1. Reden wir miteinander ...

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3.te magendrehung & krebs - bin grad sehr bestürzt!

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Petboum, 17 Dezember 2009.

  1. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    habe gerade ein ziemlich schlimmes mail erhalten und bin voll von der rolle.

    eine hundeführerin unserer mantrailing-gruppe (die mir bereits sehr ans herz gewachsen ist und zu meinem engen freundeskreis zählt) musste heute nacht ihre hündin einschläfern lassen.

    amy war gerade mal 2, 5 jahre alt, eine berner sennerin und ein super-liebenswertes, hyperaktives und arbeitsgeiles hundekind.

    amy wurde von welpe an gebarft, es wurde extrem auf kleine, mehrmalige futtergabe geachtet und auf ausgiebige ruhezeiten danach.
    vor ca. einem jahr hatte sie ihre erste magendrehung, aus dem ruheschlaf heraus, völlig unerwartet. sofortige OP rettete sie gut über den berg, sie wurde noch vorsichtiger gehandhabt.
    keine 3 monate später die nächste magendrehung, die nächste OP - und bitte alles NUR beim schmied, nicht beim schmiedl.
    gestern nacht die nächste vermutete magendrehung, sofort ab zum doktor. sofort- medikation schlug zunächst an, man wollte nicht gleich wieder operieren, da die symptome nicht ganz so heftig waren.
    amy gings kurzfristig besser, 24 stunden später die gleichen symptome, nur sehr verstärkt. ab zum arzt - sofort narkose. als sie die maus aufschnitten, fanden sie riesige tumore am magenausgang, gänzlich inoperabel. man hat sie sofort erlöst.

    das schlimmste an der sache ist, dass die hundeführerin vor nicht mal einem jahr ihre über alles geliebte erste berner sennerin im alter von 5 jahren auch aufgrund von darmproblemen verloren hat und über den verlust noch längst nicht hinweg war. :eek:

    mir fehlen die worte, ich fühle mit ihr ohne ende.

    sorry fürs sudern und sinnlospost, musste einfach raus.... *heul*
     
  2. elektra

    elektra Gast

    oh mein gott, der schlimmste alptraum einer hundebesitzerin........ich mag gar nicht daran denken, was die frau jetzt mitmacht:(

    ist diese rasse besoners anfällig für magendrehungen???? bei windhunden hab ich das noch nie gehört! meine fressen sehr viel, grosse mengen auf einmal und rasten danach nicht. die windhunde meiner bekannten machen es auch so und noch NIE hat da einer eine magendrehung gehabt.
     
  3. phantomine

    phantomine Gast

    Ach Gott :(

    Ich kannte auch eine Berner Sennen Hündin, die im Alter von einem Jahr an einer Magendrehung verstorben ist. Sind die wirklich anfälliger?

    Es tut mir sehr leid für Eure Bekannte, ich mag mir sowas nicht mal vorstellen :(

    Lg, Karin!
     
  4. Bluemchen

    Bluemchen Gast-Teilnehmer/in

    Das ist sooo schlimm und in dem Alter, furchtbar! Ich fühle mit euch :(:hug:
     
  5. skriva

    skriva Gast-Teilnehmer/in

    Ma wie furchtbar!!!:(
     
  6. anroma

    VIP: :Silber

    Schlimm, die Frau tut mir extrem leid - den besten Freund wenige Tage vor Weihnachten zu verlieren und noch dazu so jung.

    Mir war es schon viel zu früh, als sich meine Schäferhündin mit 12 Jahren von uns verabschiedete.

    Ich hoffe, dass Berner Sennen nicht anfälliger sind, meine ist zwar ein Mix - aber dennoch, sie war im August 5 und ich hätte sie gerne noch mind. 10 Jahre.
     
  7. Odie

    Odie Gast-Teilnehmer/in

    wie traurig, fühle mit euch :hug:
     
  8. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    danke für eure lieben worte!

    ich hab vor so so einer gschicht auch total angst, da ja grosse, schwere hunde für sowas tendenziell anfälliger sein sollen. und mein doggen-mali-mix ist ja auch grad kein kleiner. :(

    muss euch erzählen, wie die gschicht heute weitergegangen ist:

    die beste freundin der armen hundeführerin hat sich in der nacht noch sehr lange mit deren ehemann unterhalten. die 2 haben beschlossen, dass es das beste für sie ist, wenn man ihr über die schwere zeit gleich mit einem welpen "drüberhilft", weil sie nach dem tod der hündin sofort total "zugemacht" hat, nicht geweint, nicht gesprochen - und selbst den rüden ihres ehemannes hat sie gänzlich negiert. er wollte sie trösten, sie hat aber seine nähe nicht ertragen und ihn einfach weggeschoben.

    bevor sie also komplett ihr herz für hunde verschließt, wollten ihr die beiden eine neue aufgabe geben, eine beschäftigung, eine verantwortung. zumal sie ohne hund keinesfalls weiterleben kann, nur weiter funktionieren, sich aber sicher nicht selbst dazu aufgerafft hätte, einen wuzzel bei sich aufzunehmen. ihre gesamte liebe, leidenschaft und einzige freizeitbeschäftigung war/ist aber die hundearbeit.

    also wurde heute um 9 uhr ein rundruf an uns alle (mantrailer-gruppe & UO-gruppe) gestartet, einen welpen "aufzutreiben". wir haben uns an die telefone gehängt, das internet auf den kopf gestellt.
    und keine 3 stunden später war der richtige hund aufgetrieben: ein labbi-weiberl, schwarz, 8 wochen. labbis mag sie nach den bernern am liebsten (rüde ist ja auch ein labbi).

    beste freundin und ehemann sind hingefahren und haben das welp besichtigt und mitgenommen, wir alle haben unseren mitteln entsprechend was dazugezahlt, weil die behandlungen der berner hündin den geldbeutel nahezu völlig ausgeraubt haben.

    danach wurde die arme hundeführerin mit ihrem neuen welp von der arbeit abgeholt - und hat sich so gefreut, wie ihr das in der momentanen situation möglich ist.

    hab gegen mitternacht mit dem ehemann telefoniert, er sagte, sie steht grad mit dem welpi im garten und redet ihm gut zu, dass er pinkeln soll. sie hatte ihn auch auf der couch schon 1 stunde lang auf ihrem schoss, hat ihn gekuschelt und nix vom fernsehen mitgekriegt. auch den rüden des ehemannes hat sie sich für 15 minuten hergeholt gehabt, ihn gestreichelt und ihm klammheimlich wie wahnsinnig in die halsfalte geheult.

    in diesem fall war so eine "überstürzte handlung" wohl die geeignete therapiemaßnahme, so konnte sie ihr herz nicht mehr verschließen, muß gefühle zulassen, gibt ihnen auch den nötigen raum und kann gemeinsam mit dem welpi aktiv an ihrer trauer arbeiten.

    ich bin sehr gespannt, wie die geschichte weiter geht - morgen werde ich sie das erste mal nach ihrem verlust anrufen, um mir selbst ein bild zu machen. ;)

    sorry, dass das jetzt so lang geworden ist, aber ich wollte die beweggründe deutlich machen, weil mich die geschichte extrem berührt. :wave:
     
  9. Tari

    Tari Gast-Teilnehmer/in

    :hug::hug: boar hab tränen in den Augen alles Liebe unbekannt an die Dame :love:


    Lg Mona
     
  10. skriva

    skriva Gast-Teilnehmer/in

    Ma wie rührend! :love:
     
  11. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    so, neuester stand der dinge:

    habe heute nachmittag mit der hundeführerin ca. 45 minuten telefoniert.

    anfangs meinte sie auf meine frage, wie es ihr geht, nur: "ich weiß noch nicht. kennst du das gefühl, wenn du glaubst in watte gepackt zu sein und daneben zu stehen? ich kann das alles noch gar nicht glauben."

    dann erzählte sie mir nach und nach genau, wie sich die sache mit amy genau zugetragen hat, wie die hündin beigesetzt wurde, wie sich der rüde nun verhält, was das welpi so tut etc.

    abschließend meinte sie, dass sie uns sehr dankbar ist, wie wir ihr beigestanden sind und dass es die richtige entscheidung war, sie mit dem welpi zu überraschen.

    sie sagte, sie selbst hätte sich sicher keinen hund mehr genommen, 3 tote hunde innerhalb von 4 jahren reichen einfach.

    aber dann hat man ihr auf neutralem boden (vor ihrer arbeit) einfach nur das welpi wortlos in den arm gelegt und ihr quasi freigestellt, es anzunehmen. sie kam nicht nach hause und der "neue hund war einfach da" (vor vollendete tatsachen gestellt), sondern es war ihre entscheidung, den hund letztendlich mit nach hause zu nehmen.
    sie sagte, in dem moment, als das welpe in ihre arme wanderte, sah sie amy vor sich, die ihr vermittelte: "das ist schon ok so, sie gehört jetzt zu uns!"

    heute vormittag telefonierte sie mit dem züchter vom welpi und dieser hat gesagt, dass er total beeindruckt davon war, wie engagiert, selbstlos und bemüht ein haufen freunde sich für das schicksal einer hundeführerin einsetzte - sowas hätte er noch nicht erlebt. und aus genau dem grund ist er sehr froh, dass das hundekind bei ihr gelandet ist.

    abschließend sagte sie noch einen sehr schönen satz: "so intensiv, wie amy gelebt hat, (wie sie gefordert hat, wie sie immer und überall dabei sein wollte, wie sie sich bei der arbeit vor begeisterung überschlug, wie sie ihre streicheleinheiten einforderte) konnte sie in ihrem kurzen leben mehr erleben und mitnehmen, als es so manchem nebenher laufenden familienhund in einem 15-jährigen leben vergönnt ist. in diesem sinne bin ich sehr froh darüber, dass sie BEI UNS gelandet ist, wo ihre bedürfnisse immer an erster stelle standen."

    ein würdiger abschluss-satz zu einem wertvollen hundeleben. :hug:

    so, mal wieder voll zugetextet hab ich euch. aber irgendwie ist das meine ganz persönliche weihnachtsgeschichte, die ich mit euch teilen wollte. :wave:
     
  12. phantomine

    phantomine Gast

    Mich persönlich hats im ersten Moment geschüttelt, wie ich gelesen hab, dass ihr "einfach so" einen Hund aufgetrieben habt (meine Mom kann noch immer kaum ohne Trauer über unseren Hund reden und die Susan ist nun doch seit 5 Jahren tot und ist, trotz anderer Prognose, sehr alt geworden), umso schöner finde ich es, dass es so gut ausgegangen ist für alle Beteiligten. Respekt für Euren Einsatz und Eure Unterstützung in der Situation!

    Lg, Karin!
     
  13. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    das kann ich schon verstehen, klingt für aussenstehende sehr blauäugig! :)

    allerdings standen hinter dieser entscheidung leute, die jahrzehntelange hundeerfahrung haben und die hundeführerin genau kennen.

    das war keine unüberlegte entscheidung, kein handeln aus dem bauch raus und kein aufzwingen - sondern einfach hilfestellung bei der trauerarbeit, die sonst ganz anders verlaufen wäre: und zwar weitaus schrecklicher und quälender für die hundeführerin.

    nun hat sie eine neue aufgabe und dennoch nicht die möglichkeit, den tod von amy zu verdrängen, indem sie ihr herz für hunde komplett verschließt.

    für sie wars die beste sache der welt! :hug:

    aber jeder geht anders mit dem tod des geliebten tieres und einer sofortigen neuanschaffung um.

    eine meiner besten freundinnen hat gesagt, ich soll jetzt aber ja nicht auf die schnapsidee kommen, ihr einen neuen hund vor die tür zu setzen, wenn ihr buddy stirbt.
    in diesem fall würde ich soetwas aber auch nie tun, weil meine freundin ein ganz anderer typ ist.

    vielleicht kannst du das jetzt ein bisschen besser nachvollziehen? ;):wave:
     
  14. phantomine

    phantomine Gast

    Na, ich sag ja, mich hat's nur im ersten Moment gebeutelt ;)

    Umso schöner, dass es so ausgegangen ist!

    (Meine Mom und meine Schwester sind eben solche Typen, die jahrelang trauern und nie wieder ernsthaft über ein Tier nachdenken, während ich mich auf ein anderes Tier stürze - aber ich vergesse das vorherige trotzdem niemals :love:)

    Und wie gesagt: Respekt für den Einsatz und den Mut!

    Lg, Karin!
     
  15. wasted2903

    wasted2903 Gast

    wir haben unseren berner sennen-mix durch einem hoch aggressiven darmkrebs, anscheinend sehr, sehr häufig bei den berner sennen verloren..

    schrecklich deine geschichte zu lesen.. gerade wo am 20.12. unser hundsi geburtstag gehabt hätte (hab auch brav mit jetzigem hund leckerlis ans grab gebracht)..

    ich kanns also verstehen, wie schwer es für deine bekannte war.. :(
     
  16. Niniel

    Niniel Gast-Teilnehmer/in

    Was für ein schilmmes Schicksal, ich hab bei deiner Geschichte wirklich Tränen in den Augen :(
    Ich hoffe, sie kommt mit dem neuen jungen Leben in ihrem Herzen gut über den Kummer hinweg :hug:
    Ich finds total schön, was ihr für sie getan habt, egal wie überstürzt es sich anhören mag, ihr habt ihr das Weihnachtsfest gerettet.
     
  17. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    danke, niniel! :)

    ich hab heut mir der HB telefoniert, O-ton:

    "ich LIEBE mein verfrühtes weihnachtsgeschenk, sie ist wie ein kleines wunder. heute hat sie sich genau auf amys grab gelegt und sich auf dem rücken gedreht und wie erstarrt gewartet, bis ich bei ihr bin und ihren bauch kraule. dabei hat sie ganz still gehalten, was sie sonst nie tut und das über minuten. als wollte sie mir sagen, dass wir gemeinsam kurz innehalten sollen zur ehre von amy."

    mir ist die ganslhaut gekommen, ganz ehrlich. auch wenns sicher zufall war. die HB war jedenfalls getröstet und so hat ihr das welpi weitergeholfen, wenn auch in seinem kindlichen unwissen - wahrscheinlich war die frisch aufgewühlte erde nach abtauen des schnees für das hundekind einfach unwiderstehlich. ;)

    trotzdem ist das mein persönliches weihnachtshighlight. danke fürs zulesen! :hug:
     

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