag Euch gleich, ich werde auf diese nicht eingehen. Mir geht es so schon mies genug, ich werde mich nicht rechtfertigen. Fakt ist: ich mag meine Angestellte gern, aber sie bringt die Leistung nicht, das gesamte Klima leidet durch die Mehrarbeit und die Tatsache, dass man sie mit Samthandschuhen angreifen muss. D.h. ich suche Tipps von Euch, bin dankbar um alles, was mir weiterhilft. Rechtlich, steuerrechtlich und auch in Hinblick auf den persönlichen Umgang mit ihr. Aber die Entscheidung ist für mich trotz Bauchschmerzen gefallen. Mir macht es eh genug Probleme, dass ich mich vor ihr rechtfertigen muss und das nicht kann.
     
  2. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Du kannst jeden Angestellten kündigen, wenn du seine Kündigungsfrist einhältst. Wenn du korrekt abrechnest, wird da nichts mehr "auf dich zukommen"...

    Ansonsten würde ich ihr z.B, ganz ehrlich sagen, dass du sie zwar persönlich magst, aber sie punkto Arbeit nicht ins Team passt und du sie daher kündigst.

    Es ist hart, so etwas machen zu müssen. Das verstehe ich gut. Ich hatte mal eine sehr sympathische Mitarbeiterin, die nach der Kündigung eine Stunde lang bei mir im Büro geweint hat bevor sie es überhaupt geschafft hat wieder zu sprechen. Es gibt aber auch welche, die extrem ausfällig werden und schimpfen. Dann hat man gleich weniger schlechtes Gewissen....

    Aber du bist Chef, da musst du somit leider durch. Außer du kündigst sie nicht, natürlich... ;)
     
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  3. LaraCroft

    VIP: :Silber

    Du könntest noch ein Mitarbeitergrspräch mit ihr führen, wo du ihr möglichst sachlich aber deutlich darlegst, was du von ihr erwartest. Vielleicht hat dein schlechtes Gewissen bei Kritik auch dazu geführt, dass ihr das nicht klar ist.
    Und du solltest ihr auch sagen, womit du zufrieden bist. Dann hat sie Gelegenheit sich besser einzuordnen. Auch sachliche Rückmeldung zwischendurch kann ihr helfen.
    Und wenn das innerhalb einer angemessenen Frist nichts verändert, wirst du sie kündigen müssen.
    In dem Beruf in dem ich dich vermute ist man für solche Situationen ja gar nicht vorbereitet oder ausgebildet.
    Hab Mut zur Chefin.
     
    Liselotte gefällt das.
  4. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Mitarbeitergespräche hatten wir schon mehrere. Aber ich bin mir sicher, dass eben die Kritik bei ihr nicht richtig ankommt, was sicher an mir liegt. Aber ich bin nun mal ich und damit sehr darauf bedacht, andere nicht zu verletzen. Das ist zwar für mich und meinen Job grundsätzlich wichtig, aber nicht gut, wenn man den Chef herauskehren muss. Tu ich auch nicht gern, ich seh uns als Team und mich als denjenigen, der die Gehälter überweist, nicht grundsätzlich als den anderen beiden vorgesetzt. Außer, wenn eben eine Grenze überschritten wird...

    Das tu ich sehr oft. Positive Verstärkung kann ich gut, das kommt bei mir täglich, wenn etwas gut funktioniert hat. Nur mit dem Überbringen negativer Botschaften hapert es, weil ich immer denke, wie es mir gehen würde, säße ich auf der anderen Seite...

    Ich weiß nicht mehr, wie viel Frist ich ihr einräumen soll. Grundsätzlich schau ich mir das ganze ja schon recht lange an. Sie ist schon über 2 Jahre bei mir, wenngleich die ersten 1,5 Jahre nur geringfügig als Unterstützung und sanfter Übergang für die Pension ihrer Vorgängerin. Seit 9 Monaten nun voll, und eben seit dieser Zeit wird deutlich, dass sich nichts tut. Wo sie zu Beginn unglaublich schnell gelernt hat, ist nun Stillstand eingetreten. Dass sie nicht kritikfähig ist, kommt noch dazu. Sie reagiert auf jegliche Kritik furchtbar eingeschnappt, sodass ich Dinge, die mir auffallen, nicht einmal sofort ansprechen kann, weil danach der Rest des Tages zu vergessen ist.

    Ich weiß, dass ich etwas ändern muss. Aber ich kann ihr schlecht erklären, dass sie schneller werden muss, weniger einspurig, nicht so fest konzentriert auf eine einzige Sache, sondern immer auch das Umfeld beobachten muss. Das sind fürchte ich Dinge, die man nicht lernen kann, die nur entweder durch Übung kommen, weil man selber die Anlagen dazu hat, oder auch nicht. Daher bringen auch sämtliche Gespräche nicht sehr viel.

    Am liebsten würd ich den Teil delegieren. Ich sags Euch. Einen Personaler zu haben, der das erledigt. Das wärs!
     
  5. Liselotte

    VIP: :Silber

    Und was denkst du wie es dir gehen würde, wenn alle um dich herum wg. dir leiden und keiner sagts?
    Scheu dich nicht. Es ist nicht einfach, aber es ist für alle - auch für sie - die bessere Lösung. Vor allem mache es jetzt, wo du noch so viel Wertschätzung für sie hast, dass du es auch menschlich gut hinüberbringen wirst. Wenn dir mal der Kragen platzt wird wesentlich mehr Milch verschüttet.
     
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  6. LaraCroft

    VIP: :Silber

    Natürlich kann man sagen, dass man sich Konfliktfähigkeit, Schnelligkeit und Umsicht erwartet.
    Jobs erfordern meist auch social skills. Und natürlich kann man an sich arbeiten. Sie hätte auch andere Handlungsmöglichkeiten als beleidigt zu reagieren. Sie könnte auch konstruktiv damit umgehen.
    Wenn sie das nicht tut, erfüllt sie deine Anforderungen an den Job nicht.
    Das kann man sagen und ist auch ein Grund sich zu trennen.
     
  7. Nika

    Nika Gast-Teilnehmer/in

    Ich würde an deiner Stelle das Gespräch "üben". Sozusagen Trockentraining zu Hause mit dem Partner oder einer Freundin. Dann bist du im Gespräch mit ihr sicherer, und du weisst, was du ihr genau sagen möchtest.
    Und sie kann dich mit dieser Beleidigtseinmasche nicht so leicht aushebeln.
     
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  8. maho

    VIP: :Silber

    Du schreibst sie erledigt unwichtige Dinge vor den wichtigen Dingen ---- vielleicht ist sie sich gar nicht klar darüber was für dich wichtig ist, jeder Mensch setzt andere Prioritäten - manche tun sich schwer egal wie lernfähig die Person allgemein ist... wie wärs wenn du zur Orientierung Ablagen in den Ampelfarben hin stellst ---- rot dringend, gelb so schnell als möglich, grün hat etwas Zeit... so sind die wichtigen Dinge dann wirklich zuerst erledigt und du ersparst dir das "predigen"... die Einteilung ist eine Arbeit für ein paar Minuten und ihr erspart euch alle miteinander viel Stress..... das sie mit den wichtigen Dingen nicht nachkommt resultiert wohl daraus, dass sie die "falschen Sachen" zuerst bearbeitet und ist sie erst mal hinten nach, dann ist es nicht angenehm weder für dich noch für sie --- vielleicht will sie dann Zeit aufholen und es passieren dann vermehrt Fehler... vielleicht hat sie sogar das Gefühl sie arbeitet auf Hochtouren und für dich schaut das anders aus weil sie Zeit mit unwichtigen Dingen "verplempert" die sie selbst aber als wichtig empfindet - sie sich sozusagen ins Detail verrennt....

    Mitarbeitergespräch würde ich unbedingt führen, vor allem offen --- sag was du erwartest und frag aber auch nach was sie erwartet/bedrückt - vielleicht hat sie private Sorgen... eingeschnappt sein gegenüber einem Vorgesetzten spielts meiner Meinung nach sowieso nicht und wenn sich das eine Angestellte dem Vorgesetzten gegenüber erlaubt, dann läuft sowieso was total falsch......

    Nichts sagen, weil sie dann noch mehr Fehler macht und eingeschnappt ist - ist sicher der falsche Weg und wenn du die Chefin/ Führungskraft bist, dann solltest du das auch sein und deine Leute "führen"- man kann trotzdem gut zusammen arbeiten, man muss beruflich und privat unterscheiden - im Beruf bist du die Vorgesetzte und ihr Brötchengeber, das solltest du klar stellen/ ihr klar machen - die private Seite ist eine andere ---- es kann durchaus beides gut unter einen Hut gebracht werden (zumindest bei uns in der Firma klappt das sehr gut)
     
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  9. Belico

    VIP: :Silber

    Zuerst einmal finde ich es äußerst nachlässig von dir, dass du mehrer Angestellte hast und nicht einmal die Grundbegriffe des Arbeitsrechtes kennst. Natürlich kannst du deine Mitarbeiter kündigen, wenn du die Kündigungsregeln einhältst. Warum solltest du das nicht können? Warum weißt du so etwas nicht?

    Und ja, so wie du es beschreibst, ist deine Mitarbeiterin überfordert - entweder mit ihre Aufgaben, deinem Tempo, dem Tempo deiner Kollegin oder deinem Wunsch nach Perfektionismus. Das ist auch daran zu erkennen, dass es gut funktionierte, solange sie es gemeinsam mit der Vorgängerin gemacht hat und die als Stütze hatte und dann, als sie die Verantwortung allene hatte, gings wohl bergab. Da du sie nicht mehr upgraden kannst oder willst, musst du dir ein Ausstiegsszenario überlegen, sonst bleibt sie ewig eine Belastung für euch und als kleiner Betrieb ist das Gift für den Rest. Überlege dir zuerst, wer ihre Arbeit übernimmt, wenn sie weg ist und wie die Einschulung eines neuen Mitarbeiters organisiert werden könnte, bzw. ob der überhaupt not wendig ist. Ja und wenn das geklärt ist, dann musst du sie kündigen, oder auch nicht - die Entscheidung und Durchführung gehört zu deinem Jobprofil, dafür zahlst du dich ja.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    nur als anregung - weil du schreibst, du wirst möglicherweise nicht verstanden von deiner angestellten, weil du so "schonend" redest:

    wir haben einen bekannten, der sich immer beklagt hat über seine angestellten, die nie machen was er sagt, sodaß er immer die arbeit selber erledigen muss, weil sie nicht oder nicht so wie er das möchte getan wird.

    nur: dieser mensch kann sich nicht strukturiert äußern, kommt nie zum punkt, sondern redet ausschweifend und für jeden (außer ihm selber offensichtlich) völlig zusammenhanglos.

    vielleicht liegt es tatsächlich an deiner art zu kommunizieren.

    und das andere wäre: wie kommt es, dass die frau in der einarbeitungszeit so toll und passend gewirkt hat - und plötzlich aber auf der ganzen linie und in essentiellen sachen, wie strukturiertes, prioritätenorientiertes arbeiten, GAR NICHT entspricht?

    genau diese dinge fallen doch bei einer ordentlichen einarbeitungsphase als erstes auf.
     
  11. Alex3

    VIP: :Silber

    Mich erinnert das, was du schreibst an die Erzählungen meiner Tochter, die neben ihrem Studium einen Tag pro Woche in einer Kanzlei arbeitet und dort sieht, wie es in anderen Firmen (unseren Betrieb daheim kennt sie ja zur Genüge) zugeht. Sie erzählt oft völlig verblüfft bis verärgert, wie mühsam es für ihren Chef ist, mit den paar Angestellten auszukommen, wie sehr er versucht, ihnen alles recht zu machen, Geburtstags- Weihnachts- und Ostergeschenke verteilt, jährlich von sich aus unabhängig von kollektivvertraglichen Erhöhungen, jedem Mitarbeiter Gehaltserhöhungen anbietet. Kurz, sie meint er sei ein toller Chef, der sich bemüht, seinen Mitarbeiter auf Augenhöhe zu begegnen und dennoch klare Anweisungen gibt. Und trotzdem sudern diese Weiber, wie sie sagt, ständig herum, einmal passt ihnen die nicht, dann das nicht, dann erwartet er zu viel, dann sind sie empört, weil sie ausnahmsweise einmal eine Stunde länger bleiben sollen, weil etwas dringend fertig werden muss und sie vorher zu langsam waren...

    Es ist zach, Chef zu sein. Nur das Mühsame, Schlechte wird nach oben delegiert, nie das Nette, Angenehme...

    Schmeiß sie raus, es wird nicht besser. Sie vertreibt dir nur die andere gute Mitarbeiterin.
     
  12. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Ich versuch es einmal ein wenig nacheinander zu beantworten.

    Grundsätzlich lernen wir diese Dinge in der Ausbildung so gar nicht. Dass das ein Manko ist, wissen wir alle. Aber wir müssen uns alle Dinge, die mit der Selbstständigkeit zu tun haben, selbst erlernen. Obwohl der Beruf ja eigentlich zu einem großen Teil selbstständig ausgeübt wird, werden uns die grundlegenden Dinge niemals gelehrt. Ich habe Glück, durch weitere Ausbildungen mit Abrechnung und Zahlen soweit fit zu sein, dass ich hier nicht so leicht wie andere über den Tisch gezogen werden kann. Ebenso kenn ich mich grundlegend mit dem Arbeitsrecht aus. Kündigungsrecht ist mir aber völlig neu, hatte weder aktiv noch passiv je damit zu tun. Also habe ich hier einmal nachgefragt, nachdem auch die Frage sich aus einem Thread ergeben hat (allerdings in einem anderen Forum). Bis dahin wär ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich sie nicht kündigen könnte, wenn es nicht passt. Auch der Steuerberater hat im Gespräch über die Art der Kündigung nichts erwähnt. Aber dann kam ein Thread auf mit Anfechtungen der Kündigungen, hohen Abfertigungszahlungen etc. Daher meine Nachfrage.

    Wieso sie zuerst so toll war und jetzt nicht, das ist sehr einfach zu erklären: Sie ist nicht schlechter geworden. Aber zu Beginn hat sie phänomenal schnell gelernt und war hochmotiviert zu lernen, daher bin ich davon ausgegangen, dass die Einschulung ein Kinderspiel wird. Leider war die Einschulung sehr in die Länge gezogen. Es war nicht mein, sondern ihr Wunsch, zuerst für längere Zeit, bis die Kollegin in Pension gehen sollte, geringfügig bei mir zu arbeiten und somit eine lange Einschulungszeit zu haben. Nachdem ich bei der Vorgängerin gewusst habe, dass sie vermutlich viel Urlaub abbauen und möglicherweise in Krankenstand gehen würde, hab ich da eingewilligt. Und so war die neue Kollegin 1,5 Jahre bei uns und doch nicht da. Sie war zu selten da, um wirklich etwas zu lernen, zumeist eben geblockt als Vertretung, fallweise waren sie zu dritt und sind sich auf die Zehen getreten. Die Vorgängerin hat sie eingeschult, und mir ist nie aufgefallen, dass Defizite da waren, die die Vorgängerin kompensiert hat. Also dass sie in der Zeit so gar nicht gelernt hat, alleine und selbstständig zu arbeiten. Vielleicht hätte ich es auch nicht erwartet, wäre es mir aufgefallen, da sie ja nur sporadisch da war. Aber das wurde eben nicht besser, als sie dann die Tätigkeit alleine ausgeführt hat.

    Grundsätzlich glaub ich schon, dass ich ihr klar sage, was passt und was nicht. Ist ja eh im Alltag nicht so viel Zeit, da schwafel ich nicht. Aber ich versuche immer zu "sandwichen" Möglicherweise bleibt bei ihr nur das Lob, das ich immer mit anbringe, hängen. Aber bei reiner Kritik reagiert sie so dermaßen beleidigt, dass ein normales Weiterarbeiten nicht möglich ist. Das geht nicht nur mir so, auch der anderen Kollegin (und wenn man genau sein möchte, hat auch mein Vorgänger, der noch manchmal aushilft, gemeint, das sei nicht auszuhalten, dass sie jedes Mal, wenn er mokiert, dass sie irgendwo eine Fehlentscheidung getroffen hat -wohlgemerkt, da geht es nur um zeitliche Abläufe - ihr "Zitronengesicht" aufsetzt.

    Fakt ist, ich hab mich schon entschieden. Ich hab einfach keine Lust, darauf Rücksicht zu nehmen, wie ich Kritik anbringen kann, sodass sie sie wahrnimmt. Bei meinen anderen beiden Damen gab bzw. gibt es dieses Problem nicht. Und auch diese beiden machen Fehler. Klarerweise. Und manchmal passt mir die Reihenfolge nicht. Aber wenn ich das äußere, wird es gehört, verstanden und beim nächsten Mal durchgeführt. Und wenn es dann doch einmal wieder falsch läuft, dann bin ich nicht sauer, sondern weiß, dass es nur Zufall war, weil sie es grad vergessen hat. Während ich bei der "Neuen", die ja nicht mehr neu ist, selber auf wiederholte Fehler schon grantig reagiere, weil ich den Eindruck habe, dass sie es deswegen nicht so macht, wie ich es gerne hätte, WEIL ich sie da kritisiert habe. Also eine Art Trotzreaktion und kein Vergessen.

    Vor dem Kündigungsgespräch graut mir immer noch. Ich hab keine Ahnung, wie ich es anbringen soll. Eben weil ich ihre persönliche Situation kenne, weiß, dass es für sie nicht so leicht wird. Aber ich mag nicht mehr. Ehrlich nicht. Und ich hab auch schon ein Vorstellungsgespräch mit einer anderen geführt, das nicht so schlecht gewirkt hat.
     
  13. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Ach ja, weil das auch oben noch Thema war: es geht nicht um irgendwelche Ablagen, die sie in der falschen Reihenfolge oder zu langsam erledigt. Sie arbeitet mir zu. Ich arbeite in 3 Räumen, ein Raum ist mein Hauptarbeitsplatz, die anderen beiden werden zwischendurch versorgt. Und wenn ich dann auf meiner Warteliste sehe, ich soll in Raum 2 etwas erledigen, also aufstehe und dorthin gehe, und dann die Vorbereitungen noch nicht einmal abgeschlossen sind, bin ich nicht grad erfreut.

    Wenn ich sehe, dass etliche Leute für Raum 2 und 3 warten, sie aber zwischendurch andere Dinge für den nächsten Tag vorbereitet, bin ich nicht erfreut. Wenn ich hingehe und das falsche Werkzeug ist hergerichtet, dann ist das ok, wenn es einmal passiert. Wenn das jeden 2. Tag passiert, bin ich grantig. Ebenso wenn ich, die naturgemäß von uns allen, am längsten mit der Arbeit beschäftigt bin, so viel schneller bin, dass ich auf sie warten muss und der ganze Betrieb stillsteht, bin ich nicht erfreut. Die Leute sind auch nicht grad froh, wenn alles viel länger als man erwarten könnte dauert. Ich weiß schon, dass manche immer ungeduldig sind und dass Warten halt auch dazu gehört. Aber nur in einem gewissen Ausmaß. Und Freundlichkeit ist bei mir oberste Prämisse. Wenn die Patienten zwar höflich angsprochen, aber mit Zitronengesicht angeblickt werden, kann ich das nicht tolerieren.

    Wenn ich ihr schon 3 Mal vorgeschlagen habe, dass ich ihr einen Maschinschreibkurs bezahle, sie immer nur sagt, sie würde sich anmelden, aber es nie tut, dann darf ich glaub ich sauer sein, wenn ich der Meinung bin, dass sie im Adler-Suchsystem zu langsam tippt. Das gehört zu ihrem Jobprofil. Ich weiß, ich hätte damals bei der Einstellung daruf beharren sollen. Aber damals hat sie gemeint, sie würde das noch lernen in der Zeit, wo sie geringfügig bei mir ist. Passiert ist es nie, es kamen immer nur neue Ausreden, warum es in diesem Semester nicht ginge. Und das Tempo steigert sich nicht. Weder beim Tippen, noch bei den anderen Tättigkeiten. Da gehts nicht um Ablagen, da kann ich ihr nichts farblich markieren. Da muss man sich täglich viele Male neu auf die Situation einstellen, bewerten, wie man am günstigsten die Aufteilung macht und wo vielleicht sogar akute Handlungen nötig sind.
     
  14. Liselotte

    VIP: :Silber

    Und genau das, was du schreibst, sagst du ihr genau so. Nicht mehr und nicht weniger.
    Dann überlegst du noch was von ihrer Seite an Einwände kommen können, bereitest dich eventuell darauf vor, aber lass dich nicht "zerreden".
    Du hast eine ziemliche Klarheit. Auf die konzentrier dich und geh mit genau dieser Haltung ins Gespräch.

    Die Vorinfos über Kündigungsfristen, Zeitpunkte, Beendigungsansprüch sollte dir eigentlich der Steuerberater sagen können. Lass dich auch gleich über Resturlaubsansprüche informieren.

    Die Kündigung auch schriftlich übergeben und Empfang bestätigen lassen. Überleg dir auch vorher, ob du sie bis zum letzten Arbeitstag haben möchtest oder gleich nach Hause schickst.
     
  15. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Danke. Ich übe eh schon!
    Fristen und Resturlaubsansprüche sind schon längst mit dem Steuerberater besprochen. Dass ich sie gleich nach Hause schicken werde, hab ich auch für mich schon entschieden. Denn ich gehe ohnehin davon aus, dass sie sich sonst krank melden würde. Und da hab ich dann mehr Probleme, als wenn ich von vornherin weiß, dass sie nicht da sein wird.

    Eine neue Kollegin habe ich schon anvisiert. Ich werde sie so einstellen, dass sie am Tag nach der Kündigung der jetzigen beginnen soll, eben damit ich nicht das Problem der Unterbesetzung habe.

    Ich habe auch schon beide Kündigungsformulare bei mir, sowohl die einvernehmliche als auch die andere.

    Sobald die Entscheidung über die zukünftige neue Kollegin gefallen ist, werde ich den nächsten 15. oder 30. des Monats nutzen. Bis dahin überlege ich immer noch, wie ich es am besten formuliere.
     
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  16. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    KalliopeKalliope

    NIEMAND, den du kündigst, bestätigt danach den Empfang der Kündigung. Das habe ich noch nie erlebt.
    Und das ist auch nicht notwendig. Sie wird es nicht abstreiten. Erwähne es eventuell gleich danach gegenüber deinen anderen Mitarbeitern. Das reicht als Absicherung.

    Allenfalls solltest du überlegen, sie unmittelbar nach der Kündigung frei zu stellen.
     
  17. Liselotte

    VIP: :Silber

    Ich nur so ;)
    Bringt ihnen ja nicht, es nicht zu tun.
     
  18. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Es bringt ihnen auch nichts, es zu tun. ;)

    Und es mag schon sein, dass irgendwelche Leute im Schockzustand wirklich unterschreiben.

    Aber ich würde sie damit nicht quälen. Das ist wie eine zusätzliche Erniedrigung, jemanden auch noch seine eigene Kündigung unterschreiben zu lassen...
     
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  19. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich weiß nicht, wie das in deiner Branche läuft, aber bei uns gibt es ausschließlich Kündigungen durch den Dienstgeber, schon allein wegen diverser Ansprüche beim Arbeitslosengeld, Urlaubskasse, etc. Da will keiner eine einvernehmliche Lösung des DV. Und unterschrieben wurde die auch noch nie vom Empfänger.

    Und auch den einzigen externen Angestellten (alle anderen sind Arbeiter, wir im Büro Familie) hat mein Mann mündlich gekündigt, ich habe über die Lohnverrechnungsabteilung beim Steuerberater die Abmeldung bei der Krankenkasse veranlasst und wir haben den Mann sofort nach Hause geschickt, trotz einiger Wochen Kündigungsfrist. Da konnte er sich bei vollen Bezügen in aller Ruhe etwas Neues suchen und wir hatten ihn nicht als wandelnden Vorwurf im Haus, oder gar als destruktives Element.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 23 April 2015, Oberer Text geschrieben: 23 April 2015)
    PS: Abmeldung nicht mit dem gleichen Tag, sondern zu gesetzlichen Kündigungstermin.
     
    0xym0r0n gefällt das.
  20. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin jetzt in diesem konkreten Fall hier nicht von einer einvernehmlichen Lösung ausgegangen. Die unterschreiben selbstverständlich beide.

    Aber ich sehe hier rein gar nichts, weshalb diese Mitarbeiterin einer plötzlichen Kündigung einvernehmlich zustimmen sollte oder man diese bei ihr auch nur anfragen sollte.
     

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